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2010-08-23

Elternausbildung?

Die Diskussion, ob Eltern zum Elternsein eine Ausbildung brauchen, gemahnt mich an Zeiten, in denen Kindererziehung politisch (aus)genutzt wurde.

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Außerdem werden Eltern als die einzigen Verantwortlichen für das Über-die-Stränge-Schlagen der jüngsten Generation in einer kinderfeindlichen Gesellschaft ausgemacht. Wohl nach dem Motto: Nicht nur, dass meine Generation zu wenig Kinder bekommt, nein, wir wissen offenbar auch nicht, wie wir diese zu adretten, netten, gebildeten, aber bescheidenen und unproblematischen Mitgliedern der Gesellschaft machen, die noch dazu bereits mit 15 flexibel und anspruchslos genug sind, um auch eine der vielen unbesetzten Lehrstellen zu finden.

Zugegeben: Ich als Einzelkind hatte bei meinem Ersten keine Ahnung, worauf ich mich mit dem Kinderkriegen eingelassen hatte. Weder Rat"schläge" von wohlmeinenden Verwandten noch Geburtsvorbereitungskurse oder Ratgeber in Schriftform konnten mich auf das vorbereiten, was folgte. Heute, nach zwei weiteren Kindern bringt mich kein wie auch immer gearteter Kommentar mehr aus der Ruhe, ich als Mutter kenne meine Kinder schließlich am besten und weiß, was ihnen gut tut. Praxis bringt's, nicht die Theorie!

Was ich mir aber sehr wohl wünschen würde, ist mehr Zeit mit und für meine Kinder, mehr Austausch und Zeit mit anderen Eltern aber auch mit meinem Partner. So wären viele Unwägbarkeiten des Elternseins leichter zu bewältigen. Früher hatte eine solche Funktion die Großfamilie oder die Nachbarschaft, heute muss ich schon froh sein, keine Alleinerzieherin sein zu müssen, sondern einen Mann zu haben, der sich ebenfalls um Kinder und Haushalt kümmert und einen Arbeitgeber, der auch Teilzeitjobs anbietet. Karriere und Vermögensbildung ist unter diesen Umständen leider nicht möglich. Wir gehören also nicht zu den Leistungsträgern, die Österreich so dringend braucht, und die von Politik und Steuersystem hoffiert werden.

Würde man Eltern durch kostenlose Psychotherapie eine Aufarbeitung der bereits an ihnen verbrochenen Erziehungsfehler ermöglichen, würden nicht die alten Nazi-Erziehungmuster a la Johanna Haarer noch heute Schäden in den Kinderseelen anrichten. Und würde man jungen Leuten beiderlei Geschlechts ein soziales Jahr ermöglichen, in dem sie 6 Monate in Familien bei der Kinderbetreuung und 6 Monate bei der Altenpflege helfen würden, wäre den Familien wirklich geholfen und die künftigen Mütter und Väter würden fürs Leben lernen. Dadurch würde sicher auch die Väter-Karrenz-Quote angehoben, ebenso wie die Geburtenzahl. Auch die Fälle von Burn-Out, Alkoholismus, Depressionen, Gewalt in den Familien usw. würde reduziert, denn vielfach sind das die Symptome der unvorbereiteten und überlasteten, weil vielfach belasteten Eltern, die dann wieder als Beispiel für ihre gewalttätigen, komasaufenden Kinder fungieren.

Fazit: Nicht die Unfähigkeit der Eltern ist die Ursache der Probleme, die unsere Gesellschaft mit Jungendlichen hat, sondern die vielfachen Belastungen und Anforderungen, die es uns Eltern unmöglich machen, 7x24-Bilderbuch-Eltern zu sein. Und ein System, das von uns und unseren Kindern nur eines erwartet: Zum Wohl der Leistungsträger und der Wirtschaft zu funktionieren, möglichst ohne weitere Bedürfnisse.

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mimenda, 2010-08-24, Nr. 4945

Ich wundere mich sowieso immer, wie blöd man eigentlich sein muss, um an einer gesellschaftlichen Strömung Individuen oder einzelnen Gruppen die Schuld zu geben.

Wenn DIE ELTERN heute nicht mehr in der Lage sein sollten, ihren Nachwuchs "anständig" zu erziehen, dann können ja daran entweder bloß DIE GESELLSCHAFT oder DIE GROSSELTERN schuld sein.

Das bürgerliche "Familienidyll" mit seinen Ritualen, Sitten und Gebräuchen, ist durch die ökonomische Entwicklung zerschlagen worden. Das finde ich eigentlich gut, weil so eine Zerschlagung immer wieder eine Chance zur Freiheit ist.

Aber wie schon bei der Frauenemanzipation, die sich in Wahrheit die sexuelle und "ökonomische Freiheit" mit dem Joch der weiblichen und familialen Arbeitsverwertung erkauft hat (die vom Alleinverdiener unterhaltene Familie ist nur noch Reichen möglich), so missrät auch diese Freiheitschance zur tieferen Verstrickung in den Verwertungsprozess, es sei denn, man versucht noch "auf Familie zu machen" mit allen Konsequenzen für "Karriere" (wohin soll's den gehen?) und Status.

Das Gerede von der Freiheit scheint mir überhaupt immer mehr zu dem Problem zu werden, als dessen Lösung es sich ausgibt. Da gälte es wohl, einen gordischen Knoten durchzuschlagen aus fehlgeleiteter Libido und öknomischer "Notwendigkeit"...

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