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Verena M. Groh

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2003-11-13

Judenpogrom 1938

Begrüßung und Einleitung zum Pogromgedenken am 11. November 2003 in Villach in der Evangelischen Kirche im Stadtpark von Mag. Verena Groh

Guten Abend.
Dober večer.

Willkommen in der Evangelischen Kirche im Stadtpark zum Pogromgedenken.
Prisrčno pozdrauvljeni u cerkvi u "Stadtparku". Res se veselim da ste prišli k skupni spominski proslavi na pregeanjanje judov.

Wir begrüßen die Vertreter aus den politischen Parteien und den Vereinen, die heute gekommen sind und damit ausdrücken, was ihnen diese Feier bedeutet. Wir sind hier, um uns an die Ereignisse im Jahr 1938 zu erinnern, an die sogenannte „Reichskristallnacht“. Alleine dieses Wort zeigt deutlich den zynischen Charakter der NS-Ideologie, die dieses Wort kreiert hat. Darum sind wir heute hier, damit diese Ereignisse nicht vergessen werden. Wir sind hier, gegen das Vergessen, weil die Erinnerung so etwas kostbares ist. In einem der Epigramme von Erich Kästner heißt es:

Die Erinn’rung ist eine mysteriöse
Macht und bildet die Menschen um.
Wer das, was schön war, vergisst, wird böse.
Wer das, was schlimm war, vergisst, wird dumm.

Erinnerung ist kostbar. So etwas kostbares, dass sie nicht zum Spielball von politischen Interessen werden darf, oder von Ideologien benutzt werden. Sie darf auch kein Mittel sein, Volksgruppen, ethnische Gruppen gegeneinander auszuspielen. Dazu ist sie zu kostbar und viel zu wichtig. Denn Erinnerung ist mehr als bloßes Gedenken. In der Erinnerung wird die Geschichte zu einem Teil unserer Geschichte und meiner eigenen ganz persönlichen Geschichte. Wenn das nicht passiert, wird die Geschichte zu einem Fremdkörper, der entweder verdrängt oder vergessen wird, und wo Böses und Dummheit sich einschleichen. In einem Wort aus der jüdischen Tradition heißt es:

Erinnert euch an ferne Zeiten,
fragt eure Väter, wie es früher war,
und eure Alten, woher ihr kommt.
Deuteronomium (5. Buch Mose) 32,7

Nicht verdrängen, nicht vergessen, nicht aufhören zu fragen. Laßt die Geschichte zu einem Teil von uns werden.

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Hans Haider, 2003-11-14, Nr. 703

Liebe Freundinnen und Freunde,

Natürlich sollten wir uns mit der Situation im Nahen Osten auseinandersetzen. Als Obmann des Vereins Erinnern habe ich deshalb auch mit anderen Gleichgesinnten die Plattform "Gegen den Irakkrieg" in Villach ins
Leben gerufen. Zwei gut besuchte Kundgebungen haben wir in Villach zustande gebracht. Außerdem hat die Plattform (der Verein Erinnern ist auf dieser Plattform!) zum Thema zwei Nachfolgeveranstaltung durchgeführt: Titel: "der Irakkrieg und die Folgen". Referent war zum einen Univ. Prof. Dr. Othmar Höll, Leiter des Forschungszentrums für internationale Studien in Laxenburg, und zum anderen Univ. Prof. Dr. Amr Hamzabi (Universität Kairo).

Aber was hat das mit dem Judenpogrom im November 1938 zu tun? Wo ist der Zusammenhang? Vielleicht insofern, dass der Holocaust zur Gründung des Staates Israel beigetragen hat? Ich meine, man sollte sich sowohl mit dem ungeheuren Verbrechen der Nazis (also mit unserer Geschichte), als auch mit den Problemen im Nahen Osten auseinandersetzen, wenn man die Kraft und das Engagement dazu hat.

Vergleichen jedoch kann man die beiden grundverschiedenen Dinge nicht (außer man ist ein hoffnungsloser Antisemit). Die Ansicht von Herrn Sobetz, dass zuviel über die NS-Zeit gesprochen wird, stimmt für Kärnten sicherlich nicht. Die Erinnerungskultur in Kärnten wird in erster Linie von den Kameradschaftsbünden, der Ulrichbergsgemeinschaft und dem Kärntner Heimatdienst dominiert. Initiativen, wie der Verein Erinnern, der erst seit 1995 existiert, spielen in der öffentlichen Wahrnehmung keine Rolle.

Leider, denn ein wesentlicher Grund für die Stärke der FPÖ und Jörg Haider ist darin zu suchen, dass er mit großem Erfolg die Geschichtsbilder der oben angeführten Organisationen für seine Zwecke verwendet. Jörg Haider weiß: Geschichtsbilder spielen in der Politik eine große Rolle. Deshalb fördert er mit viel Geld die Ulrichsberggemeinschaft, den Kärntner Heimatdienst und die Kameradschaftsbünde.

Leider verstehen auch die meisten Grünen das nicht. Deshalb sieht man sie auch nicht bei den "anderen Gedenkveranstaltungen". Weder beim Gedenken im Mai am Loibl, noch beim Gedenken in Annabichl im Oktober und auch nicht beim Gedenken in Villach.

Liebe Grüße,
Hans Haider

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