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Diana Wolschner

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2007-02-12

über die emanzipatorische demenz der powerfrau

Pow|er|frau einsatzbereite, energiegeladene und durchsetzungsfähige Frau [

saures aufstoßen beim durchblättern einer österreichischen frauenzeitschrift, es wird das bild einer frau suggeriert, welche mit leichtigkeit haushalt-familie-karriere unter einen hut bringt, unter dem deckmantel kritischer berichterstattung wird ein sogenanntes frauennetzwerk ins leben gerufen, wo traumjobs vermittelt werden, wo es anscheinend für die frauen aufwärts geht... frau ist zu schüchtern, sie verkauft sich selber immer unter ihren wert, dass sind die gängigen tipps die man/frau zu hören bekommt. ein dunkler ruf der männerwelt? frauen werdet wie die männer? seit stark-einsatzbereit-durchsetzungsfähig-unabhängig... also eben powerfrauen. vom idealbild der superfrau möchte ich erst gar nicht beginnen, eine die schlank ist, die groß ist, die immer und überall ein strahlendes lächeln aussendet, die einfach eine gute figur macht.

die anforderungen die an frauen heutzutage gestellt werden, sind schlicht weg „unerfüllbar-unerreichbar“. was sollen wir nun tun? der weg in die mutterschaft? ein familienfreundliches modell wie in frankreich? die gute alte ehe?

mit bedauern muss festgestellt werden, dass nach wie vor ein altertümliches frauenbild bewusst und unbewusst weitergelebt wird, mit tiefen verwurzelungen eines religös- geprägten weltbildes und gespickt mit kapitalistischen zukunftsvisionen, welches immer noch eine geschlechterordnung mit faschistischen gedankenzügen transportiert. in bereichen der kunst, der „intellektuellen welt“ scheint es nicht besser um die frau bestellt zu sein. blicken wir voller stolz auf die künstlerin maria lassnig, welche 1980 als erste frau im deutschsprachigen raum eine malerei-professur an der hochschule für angewandte kunst in wien inne hatte. stolz? bedenken wir, erst 1980 wurde eine frau zur professorin an einer deutschsprachigen kunsthochschule. spricht wohl für sich, die offenheit und freiheit der kunst, im grunde ein kapitalistisch orientiertes system wie viele andere auch.

beim genauen zerlegen des begriffes powerfrau, stoßen wir auf begriffe wie einsatzbereit-durchsetzungsfähig, das engl. wort power steht für macht, kraft etc. ein unheimliches warensystem-ein credo der betrachtung der menschen, ihr tun, gepresst im gedankengut des kapitalistischen-warendenkens nutzte diese wörter für sich und hat sich in unser denken so tief vergraben und eingeschlichen, dass ein wort wie power, welches auch wertfrei betrachtet werden kann und im unspezifischen klaren denken einfach nur „kraft“ bedeutet, zu macht mutierte, eine mutation in richtung geheiligte warenwelt. gekoppelt mit frau, ergibt es das perfekte bild der powerfrau, eine große lüge des bestehenden systems, um uns zu „unmenschen“ machen zu wollen, uns dinge aufzubürden, welche unerreichbar sind, nur ein geringer prozentsatz hat dieses glück powerfrau genannt zu werden, um also dort hin zu gelangen, sollen wir gefälligst konsumieren, wir konsumieren ewige jugend, wir konsumieren bildung und intellekt, wir konsumieren schönheit, wir sind auf uns alleine gestellt und jeder hat für sich ganz mutterseelen alleine mit einsatzbereitschaft und durchsetzungsgabe zum großen ziel zu gelangen. das ziel ist in eine welt zu gelangen, in der wir zu statisten/innen erstarren, eine welt der schönen bilder, ein hochglanzmagazin-traum, gesteuert vom ewigen drang durch konsum und warengüter zum endgültigen glück zu gelangen.

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Alois Dv., 2007-02-14, Nr. 3379

Liebe Frau Wolschner, danke für den ausgezeichneten Text über die Unmöglichkeit von Emanzipation in einem repressiven System. Zu recht heißt es ja: Es gibt kein gutes Leben im Schlechten ... (oder so ähnlich?)

Ihr Alois

Mimenda, 2007-02-15, Nr. 3380

dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen als:

auch frauen sollen zu nützlichen idiotinnen des kapitalismus werden (und koste es auch ihre seele).

Reinhilde Schütz, 2007-02-15, Nr. 3381

Liebe Diana!

Dein excellenter Artikel, der die vielen so emanzipiert und wohlmeinend klingenden Analysen, Ratschläge und Anleitungen der Hochglanzmagazine und der diversen Wirtschaftsblätter und Tageszeitungsbeilagen auf das herunterholt, was sie sind – nämlich hohle Phrasen -, tut einfach gut!!
Er gibt mir wieder „power“ – sprich „kraft“ - zum befreiten Durchatmen und lässt mich dem – uns Frauen angeblich in den Genen liegenden - Drang zum „overcommitment“ (zur übertriebenen Verausgabungsbereitschaft) wieder leichter widerstehen.

Liebe Grüße
Reini

SFCL, 2007-02-17, Nr. 3382

sehr geehrte familienministerin,
sehr geehrte stammtische,

danke an fr. wolschner. endlich jemand der sich zu sagen traut, was schon laengst ueberfaellig ist.

nehmt euch diesen artikel zu herzen und behandelt ENDLICH die themen die die oesterreicherINNEN wirklich bewegen und lasst die frauen nicht gehoer suchen sondern auch finden.

es gibt wirklich wichtige dinge die in der politik und gesellschaft kaum platz finden.

ein kleiner gedanke, der vielleicht grosse anrichten kann.

zeit fuer veraenderung - auf jeden fall!
der stammtisch der stimm finden wird.

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