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Hans Haider

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2009-10-24

Villach unterm Hakenkreuz

Villach unterm Hakenkreuz

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Sprecher A

Der Einmarsch deutscher Truppen in der Nacht vom 11. auf den 12.März 1938 brachte die Auslöschung der Existenz Österreichs als selbständigen Staat. Viele Villacherinnen und Villacher empfanden den Anschluss als eine Befreiung. Zahlreiche Hoffnungen wurden damit verbunden und dementsprechend groß war der Jubel der Massen in den Märztagen 1938. Aber für viele andere, für österreichische Patriotinnen und Patrioten, Demokratinnen und Demokraten, Jüdinnen und Juden, Roma und Sinti, Sloweninnen und Slowenen, Kommunistinnen und Kommunisten, Sozialistinnen und Sozialisten, Zeugen Jehovas und Homosexuelle begann eine Zeit der Verzweiflung, der Angst, des Versteckens und der Verfolgung.

Sprecher B

Aus den Tagebuchaufzeichnungen des damaligen Magistratsdirektors Richard Seeger:

„Am Freitag, dem 11. März gab es schon zur Mittagszeit Demonstrationen der Nationalsozialisten in Villach. Als ich gegen 15 Uhr ins Büro ging, war ganz Villach in Aufregung und auf den Beinen. Am Abend ging ich noch einmal in die Stadt. Dort war der Hauptplatz bereits dicht gedrängt von Menschen. Ein Fackelzug wurde vorbereitet. Junge Burschen und Mädeln mit strahlenden Gesichtern im gleichen Dress, mit Hakenkreuzarmbinden angetan, standen in militärischer Formation da. Am 12. März erschien Hitler in Linz. Unvorstellbarer Jubel war im Radio zu hören. In Villach umarmten sich fremde Leute, und viele Frauen heulten immerzu vor Rührung.“

Sprecher C
Die nächsten Tage in Villach waren geprägt von Aufmärschen, Kundgebungen und Fackelumzügen. Während auf den Straßen gejubelt wurde, rollte bereits die erste Verhaftungswelle der Nazis an, und es kam auch schon zu Entlassungen aus dem Dienst und zu Berufsverboten.

12. März 1938: Der Direktor des Peraugymnasiums informiert die Schüler und Lehrer vom so genannten „Umbruch“. Anschließend fand eine Lehrerkonferenz statt, die sich mit der Weiterverwendung von Lehrkräften auseinandersetzte. Sieben Lehrer wurden entlassen.

13. März 1938: Adolf Hitler kündigt eine Volksabstimmung über den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich an. Die nächsten Wochen bis zur Abstimmung am 10. April stehen voll im Zeichen der Propaganda. Der Hauptplatz, die Kirchen, die Schulen und ganze Straßenzüge werden mit Hakenkreuzfahnen geschmückt. Der Villacher Hauptplatz wird in Adolf-Hitler-Platz umbenannt.

13. März 1938: Dem Villacher Rechtsanwalt Dr. Marcell Glesinger wird von der Kärntner Rechtsanwaltskammer die Berufsberechtigung entzogen. Mit seinen beiden Kindern und seiner Frau emigriert er nach Palästina.

13. März 1938: Der jüdische Papierfabrikant Josef Sternschuß aus der Oberen Fellach wird verhaftet und in ein Konzentrationslager deportiert. Die Fabrik wird arisiert.

13. März 1938: Der Villacher Nationalratsabgeordnete Hans Prodinger wird verhaftet und in das KZ Dachau deportiert, wo er im September 1938 umkommt.

13. März 1938: Der Villacher Bürgermeister Reinhold Möbius wird in Schutzhaft genommen.

14. März 1938: Professor Dr. Karl Kmeth, Lehrer am Peraugymnasium, begeht Selbstmord, indem er sich mit einem Rasiermesser die Halsschlagader aufschneidet. Als Anhänger der Vaterländischen Front fürchtete er die Racheaktionen der Nazis.

