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2010-03-25

„Migration – Ökologie – Entwicklung“

Hinführende Thesen zum gleichnamigen Arbeitskreis im Rahmen der Debatte r „Migration – Kampf um's Überleben?“

.

→ Wegweiser durch den Prozess
Migration –
Kampf um's Überleben?

1. „Entwicklungsstand“ der Welt

Die Entwicklung der Menschheit seit Beginn der industriellen Revolution im 19.Jh. führte zu einer Dreiteilung der Welt:

  1. Der reiche NORDEN (Industrieländer), mit hohem Lebensstandard, erreicht auf Basis vieler nicht nachhaltig verfügbarer Ressourcen, zu einem erheblichen Teil beschafft über kolonialen und neokolonialen Raubbau im SÜDEN.
  2. Der arme SÜDEN (Dritte Welt), mit zumeist katastrophalen Lebensbedingungen der Bevölkerung, verursacht durch die strukturelle Gewalt des Nordens und durch Eigenfehler der mit dem Norden zumeist kooperierenden Eliten. Wenige Ausnahmen wie Kuba, Bolivien, Venezuela versuchen einen eigenen Weg.
  3. Die Schwellenländer, wie China, Indien und Brasilien, versuchen den problematischen nicht nachhaltigen Entwicklungsweg bedingungslosen Wachstums des NORDENs zu kopieren.

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2. Folgewirkungen

Die Lebensbedingungen in großen Teilen der Welt verschlechtern sich rapide. Mehr als eine Milliarde Menschen hungert ständig, weitere Milliarden sind akut von Hunger bedroht. Viele haben keinen oder nur unzulänglichen Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung, sind unzureichend beschäftigt und haben keine oder nur unzureichende Beteiligung an politischen Entscheidungen.

Menschen verlassen ihre Heimat und Familie, weil das Überleben das Überleben vor Ort sozial und ökologisch nicht mehr möglich ist. Die Abnahme der Bodenfruchtbarkeit und Verfügbarkeit vom Wasser und im Kontext des Klimawandels häufiger werdende Naturkatastrophen lassen die Menschen verzweifeln. In vielen Regionen gibt es politische Repression, Korruption, Krieg und Terror bis hin zum völligen Zusammenbruch von Staaten wie Somalia, Liberia, Sierra Leone.

Die Aussichtslosigkeit und die prekären Lebensbedingungen zwingen die Menschen in die Migration. Auch die wachsende Abwerbung von Hochqualifizierten durch die Industrieländer(Brain-Drain) reduziert die Chancen der der Dritten Welt aus eigener Kraft ihre Situation zu verbessern. Die Versuche des Nordens über „Entwicklungshilfe“ die Lebensgrundlagen der Menschen vor Ort nachhaltig zu verbessern, sind vor dem Hintergrund der strukturellen Gewalt der neoliberalen Globalisierung nur ein Tropfen auf den heißen Stein. 189 Staaten unterschrieben im Jahre 2000 im Rahmen der UN-Millenniumserklärung bis 2015 u.a. die extreme Armut und den Hunger in der Dritten Welt drastisch reduzieren zu wollen. Zur Erreichung der sieben Millenniumsziele verpflichteten sich die Industriestaaten 0,7% des BSP für Entwicklungshilfe bereitzustellen. Die Zwischenbilanz ist entmutigend: Es besteht weder die Aussicht die gesetzten Ziele bis 2015 auch nur annähernd zu erreichen, noch haben die meisten Industriestaaten – Österreich eingeschlossen - ihre Versprechen zur Anhebung der Entwicklungshilfemittel auf 0,7% ernsthaft umgesetzt.

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3. Statements, Thesen, Fragestellungen

1.
Die zunehmende Verelendung des Südens wird zwar medial weltweit sichtbar gemacht, die Zusammenhänge zwischen „Überentwicklung“ hier und „Unterentwicklung“ dort werden jedoch zumeist ungenügend herausgearbeitet. Und wer hat schon Lust, sich ständig Hiobsbotschaften rein zu ziehen? So verwundert es nicht, wenn von kurzfristigen Mitleidsreaktionen bei Megakatastrophen einmal abgesehen, das Leiden und Sterben der Menschen im Süden bei uns mit wachsender Gleichgültigkeit oder Abwehrhaltung wahrgenommen wird. Es ist ja auch viel einfacher diese Probleme mit Unfähigkeit, Faulheit, Korruption, religiösem Fanatismus, etc. zu erklären. Gleichzeitig steigt im Norden das Gefühl zunehmender Bedrohung durch Migrant/innen, die gerade in Zeiten von Wirtschaftskrisen, vermehrter Arbeitslosigkeit und gefährdetem Wohlstand vermehrt als Konkurrenten, Störung und unerwünschte Nachbarn wahrgenommen werden.

  • Veränderung /Verbesserung der Informationsarbeit über Nord-Südfragen?
  • Anderes Umgehen mit „Wirtschaftsflüchtlingen“, deren Alternative doch nur der Tod wäre?
  • Ansätze für eine Entwicklungspolitik und –zusammenarbeit (EZ), die den Menschen ein menschenwürdiges Leben in ihrer Heimat dauerhaft ermöglicht?
  • Überwindung der neoliberalen Marktwirtschaft als Voraussetzung für eine Angleichung der Lebensbedingungen und Chancengleichheit auf globaler Ebene?

2.
Der „ökologische Fußabdruck“ in Verknüpfung mit den gültigen Menschenrechten billigt allen Bürgern unserer Welt gleichen Zugang zur Nutzung der globalen Ressourcen zu. Würde dieser Grundsatz so umgesetzt werden und würden alle Menschen des Südens den Entwicklungsstand des Nordens erreichen, wären hierfür drei bis vier Erdplaneten erforderlich. Tatsächlich beruht unsere Entwicklung zu einem erheblichen Teil auf der Basis nicht erneuerbarer Ressourcen – insbesondere in den Bereichen Land, Wasser und Energie – die derzeit entweder bereits zerstört/ausgeschöpft sind oder in absehbarer Zeit endgültig verbraucht sein werden. Der wirtschaftspolitische Kampf und Kriege um die noch verfügbaren Ressourcen sind längst im Gange und dürften sich künftig auch aufgrund des Klimawandels weiter verstärken. Die immer fragilere Ressourcenausstattung der Welt, die Verknappung von Land durch Bevölkerungszuwachs und die Umwidmung von Land zur Produktion von profitablerem Agrosprit und Futtermitteln für den Norden verursachen ebenfalls vermehrte Migration aus dem Süden.

  • Kritische Analyse der Weltentwicklungsmodelle auf der Basis von Wachstum bei begrenzten Ressourcen? Rolle des Staates und Zukunft der neoliberalen Marktwirtschaft? Förderung von nachhaltigen Alternativmodellen? Nachhaltige Marktwirtschaft ohne Wachstum? Ist Solidarökonomie eine machbare Alternative?
  • Nachhaltige Ernährungssicherung in Zeiten reduzierter Verfügbarkeit von Land, Wasser und Energie?

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4. Empfohlene Literatur

Le Monde Diplomatique, Atlas der Globalisierung, 2009,

Theo Rauch, Entwicklungspolitik, Westermann, 2009

Klaus Woltron, Perestroika des Kapitalismus, Residenz, 2009

Wilfried Bommert, Kein Brot für die Welt – Die Zukunft der Welternährung, Riemann, 2009

.

Vergleiche dazu auch die Beiträge

Christian Salmhofer, r „Hot Spot Zentralasien“

Martin Birkner, r „Thesen zu Migration, Arbeit(steilung), Antirassismus“

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