2003-02-25
Dirndlan, Irtig, Guggahontschn
Der Kärntner und seine Sprache
Die Sprache des Kärntners ist prinzipiell Deutsch, wenn auch nur ein Dialekt. Der Kärntner hat ein Problem, Buchstaben, wie K, T, Z, so auszusprechen wie sie gemeint sind. Ein Kastel wird prinzipell als "Gastl" ausgesprochen. Die Trommel mutiert zur Drommel. Mit dem Satz:" Zwischen zwei Zweigerln sitzen zwei Schwalben" ist der Kärntner hoffnungslos überfordert. Es klingt dann so wie: Zwischen tschwa Tschweigln sitzen tschwa Tschwolbn. Auch mit dem 3. Fall hat er so seine Probleme. Er sagt nicht etwa "von den Bergen" sondern "von die Berge". Die Aufforderung, eine gewisse Menge Schrauben zu bringen, lautet: "bring ma von die Schraufn".
Wenn sich zwei Lehrlinge darüber unterhalten, wo sie arbeiten, bekommt man die Antwort: "in dskron" wobei dann Landskron gemeint ist. Auf die Frage, was er denn da arbeite, antwortet er: "hanika" was heißen soll, dass er als Mechaniker tätig sei. Wenn etwas sehr klein und herzig ist, hängt der Kärtner ein "ale" an so zum Beispiel beim. Katzale, Nadale oder Guckale. Kompliziert wird es im Plural. Dann wird ein "lan" angehängt. Wie zum Beispiel. Dirndle (Mädchen) im Plural zu Dirndlan oder Nadale zu Nadalan werden.
Der Kärntner schlechthin neigt insgeheim eher zu den so "verhassten" Slowenen. Die meisten Kärntner können schon wegen ihres Namens die slawische Herkunft nicht verleugnen. Wie konnte es sonst geschehen, dass die Kärntner es zugelassen haben, dass sich eine slowenische Minderheit, aber keine italienische in Kärnten ansiedelte?
Die Kenntnis der Geographie ist dem Kärntner sicher nicht in die Wiege gelegt worden. Denn er fährt nach Klagenfurt "obe" nach "Tafis" "eine" und nach Feldkirchen "ume". Eine Richtungsangabe wie sie die allgemeine Geographie vorsieht, ist dem Kärntner unbekannt. Wenn man aber in die Täler der Nockberge kommt, dann wird es völlig unverständlich. "Fertn, furfertn" für Vorjahr oder vorvoriges Jahr. "Guggahontschen" sind die im Frühjahr blühenden Enziane, "Irtig, Mittig" sind einige Wochentage, also vollkommen unverständlich. Besonders schwierig ist es im Unterland wo sich das Kärntnerische mit dem Windischen mischt. Es gehört schon eine gewaltige Sprachbegabung dazu, das zu verstehen. Windisch ist ein slowenischer Dialekt, mit Kärntner Sprachbrocken gemischt. Zum Beispiel:. "Habzig, Eize is a klemmu" sagt ein Bauer zu seinem Ochsen, der eine Fuhre Knüttel (Äste) heimwärts zieht. Die Übersetzung lautet: "Bleib stehen, ich hab mir etwas, das sehr schmerzt, eingeklemmt."