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Robert Foltin

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2013-01-17

Bunt statt grau – soziale Bewegungen verändern den Kapitalismus

Der industrielle Kapitalismus in seiner „fordistischen“ Ausprägung der 1950er- bis 1970er-Jahre kann durch Einheitlichkeit charakterisiert werden. Dominierend waren die großen Fabriken und die Trennung von Arbeit, Wohnen und Freizeit: Vielfalt und Buntheit war nur in letzterem Bereich erlaubt. Die Kleidung der Männer war einheitlich und grau. Die Lebensabschnitte gliederten sich in Institutionen: von der Familie in die Schule, zum Militär, ins Krankenhaus, ins Altersheim, dazwischen auf Urlaub oder in den Freizeitpark. Auffällige Personen wurden in Psychiatrie und Gefängnis normalisiert. Manche sprechen von einer „Fabrikgesellschaft“, weil sich die Organisation der Fabrik auf die ganze Gesellschaft ausgebreitet hatte.

Dagegen rebellierten Subkulturen wie die Halbstarken im Rocḱ'n Roll und die Hippies, die mit Versatzstücken aus anderen – unterdrückten – Kulturen spielten, Elemente aus Indien oder Schwarze Musik. Wichtig waren die Kämpfe gegen die normierenden Institutionen von autoritär geführten Erziehungsheimen über Schulen und Universitäten bis hin zum Militär. Mit dem politischem Aufbruch um 1968 war auch ein kultureller Aufbruch verbunden und ein Kampf um Kultur- und Kommunikationsräume, die durch die aufgeteilte Stadt verschwunden waren. Zuerst wurde um Jugendzentren gekämpft, dann um Kultur- und Kommunikationszentren und schließlich um soziale Zentren, die den Anspruch hatten, Leben und Freizeit zu verbinden. Bunt statt grau, Leben statt herrschender Ordnung waren Teil der Auseinandersetzungen. Was als einheitliche Rebellion erschien, vervielfältigte sich danach: Feminismus, Schwulen- und Lesbenbewegung, Kämpfe von „Minderheiten“ und gegen die ökologische Zerstörung.

Schon von Beginn an wurde ambivalent darauf reagiert, einerseits wurden kulturelle Ausdrucksweisen, wie etwa lange Haare oder abgerissene Kleidung repressiv ausgegrenzt, andrerseits begann von Anfang an die Integration der „neuen“ kulturellen Werte. Die ÖVP gründete die „bunten Vögel“ gegen die graue Sozialdemokratie, Veranstaltungsorte und Lokale wurden immer mehr von kommerziellen Interessen dominiert. Die Stadt veränderte sich: waren es zu Beginn nur Migrant_innen und Alternative, die sich den Raum der Straße wieder aneigneten, so verlagerten immer mehr Lokale ihren Konsumraum in die Öffentlichkeit. Die Warenpalette wurde vielfältiger, das Bunte setzte sich durch.

Subkulturen wurden Teil des zu verwertenden Systems, was sich auch in dem Ausdruck „Mainstream der Minderheiten“ wieder fand. Auffälligkeiten werden jetzt akzeptiert, wenn sie in einem verwertbarem Rahmen stattfinden, z.B. die Punkkultur, Anderes, das der Verwertung widersteht, schnorrende Punks oder Bettler_innen werden wieder verfolgt. Immer wieder wird um eine besseres bunteres, lebenswerteres Leben gekämpft, gegen die graue und normierte Stadt und zugleich gegen dessen Verwertung durch den Kapitalismus. Das herrschende Regime hat sich verändert, angestoßen durch die Wünsche der Vielen. Es fördert und erlaubt die Vielfältigkeit, will aber, dass das verwertbar wird. Manchmal ist es ein sekundärer Nutzen, wenn etwa autonome Zentren als Ausdruck der Urbanität geduldet werden. Denn auch Oppositionelle und Dissident_innen sind Konsument_innen.

Zum ersten Artikel dieser Serie von Andreas Exner:
r Wie kam die Vielfalt in die Ökobewegung?

www.nachhaltig.at
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mimenda, 2013-01-17, Nr. 5844

Sogenannte soziale Bewegungen ändern den Kapitalismus nicht, sondern sie tradieren ihn bloß, sind Symptom seiner immanenten Entwicklung und nicht Ursache seiner Transformation (Farbfernsehen war auch Fernsehen und nichts grundlegend anderes als Schwarzweißfernsehen).

Ich frage mich, wie man - wo man schon den Verwertungszusammenhang mit den Lippen bekennt - so naiv sein kann, der Buntheit allein ob ihrer Farben eine solche Qualität zuzuschreiben.

purple, 2013-01-18, Nr. 5845

........ ja sie triggern ihn, den Kapitalismus und tragen ihn damit bis in das Privateste. Hier vereint sich Kollektivismus mit Kapitalismus. Wer die Geschichte kennt, weiß, welch' Ungeheuer da gezüchtet ward.
Leider ist auch die sogenannte ANTIFA und Autonome Kämpfer Teil dieses Systems und ein eifriger Büttel.

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