2003-03-30
Geographie des Landes Kärnten
Eine nicht ganz ernstzunehmende Betrachtung
Das Land wird umkränzt von "dem wilden Bergvölkchen", den Steirern, den Salzburgern, den
Tirolern, die, um es vom Stammland abzugrenzen, als Osttirol bezeichnen. Im Süden sind
die Italiener und die Slowenen, das ist die sogenannte "Blutgrenze", denn schon im Kärntner
Heimatlied heißt es "wo man mit Blut die Grenze schrieb". Dieses Lied wird mit viel
Inbrunst gesungen, denn "Blut und Boden" haben vielen Kärntnern schon immer sehr viel
bedeutet. Mit den Italienern haben die Kärntner keine augenscheinlichen Probleme, sind
sie doch der Lieferant von so manchem Rausch, denn der Wein, der in Kärnten wuchs,
schmeckte so ähnlich wie der selbst produzierte Most. Eine sogenannte Rabiatperle.
Wenn man einem internationalen Sommelier vom Uhudler erzählt, verzieht er das Gesicht,
als ob er gerade in eine Zitrone gebissen hat.
Die Grenzübergänge, die Bedeutung haben sind: Der Loiblpass, der Karawankentunnel,
Tarvis und der Plöckenpass. Letzter ist eher für Veteranen des ersten Weltkrieges von
Bedeutung. So hat jeder seine Vorlieben. Um gut und ehedem billig zu essen, fährt der
Kärntner über den Loiblpass nach Slowenien, ebenso durch den Karawankentunnel. Auch gut
essen kann man in Tarvis, wenn auch gar nicht mehr so billig. Der Wein schmeckt, da im
Ausland, so gut, dass schon so mancher seinen Führerschein wegen übertriebener
Alkoholisierung abgeben musste. Auch der permanente "Fetzenmarkt" hat seine Kunden,
die aus Kärnten kommen.
Die Geographie Kärntens wäre unvollständig, ohne die zahlreichen Seen zu erwähnen.
Mit allen Tümpeln und Teichen werden über zweihundert kolportiert. Die dort angesiedelten
Badeanstalten, die man vorsorglich nicht mit einer Kühltasche betreten sollte, sowie die
Fremdenverkehrsinstitutionen wollen dem badelustige Gast weismachen, dass sie sich in der
Karibik befinden, nur weil in Kärnten die Sonne öfter scheint als in Salzburg oder in
Wanne-Eikel. Die Inhaber von Fremdenverkehrsbetrieben sind soo stolz auf ihren See, dass
sie nach Beendigung der Saison stets in die Karibik oder nach Afrika fahren. Die
"Karibischen Strände" an unseren Seen bevölkern aber die Hausmeisterinnen aus Wien und
Graz, die sich die nahe Adria nicht leisten können oder wollen.
Da die Kärntner mit den Nachbarn aus Salzburg nichts gemeinsam haben, außer der
Ähnlichkeit des Landeswappens, gibt es hier auch keine Probleme. Dass der höchste Berg,
der Großglockner, zur Hälfte auf Kärntner Gebiet steht, wird von den Salzburgern einfach
ignoriert, was den Kärntnern aber ziemlich gleichgültig ist, denn sie haben ja ihre
Nockberge, Hochosterwitz, die Seen, die im Gegenteil zu denen im Salzkammergut,
Badetemperaturen haben. Außerdem regnet es in Kärnten bedeutend weniger als in Salzburg.
Das Wetter:
Es ist in Kärnten sehr beständig. Wenn die Sonne scheint, scheint sie wie an der Adria,
aber wenn sie nicht scheint, scheint sie verloren gegangen zu sein. Das wird dann als
Adriatief einfach abgetan. Im Winter schneit es dann, dass man meinen könnte im tiefsten
Sibirien zu sein. Daher kommt auch, dass die Kärntner auf die Schlachtabfälle zurückgreifen
müssen, wenn das Schneeschaufeln kein Ende nehmen will.
Die wenigen Ebenen sind das Zollfeld, das Lurnfeld und der Teil von Kärnten, auf dem die
Stadt Klagenfurt errichtet wurde, einst ein Sumpf in dem angeblich der Lindwurm gehaust
haben soll, der ja kein eigentlicher Wurm war, sondern ein Wollnashorn, von dem man
einige "Reliquien" gefunden hat. Es geht die Mähr, dass der Lindwurm einst unsteten
Aufenthaltes war, "Er reiste durch die Lande und fraß die feschen Weiber", aber in
Klagenfurt ist er verhungert. So muss die Landeshauptstadt mit dem "Bärentaler" vorlieb
nehmen, mangels schöner Mädchen (Ausnahmen bestätigen die Regel.) Besonders stolz sind
die Kärntner auf den Herzogstuhl, ein Gebilde ähnlich wie "Stonehenge" in England, von
dem man auch nicht so recht weiß, was man damit machen soll. Unweit ist eine stolze Burg
die vergeblich von einer Frau mit besonders großem Mund belagert worden ist. Soweit zu den
Kulturdenkmälern im Umfeld von Klagenfurt.
Einmal im Jahr besinnt sich der Kärntner seiner christlichen Erziehung. Um zu bereuen,
dass er das übrige Jahr ganz und gar nicht christlich ist, begibt er sich auf den
sogenannten Vierbergelauf, einer Wallfahrt, die sehr anstrengend ist, mit vielen Pausen,
in denen entweder gebetet oder an einer Messe teilgenommen oder Most getrunken wird.
Einer dieser Berge, den sich die "alten Kameraden" auserkoren haben, wird von diesen
als Gedächtnisstätte an den, ach so schmählich verlorenen Krieg missbraucht. Er gehört
nicht zu den Sehenswürdigkeiten des Landes.