2004-03-01
www.baal.ws
Seit heute 0:00 Uhr hat eine neue Kärntner online-Zeitschrift ihre Pforten geöffnet. baal, die stromzeitschrift wird sich 2monatlich mit Kult und Kultur in Kärnten und im Alpen-Adria-Raum auseinandersetzen. kärnöl wünscht dem Projekt das Allerbeste und freut sich, hier das Editorial der Nullnummer zu publizieren:
EDITORIAL
Ich bin Baal, der Böse, der Asoziale, sagte Bert Brecht. Oh mein Gott, wie lange ist das her. Wer ist heute noch böse, wer ist heute noch asozial? baal , dieser baal ist nicht böse. Ein wenig unbrav vielleicht. Ein wenig unzeitgemäß. Ein wenig unzeitgeistig. Abseits des mainstream , sicher.
baal gibt es nur im Netz. Kein Papier, nichts zu stapeln, nichts zu horten. Nichts für die gute Stube, nichts fürs Bücherregal. Strom aus und weg. Keiner kann baal unterm Arm tragen, wenn er sein blind date trifft.
baal schreibt über Kult & Kultur in diesem Land - man wagt das Wort nach all den Jahren kaum noch auszusprechen: Kärnten. Und baal schreibt über Kult & Kultur anderswo. Im großen Dorf, das wir die Welt nennen. Und in Slowenien, im Friaul, in Venetien - vorzugsweise. Alpe-Adria, wenn man so will. Ein abgemühtes Wort, finden Sie nicht auch?
Kult und Kultur. Die Begriffe haben die selbe lateinische Wurzel: culter, Messer. Das Messer dient zum Beschneiden - das hatten wir schon. Das Messer dient aber auch zur Bearbeitung, zur Pflege, zur Veredelung. Das ist der Sinn, der sich in den Worten cultura und cultus erhalten hat. Zu lange war die metaphorische Bedeutung im Vordergrund: Verehrung, Huldigung. Vergessen Sie es! Kultur ist Teil unseres Lebens. Und Kult ist, in einem sehr ursprünglichen Sinn: Lebensweise.
Peter Jamnig, Redaktion