16. März 1938: Das jüdische Warenhaus Elba in der Weißbriachgasse wird geschlossen und arisiert. Der Besitzer Leopold Blau wird verhaftet und deportiert. Leopold Blau wird im September 1942 im Vernichtungslager Treblinka ermordet.

21. März 1938: Schulfeiern in Villach anlässlich der „Heimkehr Österreichs ins Mutterreich“. Anschließend: Marsch der Jugend durch die Stadt.

30. März 1938: Bücherverbrennung im Schulhof des Peraugymnasiums.

30. März 1938: Verpflichtende Einführung des Hitlergrußes an den Schulen.

30. März 1938: Reichsfeldmarschall Göring besucht Villach. Schulfrei für alle Villacher Schulen.

5. April 1938: Adolf Hitler fährt durch Villach. Wiederum Schulfrei!

„Als unsere Ahnen in der Zeit der großen Völkerwanderung das südlichste Land des Großdeutschen Reiches auf ihren Heldenzügen in Besitz nahmen, brachten sie dieses heilige Zeichen germanischen Volkstums mit. Es wurde am Fuße der Karawanken, des Grenzwalles Großdeutschlandes, in deutscher Erde gefunden.“

10. April 1938: Volksabstimmung für den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich. Das Villacher Ergebnis: 16.106 Ja-Stimmen, zwölf Nein-Stimmen und 17 ungültige Stimmen. In welchem Klima des Drucks diese angebliche freie Wahl stattfand, geht aus den Worten von Oberbürgermeister Oskar Kraus hervor:

„Ich habe die meisten Wahllokale aufgesucht und festgestellt, dass viele, von denen man es nicht erwartet hätte, den Stimmzettel offen abgegeben haben, damit gesehen werde, dass sie mit `Ja´ stimmen.“

Sprecher D
9. November 1938: Anlässlich eines Attentates auf den deutschen Botschaftssekretärs in Paris durch den 17-jährigen polnischen Juden Herschel Grynszpan, hält Propaganda Minister Goebbels eine antijüdische Hetzrede. Die Bevölkerung wird zu Aktionen gegen Jüdinnen und Juden aufgemuntert. In der Folge kommt es im gesamten Deutschen Reich, organisiert von den Nationalsozialisten, zu einer ungeheuren Welle der Gewalt gegen Jüdinnen und Juden. Auch in Villach kommt es am 10. und 11. November 1938 zu gewaltsamen Ausschreitungen gegen Jüdinnen und Juden. Erstmals wird der Villacher Bevölkerung die Brutalität des NS-Regimes direkt vor Augen geführt. Anton Engelhart aus Villach, damals 13 Jahre alt, erinnert sich:

„An jenem Tag haben wir Nachmittagunterricht gehabt. Als wir in die Schule gekommen sind, hat der Schulwart zu uns gesagt: `Heut ist kein Unterricht, heute ist Judenverfolgung.´ Wir sind also gleich in die Stadt gegangen. Beim Fischbach in der Italienerstraße gegenüber dem heutigen Buchmarkt Libro haben wir zugeschaut wie die Sachen aus dem Fenster herausgeflogen sind. Alles wurde auf die Straße hinuntergeschmissen: Bücher, Geschirr, Silberbesteck, Bettwäsche, Lebensmittel, auch die Vorhänge wurden heruntergerissen. Was nicht durch das Fenster gepasst hat, ist zuerst zertrümmert worden. Beim Glesinger am Oberen Kirchenplatz sind auch die Sachen auf der Straße gelegen. Neben der heutigen Buchhandlung Pfanzelt war ein kleines Geschäft. Dort wurde eine Frau an den Haaren heraus geschliffen und zur Gestapo hinuntergeführt. Warum das weiß ich bis heute nicht. Der Hauptplatz war voller Menschen. Ein unglaublicher Tumult. Auf dem Sockel der „Pestsäule“ sind Jugendliche gestanden, die immer wieder geschrieen haben: „Hoch hänge der Jude am Laternenpfahl.“ und „Jude verrecke im eigenen Drecke.“

Sprecher E
Anfang 1940 erfolgte die massenhafte Ermordung von behinderten Menschen in Gaskammern. Viele Frauen, Männer und Kinder aus dem Villacher Bezirk waren davon betroffen. In Österreich fanden die Vergasungen in Hartheim bei Linz statt. Damit die Bevölkerung nichts merkte, wurden die Menschen um 4 Uhr in der Früh am Klagenfurter Ostbahnhof zum Abtransport in Waggons verladen.

