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Hans D. Smoliner

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2013-09-28

...denn sie wissen nicht was sie tun

Einführende Worte zur 7. kärnöl biennale

„Das Geld ist das Instrument, um die Menge des Schmerzes oder der Lust zu messen“.
(Jeremy Bentham)

Seit 1624 sitzen sie in Marmorsälen unter Glaskuppeln, starren gelähmt auf die Börsenta-fel, denn sie wissen nicht was sie tun, während sich im „Takt des Geldes“ die Tränen der Kinder monoton und asymptotisch in die unendliche Leere der Zahlen verwandeln.
Weiß kärnöl – eine juridisch nicht gefasste Begegnung von kunst- und kulturschaffenden und kunst- und kulturinteressierten Personen –, das seit 1999 in verrauchten Gasthäusern, sonnigen Gastgärten, in letzter Zeit „im Kreml“ sitzt und künstlerische und kulturelle Aktivitäten nicht nur im Kärntner Kulturraum initiiert, diskutiert und analysiert, was zu tun sei?
Nein, kärnöl hat keine Lösung für die Probleme eines geldvermittelnden Gesellschaftssystems und dessen katastrophalen Auswirkungen. Noch diskutiert, analysiert und reflektiert kärnöl aus unterschiedlichsten Perspektiven den Ist-Stand einer durch Geld vermittelten Vergesellschaftung.

In einer durch Geld vermittelten Vergesellschaftung, ihrer Quantitätsrhythmik, wird der Mensch monoton, monochrom, monovalent, letztlich zum monotropen Objekt, die Erde zum Monoplan. „Mono“, dieses Wort wird sie heute Abend, wie eine Monodie begleiten. Obwohl sie das Wort „mono" in fast allen künstlerischen Beiträgen der 7. kärnöl biennale im Titel oder im Werk wiederfinden werden, sind diese alles andere als „monoton“ bzw. langweilig.

Helen Consolati wirft in ihrer Serie „MONOGRAFIK“ einen ästhetisch kritischen Blick auf die kapitalistische „soziale“ Wohnbauarchitektur.
Die Installation „MONOPHON“ von Maria Grimm bietet ihnen nicht nur die Möglichkeit den Lärm des Villacher Verkehrsuniversum deutlicher wahrzunehmen. Sie können auch ihre Nachricht hinterlassen. Sie widmet ihre Installation Reinhilde und Walther Schütz, den kon-tinuierlichsten lautlosen Verkehrsteilnehmern Villachs.
Robert V Kravanja entführt sie mit seiner Installation „MONOPOSTO“ in die unendlichen Weiten der vier Dimensionen des „Systems of Babylon“.
Erika Stengl reflektiert in ihrer Mischtechnikserie „MONOCHROM“ die verdrängten Emoti-onen eines vom Dasein entfremdeten Arbeitsprozesses.
In der Serie von Wilfried Trabold werden die geheimsten Daten der Monografen geknackt.
Die digitale Fotoinstallation „MONO[MANI] stellt in einer analogen Weise da, wie die funktionale Synthese am Geld wirksam wird.

Die akustische Interventionen mit Helge Hinteregger, die Lesung mit Extrembergsteiger Roland Heer (CH) und das Abreißzetteltheater mit VADA & friends werden sie den monotonen und funktionalen „Taktryhtmus des Geldes“ für den heutigen Abend vergessen lassen.
Apropos VADA. Wie Felix Strasser schreibt stehen VADA und kärnöl zueinander wie Proto- und Meta-Dadaisten und eine voneinander völlig unabhängige Existenz wäre, wie Albert Einstein bewiesen hat relativ unsexy. Es ist für mich daher eine besondere Ehre, dass die MONO-BENE Preisverleihung im Rahmen der 7. kärnöl biennale stattfindet und MONO-BENE – einsame Spitze, das internationale Monodrama Festival Kärnten/Koroska auch in Zukunft terminlich an die kärnöl-biennale gekoppelt wird.

Sie sehen, kärnöl hat keine Lösung, keine heilsversprechende Therapie für die Monomanie des geldvermittelnden Gesellschaftssystems. Aber kärnöl hatte Träume, hat einen Traum. Träumten wir in den Anfangszeiten von kärnöl mit Peter Laminger und Gottfried Staudacher noch berühmte Künstler zu werden oder mit Stephan von vierstelligen Zugriffszahlen auf unserer Homepage www.kaernoel.at - so haben sich diese im Laufe der Jahre verändert.
Ein Traum ist kärnöl jedoch geblieben. Fast zur gleichen Zeit sind zwei Menschen - mit demselben Traum - doch unterschiedlicher Zugangsweise - zu kärnöl gestoßen und haben unserer Denken, unserer Handeln unsere Träume nachhaltig beeinflusst.

Der eine - der Augenoptiker der Sprache, der Wegmacher der Kärntner Literaturszene, der Holzfäller und Hilfstotengräber für Literaturkarrieregeilinge – erzählte uns die Geschichte der „Schwarzen Fahne“, berichtete über einen „Selbstmord in Wien“ oder behauptete lächelnd, „Die Mitzi war anders“.
Der andere – der Sachwalter für die Eine Welt - ein Dorf, der mit den Kampfhund tanzt, der Zukunftsmacher - konfrontierte uns mit den „Bereichen außerhalb der Kapitalverwertungslogik“, entwickelte eine Utopie im Alltag schrieb das „Manifest der glücklichen Arbeitslosen“ oder fragte uns beiläufig „Würden Sie sich patentieren lassen?“

Beide Walther Schütz und Gösta Maier sind letztes Jahr verstorben. Beide waren großartige Menschen in einer lausigen Welt. Auch wenn wir noch nicht wissen was wir tun, vergessen wir nicht ihren Traum:
„Eine andere Welt ist möglich!“

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