2003-02-26
Kochen wie Kunst
Neulich kam ich mit einer mir sehr liebgewordenen Bekannten in meinem mir liebgewordenem Stammlokal ins Gespräch. Liebgewordene Bekannte aus dem Grund da ich sie als Mensch kennen lernte der auch außerhalb der vorgelebten Richtlinien zu denken vermag und liebgewordenes Stammlokal aus dem Grund, weil es in Villach eine Lücke zu füllen vermag. Kurz und gut in diesem Gespräch ging es unter anderem auch um künstlerische Betätigungen. Betätigungen wie z.b. malen, musizieren oder das Formen von Plastiken. Und plötzlich kam ein für mich völlig unerwarteter Satz:" Ich hätte auch gerne die
Gabe um Plastiken herzustellen, irgend etwas um mich künstlerisch zu betätigen." Achtung: Jetzt kommt`s. "Das Einzige was ich glaube gut zu Können und auch gerne mache ist: Kochen." Nach kurzer Verwunderung meinerseits fielen mir nur drei Worte samt den Rufzeichen ein:
KOCHEN IST KUNST!!!!!!!!!
O.K. Kochen ist nicht gleich kochen. Aber welche kreative Gabe ein jeder Mensch besitzt,
der die Fähigkeit und Ruhe hat aus einem Mahl ein Fest zu machen. Dieser geforderte
Einfallsreichtum bei diesen unzähligen Möglichkeiten. Dafür sollte man sich genau so Zeit nehmen
wie für`s Malen, Musizieren oder Formen.
Schon beim Einkauf fängt es an.
Die Sachen sollten möglichst einer gewissen Qualität entsprechen, was man leider nicht überall
erwarten kann. Das bedeutet hier hin, dorthin und vielleicht noch schnell zum Orientalen der
nicht gerade am Weg liegt aber immerhin die beste Auswahl an Gewürzen, Nüssen, offenen Oliven usw. hat.
Dann das Zusammenstellen der Soßen, Beilagen und was weiß ich noch was. Verflixt, fast hätte ich es
vergessen: Der Aperitif, er gehört einfach dazu! So, nun die Kreation des Hauptwerkes. Gutes Timing ist
hier angebracht. Wäre das Ganze zu früh fertig, leidet womöglich die Zartheit oder der Geschmack.
Dauert es nach Ankunft der Gäste zu lange, leiden die Gäste. Vielleicht auch noch eine kleine Vor- und
eine süße nicht zu geile Nachspeise, nur so zum Abrunden des Bildes. Dann das Decken des Tisches, das
eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt. Jeder schön kreierte Tisch bedeutet Balsam für das Auge des
Genießers.
Die richtige Wahl des Tischweines! Dabei kann ein einziger Fehler das Ganze zum Kippen bringen.
Dann die Vernissage mit jenen netten Menschen für die man dieses Werk mit ganzem Einsatz seiner zur
Verfügung stehender Kreativität geschaffen hat.
Genuss lass nach!
Denn für wen kocht man sonst mit solch einer Hingabe. Immerhin stülpt man dabei sein ganzes, so
leicht verletzbares Innere nach außen!
So ist das nun einmal in der Kunst.