29. Juni 1940: Erster Todestransport vom Gaukrankenhaus Klagenfurt nach Hartheim. Betroffen waren 230 Männer, davon 38 aus dem Bezirk Villach.

25. August 1940: Zweiter Todestransport vom Gaukrankenhaus Klagenfurt nach Hartheim. Betroffen waren 260 Frauen, davon 38 aus dem Bezirk Villach.

24. März 1941: Dritter Todestransport vom Gaukrankenhaus Klagenfurt nach Hartheim. Betroffen waren 132 Frauen und Männer, davon 16 aus dem Bezirk Villach.

7. Juli 1941: Vierter Todestransport vom Gaukrankenhaus Klagenfurt nach Hartheim. Betroffen waren 111 Personen, vorwiegend Kinder aus der Anstalt Tainach. 14 Kinder stammten aus dem Bezirk Villach.

Sprecher F
Im April 1941 wird der Überfall auf Jugoslawien vorbereitet. Schon am 31. März 1941 stellt man den Unterricht an den Villachern Schulen ein. In den größeren Schulen werden Lazarette eingerichtet. Leichte Flak wird auf den Villacher Hausdächern aufgebaut.

6. April 1941: Einmarsch deutscher Truppen in Jugoslawien. Als diese Nachricht in Villach eintrifft, werden alle Kinovorstellungen sofort abgebrochen. Ohne vorherige Kriegserklärung wird Belgrad von der Luftflotte 4, befehligt vom Österreicher Alexander Löhr, bombardiert. Tag und Nacht fahren Militärfahrzeuge durch Villach. In der Peraustraße sind Kolonnen schwerer Panzer abgestellt. Zehn Tage später wird in Belgrad die Kapitulation unterzeichnet. Noch am selben Tag trifft Hitler von Klagenfurt kommend in Villach ein. Auf dem Bahnhof brandet ein Sturm der Begeisterung auf.

Besonders verhängnisvoll war dieser Überfall für das slowenische Volk, dessen gesamtes Siedlungsgebiet zwischen Deutschland und Italien aufgeteilt wurde. Die Karawankengrenze wurde abgeschafft und die Oberkrain an Kärnten angeschlossen. Der Auftrag Hitlers lautete: „Macht mir dieses Land wieder deutsch!“ Ein brutales und äußerst rücksichtsloses Germanisierungsprogramm wurde in Gang gesetzt. Lehrer, Priester und Intellektuelle wurden verhaftet und deportiert. In den Kirchen durfte nur noch deutsch gepredigt werden. Für die Volksschulen und Bürgerschulen wurden hunderte Lehrerinnen und Lehrer aus Kärnten herangezogen und schon im Herbst 1941 wurde nur noch in deutscher Sprache unterrichtet.

Sprecher G
In den äußeren Stadtgebieten von Villach, in St. Martin, in der Oberen und der Unteren Fellach sowie in Seebach lebten zahlreiche Sinti. An die 100 Personen dieser Volksgruppe aus Villach wurden deportiert. Nur wenige überlebten die nationalsozialistische Schreckensherrschaft. Im Oktober 1941 wurden 65 Sinti aus dem Stadtteil Seebach von der Villacher Kripo verhaftet und in das Lager Lackenbach in Burgenland deportiert.

