2003-05-29
Zur Modernisierung des Haushaltes
Falls die österreichische Regierung und die öffentlichen Medien zu wissen glauben, was uns
Hausfrauen und -Innen wirklich interessiert, so liegen sie mit ihrer derzeitigen Themenwahl
weit daneben. Weder die neue Frühpensionsregelung für versorgungsbedürftige Politiker, noch die
Anschaffung von überflüssigen Abfangjägern beschäftigt uns wirklich.
Das einzige Problem, das für uns Hausfrauen und -Innen in Zeiten wie diesen von höchstem
Interesse zu sein hat ist die Modernisierung und Optimierung unserer hauswirtschaftlichen
Domaine. Und diese beginnt mit der Sichtung unserer im täglichen Gebrauch stehenden
Haushaltsgeräte.
Zu sehr lenkt die heutige Hausfrauen und -Innengeneration ihre Aufmerksamkeit auf die
Erneuerung von elektronisch betriebenen Herden, Handmixern und dergleichen und vergisst
dabei die Qualität und Funktionsfähigkeit eines ihrer ureigensten Haushaltsgeräte, nämlich
die einer Schüssel kritisch zu untersuchen.
Die - und ich zähle Sie liebe kärnöl Leser und -Innen selbstverständlich dazu -
verantwortungsbewusste Haushälterin wird die Nützlichkeit ihrer Schüssel in regelmäßigen
Abständen und mit Argusaugen überprüfen. Sie wird vor allem, wenn die Garantieerklärungen
des Herstellers nicht der Alltagsrealität entsprechen, leichten Herzens von eben dieser
Schüssel Abschied nehmen. Denn eine Schüssel, die nicht mehr in der Lage ist, den in
mühevoller stundenlanger Arbeit gekneteten Teig zu halten, gehört aus dem
hauswirtschaftlichen Verkehr gezogen. Vielleicht werden Sie, geschätzte Hausfrauen und
Innen, diese ausgediente Schüssel noch dem dörflichen Heimatmuseum als Mahnung an die
biedermeierliche Idylle zur Verfügung stellen oder was wahrscheinlich eher der Fall sein wird,
entsprechend der angegebenen Schüsselrohstoffe im grauen Restmülleimer entsorgen.
Viel Vergnügen beim Schüsselentsorgen
wünscht Ihnen,
Ihre Franziska