2003-10-09

Es gibt so Nächte

Es war bald nach dem Start der Nacht,
da blühte ihm schon Mitternacht.
Der Vollmond draußen, prall und schön,
den Kopf es plagt ihn sehr der Fön.

Im Bett blieb letztlich unruhig Wälzen,
verzweifelt Knabbern an der Polster Fälzen.
Während der Mond recht hämisch grinst,
der Schläfer meinte wohl "Du spinnst".

Da quält das Ohr ein Gelsenton,
die Nachtruhe schleicht sich rasch davon.
Voll Mut wirft er sich in die Schlacht,
mal seh`n ob er die Gelse schafft.

Kaum ist es Licht, die Gelse schweigt,
knipst er es aus, der Piepston steigt.
Mangels fehlender Strategie,
sticht ihm die Gelse noch ins Knie.

So kann die Nacht nicht Ruhe sein,
das Knie kühlt nun der Franzbranntwein.
Die Ohren unter der Tuchent,
vermisst der Schläfer, Schlaf, laut fluchend.

Das letzte Aufgebot führt er zum Sieg,
wär doch gelacht, wenn er sie nicht doch noch kriegt.
Die Zeitung mutiert er nun zur Waffe,
springt herum als wie ein Affe.

Ein kurzer Blick, dort ist das Biest,
zum Angriff er sich rasch entschließt.
Der kurze Schlag, verfehlt das Trumm,
die Nachttischlampe fällt nur um!

Inmitten von gleich tausend Scherben,
denkt der Kämpfer nur ans Sterben.
Die Gelse lacht sich schief und krumm,
derweil robbt er mit dem Besen rum.

Nur ist es des Glases böse Tücke,
meist durchsichtig sind Einzelstücke.
Und ist mit dem Insekt auch nichts zu erben,
in die Sohle bohrt sich mancher Scherben.

Nun ab ins Bad, ein Pflaster her,
die Wunde blutet wirklich sehr.
Zurück im Bett, mit viel Gebrumme,
ertönt erneut insektliches Gebrumme.

Verloren hat er seinen Krieg,
die Gelse feiert Sieg um Sieg.
Die Nachruhe ist auch vergangen,
die Nacht gibt frei den Tag, den langen.

Zerstört mit stark gerötet Augen,
schien diese Nacht nicht viel zu taugen.
Zu guter Letzt der Wecker rumpelt,
sogleich wird nun ins Bad gehumpelt.

Eigentlich ist er recht froh,
so kommt er einmal pünktlich ins Büro.
Die Gelse lächelt recht verschmitzt,
da sie nun allein am Bette sitzt.

Das Opfer macht sich auf den Weg,
über den Bach führt ihn der Steg.
Da plötzlich sticht es in den Arm,
er steht in einem Gelsenschwarm!