Frau Anna Volpe aus Villach, deren Schwester Mathilde mit ihren beiden Kindern damals deportiert wurde, erinnert sich:

„Meine Schwester, die Mathilde, war mit dem Karl Taubmann, einem Zigeuner, zusammen und hatte mit ihm zwei kleine Kinder. Neben der Kaserne gab es zwei Häuser, in denen die Zigeuner wohnten. Die Polizei ist ganz früh mit Lastautos gekommen und hat die beiden Häuser umstellt. Alle Zigeuner – Männer, Frauen und Kinder – mussten einsteigen. Sie wurden nach Villach auf die Polizeistation gebracht und dort eingesperrt. Als wir in der Früh aufwachten, waren die Zigeuner schon weg und die beiden Häuser leer. Meine Schwester ist mit den beiden Kindern sofort zur Polizei nach Villach hineingegangen, um zu schauen, was mit dem Karli los ist. Man hat sie und die beiden Kinder gleich drinnen behalten. Meine Mutter ist auch zur Polizei nach Villach hinein. Sie wollte die beiden Kinder herausbekommen. Aber die Polizei war unnachgiebig und sagte: „Ihre Tochter ist Arierin und braucht nicht mitzufahren, aber die beiden Kinder sind Mischlinge und werden deshalb vom Grenzgebiet weggeschafft. Meine Schwester hat ihre beiden Kinder nicht alleine gelassen und ist mitgefahren.

Sprecher H
11. April 1942: Einsatzbefehl des Reservepolizeibataillons 171 für die Umsiedlung von Slowenen aus Kärnten.

  1. Das Reservepolizei-Bataillon 171 führt ab 13. April eine Aussiedlung in Kärnten durch. Insgesamt werden 1200 Personen ausgesiedelt.
  2. Der Beginn der Aussiedlung hat schlagartig am 14. April um 5.00 Uhr in der Früh zu erfolgen
  3. Die Aussiedler werden mit Eisenbahnzügen in das Altreich überführt.

Am 14. April 1942 begann die gewaltsame Deportation slowenischer Familien in verschiedene Zwangsarbeitslager nach Deutschland. Betroffen davon waren auch viele Familien aus dem Villacher Bezirk: Familie Kokot aus Köstenberg, Familie Černut aus Latschach, Familie Rehsmann aus St. Jakob, Familie Vospernik aus Föderlach, Familie Reichmann aus Lind ob Velden, Familie Pacher aus Augsdorf und Familie Katnig aus St. Niklas. Die Kärntner Slowenen wurden von dieser Aktion buchstäblich im Schlaf überrascht. Franc Cernut aus Latschach erinnert sich:

„In der Früh, es dämmerte gerade, zog ich mich für den Kirchgang an. Ich ging immer zuerst ministrieren und dann in die Schule. Als ich zum Fenster hinausschaute, sehe ich Schatten vorbeihuschen. Dann hörte ich ein leises Gespräch. Auf einmal ging die Tür auf und meine Mutter stand auf der Schwelle. Sie schien mir seltsam bleich und eingefallen, die Augen weit aufgerissen vor Angst. Im Hintergrund standen vier Männer in Uniform. Auf einmal weint die Mutter, umarmt mich und stößt hervor: „Schnell, hol den Vater, geh.“ Ich durfte nicht allein gehen, ein Polizist ging mit. Ich wusste, dass da etwas Grauenhaftes vor sich geht. Obwohl ich sonst eher schüchtern war, konnte ich in diesem Moment nicht anders und musste ihn fragen: „Was geschieht mit uns.“ Er sagte nur drei Worte: Umsiedlungszeit ist gekommen“.

Sprecher I
Am 12. Oktober 1944 marschierte ein mühsam zusammengestellter Villacher Volkssturm vom Peraugymnasium zum Lindner Sportplatz, wo die Vereidigung stattfand. Gehbehinderte wurden mit Stöcken ausgerüstet. Hernach fand auf dem Hauptplatz ein Vorbeimarsch statt. Dieses Defilee hatte nichts mehr vom Glanz einstiger Aufmärsche. Es war die letzte Parade deutscher Soldaten in Villach. Das letzte Aufgebot „deutscher Soldatenherrlichkeit“.

Sprecher K

25. Juli 1944: Ein Flugzeuggeschwader der alliierten Streitkräfte fliegt den ersten Angriff auf Villach. Das Lindner Kino erhält einen Volltreffer und wird zerstört. Der von den Nationalsozialisten begonnene Bombenkrieg gegen fremde Städte wirkte nun auch auf Villach zurück.

