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2005-05-12

Kärnten dankt den BefreierInnen

Nein zum Gedankenjahr 2005

Die zweisprachige Veranstaltung will vor allem den antifaschistischen Widerstand der Kärntner SlowenInnen als Teil des alliierten antinazistischen Befreiungskampfes, aber auch den kommunistischen und sozialdemokratischen, katholischen, jüdischen und anderen österreichischen Widerstand durch das Auftreten von AkteurInnen erlebbar machen. Terminwahl und Ablauf der Veranstaltung sollen an zwei geschichtliche Bezugspunkte erinnern: an das Ende der militärischen Konfrontationen in Kärnten (15. Mai 1945) und an die Unterzeichnung des Österreichischen Staatsvertrags am 15. Mai 1955, dessen Artikel 7 ohne den Hintergrund des aktiven Beitrags der Kärntner SlowenInnen zur Befreiung vom Nationalsozialismus nicht denkbar ist.

Die Veranstaltung versteht sich nicht nur als Kärntner, sondern als österreichische und regional grenzüberschreitende; sie will auch als Signal dafür verstanden werden, dass die aktuellen Tendenzen zur Umschreibung der Geschichte im alpen-adriatischen Kernland nicht widerspruchslos hingenommen werden. Es waren die österreichischen WiderstandskämpferInnen, die einen realen Beitrag zu Befreiung vom Nationalsozialismus geleistet haben, und es waren die Kärntner slowenischen PartisanInnen, die in Südkärnten für den relevantesten militärisch organisierten Widerstand innerhalb der Grenzen des deutschen Reiches sorgten. Wenn schon von der "Selbstbefreiung" Kärntens die Rede ist, dann kann dieser Begriff wohl nur auf jene Menschen bezogen werden, die sich zur Zeit des ärgsten Terrors vom Gedanken befreit haben, man könne zuwartend und angepasst den Lauf der Dinge einfach abwarten. Durch die Befreiung von der Anpassung, durch Einsatz ihrer Gesundheit und ihres Lebens haben sie stattdessen das Terrorregime bekämpft. Diesen Menschen ist die Veranstaltung gewidmet.

Im Zuge der Veranstaltung wird eine Resulution an die Stadt Klagenfurt zur Errichtung eines Denkmals der Namen im Zentrum von Klagenfurt verlesen. Diese wird folgenden Wortlaut haben:

RESOLUTION

Für ein Denkmal der Namen im Zentrum von Klagenfurt

um an den Widerstand gegen den Nationalsozialismus und an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft zu erinnern.

Die Erinnerung an die nationalsozialistische Gewaltherrschaft ist ein wichtiges Anliegen für das Land Kärnten und die Stadt Klagenfurt. Während für die Gefallenen, die Vermissten und die Bombenopfer beider Weltkriege zahlreiche Denkmäler und Gedenktafeln im öffentlichen Raum errichtet wurden, gibt es für die Widerstandskämpferinnen und Widerstandskämpfer und für die Opfer des nationalsozialistischen Terror-Regimes, im öffentlichen Raum dieser Stadt noch immer keinen würdigen Platz, um ihrer angemessen zu gedenken.

Im Sinne der antifaschistischen Grundübereinstimmung aller demokratischen Regierungen in Europa erscheint es uns, 60 Jahre nach der Befreiung vom NS-Regime, höchst an der Zeit, dass auch die Landeshauptstadt Klagenfurt diesbezüglich ein Zeichen setzt.

Deshalb nehmen wir das heurige Gedankenjahr , 60-Jahre Befreiung – 50-Jahre Staatsvertrag, zum Anlass die Stadt an diese Verpflichtung zu erinnern. Wir appellieren an die Stadt Klagenfurt und an das Land Kärnten, entsprechende Schritte einzuleiten, um ein Denkmal zu errichten, das

  • an jene Frauen und Männer erinnert, die den Mut hatten als Partisaninnen und Partisanen oder in anderer Form Widerstand gegen das NS-Regime zu leisten, für die Wiedergeburt unseres Landes kämpften und dabei mit ihrem Leben bezahlten;
  • an jene Frauen und Männer der verbündeten alliierten Streitkräfte erinnert, die bei der Befreiung Europas von der Nazityrannei umgekommen sind. Ohne sie wäre Kärnten nicht befreit worden;
  • an jene Frauen, Männer und Kinder erinnert, die wegen einer Behinderung von den Nationalsozialisten deportiert und ermordet wurden;
  • an die Kärntner Roma und Sinti erinnert, die aus rassistischen Gründen von den Nationalsozialisten deportiert und ermordet wurden;
  • an die Kärntner Sloweninnen und Slowenen erinnert, die von den Nationalsozialisten vertrieben, deportiert und ermordet wurden;
  • an die Jüdinnen und Juden erinnert, die aus rassistischen Gründen von den Nationalsozialisten vertrieben, deportiert und ermordet wurden;
  • an die Zeugen Jehovas erinnert, die den Dienst mit der Waffe verweigerten und deshalb von den Nationalsozialisten hingerichtet wurden;
  • an die Homosexuellen erinnert, die auf Grund ihrer sexuellen Orientierung von den Nationalsozialisten deportiert und ermordet wurden;
  • an die Deserteure erinnert, die nicht länger an diesem verbrecherischen Krieg teilnehmen wollten und deshalb von den Nationalsozialisten hingerichtet wurden;
  • an jene Häftlinge erinnert, die in Kärntner Arbeits- und Konzentrationslager deportiert und hier Sklavenarbeit verrichten mussten, die hier zu Tode geschunden und ermordet wurden;
  • an die Kriegsgefangenen der alliierten Armeen erinnert, die in verschiedenen Kärntner Lagern zu Tode gekommen sind;
  • an die Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, von den Nationalsozialisten als slawische Untermenschen bezeichnet, erinnert, die in Kärnten zu Grunde gerichtet wurden.

Wir sind der Überzeugung, dass ein Denkmal, das nach Möglichkeit alle Namen der NS-Opfer trägt, die geeignete Form der öffentlichen Erinnerung ist. Es dürfte bekannt sein, dass der Beginn der Entmenschlichung in der Eingravierung von Nummern in den Unterarm von KZ-Häftlingen bestand. Nummern statt Namen war der erste Schritt zur Auslöschung ihrer Identität. Der Nationalsozialismus hat die Opfer in Nummern und Objekte verwandelt, bevor er sie vernichtete. Wenn wir auf diesem Denkmal Namen statt anonymer Gedenkformeln verwenden, dann ist dies ein Schritt zur Wiederherstellung von menschlicher Würde und Identität.

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