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Georg Grabherr

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2013-01-21

Hat die Biodiversität einen Nutzen oder ist sie ein Wert an sich?

Es war im Jahr 1988 beim Jahreskongress Ecological Society of America in Davis, California als ich auf ein Buch mit dem Titel „Biodiversity“ aufmerksam wurde. Ein Beitrag fesselte mich besonders. Der Botaniker H.H. Iltis schilderte die Entdeckung einer Wildtomate, später beschrieben als Lycopersicon chmielewskii, die die Tomatenkultur revolutionierte. Hybriden von Chmielewskis Tomate enthielten derart mehr Zucker, dass sich die amerikanische Ketchup-Industrie jährlich mehrere Millionen Dollar für den Zukauf von Zucker ersparte. Die meisten Beispiele sind allerdings weit weniger spektakulär, wie „Mungo“ (Guizotia abyssinica), ein krautiger Korbblütler aus Äthiopien, der bei uns für die Gründecken auf den Äckern verwendet wird. Ihm verdanken wir das herbstliche Saftgrün im Weinviertel.

Die beiden Beispiele zeigen deutlich, dass Arten, die von großem Nutzen sein können, immer wieder neu entdeckt werden oder für eine neue Nutzungsweise entwickelt werden. Dieses Potential ist bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Auf der anderen Seite stellt sich die Frage, ob es für den Menschen und sein Wohlergehen wirklich 300.000 Pflanzenarten braucht, 650.000 Käfer oder 31.500 Fische. Und damit sind wir auch bei der zentralen Frage ob es gerechtfertigt ist, unter den vielen Tieren, Pflanzen und Pilzen Arten aussterben zu lassen bzw. gezielt auszurotten. Diese Frage zu beantworten ist keineswegs einfach. Die Beweggründe, dem entgegen zu wirken, sind doch meist emotionaler Natur und vor allem für Naturkenner und Biologen eine Art Reflex. Man muss sich heute auch dem Problem stellen, daß etwa für die Erhaltung des Riesenpandas noch enorme Geldmittel ausgegeben werden, um ihn über die Zeiten zu retten.

Biologen und Ökologen suchen seit Jahren neben dem ethisch-moralischen Ansatz für die Erhaltung der Arten- und Habitatsvielfalt nach ökologischen Argumenten, die die Erhaltung der Biodiversität für das Funktionieren ökosystemarer Prozesse als zwingend ansehen. Man spricht von ökosystemaren Gütern und Serviceleistungen, die für den Menschen unabdingbar notwendig sind (sauberes Wasser, gesunde Ernährung, Naturerlebnis). Ein Postulat dazu ist beispielsweise, dass höhere Biodiversität höhere Produktion erlaubt, und es werden Experimente durchgeführt, dies zu beweisen. Man muss diesen Experimenten entgegenhalten, dass die Zusammenstellungen von Arten nur ein extrem kleines Spektrum der möglichen Kombinationen erfassen. Um zu Ergebnissen zu kommen, können nur kurzlebige Arten benutzt werden. Was aber ist mit Wäldern, wo die Bäume tausende Jahre alt werden, oder klonalen Rassen in den Alpen, bei denen die ältesten über 5.000 Jahre alt sind? Auch als „harter“ Naturwissenschaftler wird man sich immer schwer tun, aus ökologischen Zwängen zu beweisen, warum es in Österreich 3.000 Blütenpflanzen geben muss und 46.000 Tiere braucht. Ich ziehe mich immer zurück auf die Tatsache, dass unsere biologische Vielfalt das Erbe einer unvorstellbar langen Entwicklung ist und es uns gut ansteht, dieses Erbe nicht zu vergeuden. Außerdem sind die Wohlfahrtswirkungen etwa eines Waldes oder die erosionsverhindernde eines alpinen Rasens unbezahlbar. Und schließlich, was wäre unsere Welt ohne Edelweiß?

Weitere Artikel der Serie zum Thema Biodiversität:
Andreas Exner:
r Wie kam die Vielfalt in die Ökobewegung?

Robert Foltin:
r Bunt statt grau – soziale Bewegungen verändern den Kapitalismus

Zeitschrift SOL, Sonderbeilage "Sustainable Austria" zum Thema Biodiversität:
www.nachhaltig.at
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