17. November 1944: Bombenangriffe auf Villach während der Nachtstunden. Der Hauptbahnhof wird schwer beschädigt.

22. November 1944: Wiederum gibt es einen Bombenangriff auf Villach. 58 Menschen kommen ums Leben. Mehrere Gleisanlagen werden zerstört.

Sprechchor: „Denk bei jeder Bombe dran, diesen Krieg fing Hitler an“.

8. Dezember 1944: Um 4 Uhr in der Früh heulen die Alarmsirenen. Unzählige Sprengbomben werden abgeworfen. Das Umspannwerk in Seebach erhält einen Treffer. Villach ist ohne Strom.

25. Dezember 1944: Militärische Anlagen in St. Johann bei Villach werden bombardiert. 19 Menschen kommen ums Leben. Die Wasserleitung in Möltschach fällt aus.

14. Februar 1945: Zum ersten mal werden 1000 Kilo Bomben über Villach abgeworfen. Zahlreiche Geleise, Waggons und Loks werden zerstört. Die Lindner Brücke erhält einen Volltreffer.

Sprechchor: „Denk bei jeder Bombe dran, diesen Krieg fing Hitler an“.

25. Februar 1945: Tieffliegerangriff auf die Flakstellung in den Auen, den Bahnhof in Warmbad und den Villacher Hauptbahnhof. 13 Tote sind zu beklagen. Es gibt zahlreiche Verletzte.

22. März 1945 Nachtangriff auf Villach. 600 mittlere Sprengbomben werden über Villach abgeworfen. Es gibt 16 Tote und 22 Verwundete. 104 Wohnhäuser werden zerstört.

26. März 1945: Schwerer Bomberangriff während der Nachtstunden. Massive Zerstörungen rund um den Hauptbahnhof. Villach brennt an hundert Stellen.

Sprechchor: „Denk bei jeder Bombe dran, diesen Krieg fing Hitler an“.

Sprecher L

8. Mai 1945: Ein wolkenloser Frühlingstag. Seit den frühen Morgenstunden rollen die Panzer der britischen Befreiungsarmee durch Villach. Das ist das Ende der NS-Herrschaft in Villach. Die Bevölkerung atmet auf. Dieser Tag ist in vielerlei Hinsicht eine Befreiung. Die Flugzeuge, die Villach überfliegen, werfen keine Bomben mehr ab und das Standrecht, das die Nazis Anfang April einführten, braucht niemand mehr zu fürchten. Der Krieg ist vorbei.

Sprechchor: Österreich entsteht wieder als selbständiger und demokratischer Staat.

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Quellen
Helmut Rumpler, Klagenfurt 1989, März 1938 in Kärnten, ISBN 3-85391-085-8.
Hans Haider, Nationalsozialismus in Villach, Kitab-Verlag 2008, ISBN 3-85391-085-8.
Walter Watziger, Reporter in Villach, Villach 1964, Kärntner Druck und Verlagsgesellschaft m. b. H. Klagenfurt.
Archiv des Peraugymnasiums.
Tone Ferenc, Quellen zur nationalsozialistischen Entnationalisierungspolitik in Slowenien, Maribor 1980.
Helge Stromberger, Die Ärzte die Schwestern die SS und der Tod, Drava Verlag 2002
Mirko Hofer, Maria Gail – Aus der Geschichte der einstigen Landgemeinde, Oktober 1999

Mehr zu den Opfern des NS-Regimes im Raum Villach: www.erinnern-villach.at/

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Reaktionen Auf den Beitrag reagieren

Johann Strauß, 2020-01-16, Nr. 6569

Als 73- jähriger kann ich sagen, dass hier geschriebener Stoff, uns damaligen Pflichtschulkindern in den fünfziger, sowie sechsziger Jahren, bewusst vorenthalten wurde, im heutigen Lernstoff enthalten sein m u ß ! Gratuliere, Johann Strauß

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