2005-09-11
Gestern, heute, morgen
Es gibt in jeder Woche zwei bis drei Tage, über die wir uns keine Sorgen machen sollten. Zwei oder drei Tage, die wir freihalten sollten von Angst und Bedrückung.
Aber, wer kann das?
Wer will das überhaupt?
Manchesmal komme ich mir vor wie in der Unterstufe eines Gymnasiums oder einer "normalen" Hauptschule. Hahnenkämpfe werden ausgetragen, und keiner kann sagen, worum es eigentlich geht.
Förderungen für begabte Schüler gibt es schon lange nicht mehr, da nützt es auch nichts wenn man ihnen lange zuhört. Irgendwann werden sie müde, Lehrer, Schüler, meistens die Eltern, müde auf Grund alt hergebrachter Präsentationen, Selbstdarstellungen und Konventionen.
Unsere Jugend ist ja angeblich verseucht, verseucht von Giften, welcher Art auch immer.
Wer gibt unserer Jugend eine Chance? Die Politik sicher nicht. Die verspricht zwar viel, weiss aber nicht, was sie von ihren Versprechungen halten kann. Vielleicht will sie es gar nicht wissen.
Wenn Jugendliche aggressiv werden, wen wundert's?
Ohne Job, keine Aussicht, sozusagen:
Gestern: Yesterday, all my troubles seemed so far away (I went to school)
Heute: ca. 25 Tausend Jugendliche in Österreich sind ohne Job (wen wunder es dann, das die Aggressivät wächst)
Morgen: das ist eine berechtichtigte Frage. Bringt eine neue Regierung eine Wende, oder ist die globale Verseuchung schon so weit fortgeschritten, dass es kein Comeback gibt?
Unserem Herrn Landeshauptmann und dem Herrn Bildungsreferenten ist auch etwas eingefallen:
Ganzseitige Inserate in den heutigen Tageszeitungen auf Kosten aller Steuerzahler. Versteht sich ja von selbst. "Nur keine Angst vor dem ersten Schultag!" So lautet die Devise.
Und der Herr Bildungsreferent legt noch ein Schäuferl nach, unrecht hat er ja nicht ganz. Die Frage wie er es wirklich meint bleibt allerdings im Raum stehen. Zitat Strutz: "Entlasten Sie Ihr Kind, indem Sie die Schule als Ort beschreiben, wo man Freude und Spaß haben kann und wo Wissensdurst und Neugierde befriedigt werden". Zitatende.
Will da jemand ablenken, ablenken vom Nachdenken und Grübeln: "Wohin rann das Schulstartgeld?" Nachlesen kann man es nicht einmal auf der Eigenwerbungseite.
Viel Spass!