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Engelbert Obernosterer

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2005-12-06

Mythos Lesachtal

Eine literarische Annäherung

Engelbert Obernosterer
MYTHOS LESACHTAL

mit Fotografien von
Wolfgang Schuh


rkitab Verlag Klagenfurt 2005
ISBN: 3-92005-49-1
Preis: 25,00 €

Das Kärntner Lesachtal ist längst kein Geheimtipp mehr. Spätestens seit das Tal von der Naturfreunde-Internationale zur „Landschaft des Jahres 1995/96“ ausgerufen und damit für seinen umweltschonenden und ökologisch nachhaltigen Tourismus gewürdigt wurde, mehren sich Dokumentationen und Berichte in TV und reiseinteressierten Printmedien. Eine kürzlich auf ARTE („ARTE Entdeckungen“, Oktober 2005) und voraussichtlich im Frühjahr 2006 auf ZDF wiederholte Dokumentation über den das Tal durchlaufenden „Karnischen Höhenweg“ leistet einen wesentlichen Beitrag zur Positionierung des Tales als Juwel des Wandertourismus, abseits jeder massentouristischen Abfütterung.

Den Bewohnern des Tales kommt dieses Interesse gerade recht, sind sie doch - durch die Erhaltung der Berglandwirtschaft allein nicht überlebensfähig - auf den „sanften“ Tourismus angewiesen. Als „Europas naturbelassenstes Natur- und Wanderparadies“ oder „wildromantisches Lesachtal“ preisen die zuständigen Tourismusverbände das nur knapp 1700 Einwohner zählende Hochgebirgstal. Hier, im „Tal der 100 Mühlen“, sei die Luft noch sauber und die Gastfreundlichkeit eine „ehrliche“, lautet die Botschaft. Diverse Brauchtums- und Folkloreveranstaltungen ergänzen das Bild von einem vermeintlich ursprünglichen, unverdorbenen Leben in der Natur.

Eine auf solche Inszenierungen anspielende TV-Dokumentation („Diesseits von Afrika - Entdeckung Lesachtal“, ORF 2004) hat der gebürtige Lesachtaler Schriftsteller Engelbert Obernosterer nun zum Anlass für eine kritische, sehr persönliche Auseinandersetzung mit seiner Heimat genommen. Dem touristisch ausgerichteten, oberflächlich schönen Bild vom Lesachtal setzt Obernosterer seine jahrzehntelangen Erfahrungen und Überlegungen zur Struktur des Tales und der Eigenheit der Leute entgegen. Das Tal habe in den letzten Jahrzehnten einen tiefgreifenden Strukturwandel durchgemacht, der nicht erst seit dem EU- Beitritt 1995 deutlich sichtbar wurde. Von der stummen, gewissermaßen „mythischen“ Lebensweise seiner Kindheit ausgehend, spürt der Autor der zunehmenden Rationalisierung des Tales nach. Diese habe in den letzten Jahrzehnten von sämtlichen Lebensbereichen Besitz ergriffen und so nicht nur gewaltige Arbeitserleichterung mit sich gebracht, sondern unter anderem auch die Dominanz der Kirche eingedämmt. In sinnfälligen Kontrastbildern verdeutlicht Obernosterer seine These vom Verlust des Mythischen zugunsten eines beredten Anscheingebens und fortschreitender Technisierung, die als Emanzipation von der mühseligen Natur empfunden wurde.

„Immer schon haben die Mädchen hier versucht, von den Berghängen herab zur Straße zu heiraten, nichts wie weg von den endlosen, ihre Kräfte verschlingenden Hochwiesen, unter Einsatz ihrer ganzen Liebesfähigkeit heraus aus Stallgeruch und miefigen Keuschen und hinein in die Dan-Küche eines Postchauffeurs.“

Dem Lesachtal-Interessierten bieten sich neben witzigen, gedanklich fundierten Studien über Tal und Leute interessante Einblicke in heute kaum mehr vorstellbare Sitten und Gewohnheiten der abgeschotteten Bergbauernwelt. Obernosterers literarische Auseinandersetzung bildet auf diese Art und Weise ein längst fälliges Korrektiv zur einseitigen Wahrnehmung des Tales, der das Bedürfnis nach dem Idyllischen, Unberührten in die Hände spielt. Ein „Lesachtal für Fortgeschrittene“ sozusagen.

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