2012-07-09

walther

1

du streiter
vieler leben

du unermüdlicher
im freundschaftsdienst

du kraftspender
im zukunftskampf

du schütz
im WildWuchsWald

du streitst
nicht mehr
du schützt
nicht mehr

wer schützt uns jetzt
im kapitalen dschungel
wer schont nicht sich
noch freund noch feind
wer setzt uns lichter
in zunehmender finsternis

wir sind schützlos
ausgeliefert

du hast genug getan
und doch wars nicht genug
ein leben genügt nicht
für menschen wie dich

2

es liegt an uns jetzt
mut zu haben
den mut, den du
für uns gezeigt

es liegt an uns jetzt
fortzuführen
was du als auftrag
hinterlassen hast
es liegt an uns jetzt

3

kein wort kann
unsern schmerz beschreiben
weil du fehlst

kein wort ist nötig
wenn wir den deinen
folgen

folgen allein
wär aber nicht genug
für dich
und uns

wir müssen taten
aus deinen gedanken formen
und neue gedanken
aus deinen taten

dies ist
dein auftrag für
eine bessre welt

dein lachen
deine wahrhaftigkeit
sind unsere begleiter
deine bereitschaft
zum widerspruch
unser wegweiser

4

was hätten wir begriffen
von dem was du
großer lehrer
uns gelehrt
wenn wir nicht
selbst weiterführten
in vielfältiger weise
was du begonnen

dein schweigen jetzt
ist beredter als
unsere klagen
um deine wiederkehr

haben wir doch
den mut loszulassen
um uns selbst
auf den weg zu machen

unsere trauer muss
nicht nach hinten schauen unsere trauer muss
tätig sein
vorsichtig dort anknüpfend
wo du die zahlosen
offenen enden
hinterlassen hast

du hast zugehört
wo andere schon
zu wissen glaubten
du hast hingeschaut
wo andere nichts mehr sehen wollten
du hast es uns manchmal
nicht leicht gemacht
weil du es dir
nie leicht gemacht hast

5

ehren wir dein leben
durch unser handeln
emphatisch
offen für den widerspruch
voll liebe für die menschheit

bereit zum zuhören
bereit zum hinsehen
bereit zum hinterfragen

danke walther