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Gerhard Payr

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2007-01-26

Erinnerungen an Fritz Sitte (1924 – 2007)

Eine Ergänzung zu den ehrenden Nachrufen anlässlich des Ablebens von Fritz Sitte in der Kleinen Zeitung, im Villacher Mitteilungsblatt und in anderen Medien.

Wer war Fritz Sitte? Laut Styria Verlag, in dem seine 24 Bücher veröffentlicht wurden, war er „einer der letzten Politjournalisten“, der mit seinen wagemutigen Reisen in die Krisengebiete unseres Planeten es vermochte den Daheimgebliebenen authentisch die Ursachen für die Konflikte in der Dritten Welt zu erklären. Styria Verlag, Kleine Zeitung, und viele Anhänger – vor allem in Kärnten – haben ihm bis heute die Treue gehalten. Rezensionen außerhalb von Kärnten haben seine Arbeiten hingegen häufig „rassistisch“ und „demagogisch“ genannt. 1988 erhält Sitte trotz massiver Proteste entwicklungspolitischer Organisationen den Kulturpreis der Stadt Villach, Bundespräsident Kirchschläger hält die Laudatio. Nur sechs Aufrechte im Gemeinderat hatten gegen die Verleihung gestimmt. Später wird Fritz Sitte noch der Professorentitel verliehen, er erhält den Dr. Karl Renner Preis und das Große Ehrenzeichen des Landes Kärnten. An seinem Grab erweisen ihm u.a. LH Haider, Vizebgm. Richard Pfeiler, Reinhold Dottolo und Heinz Stritzl die letzte Ehre.

Fritz Sitte hat glaubhaft immer seinen persönlichen Überzeugungen entsprechend geschrieben und hat sich bei seinen Reisen in Krisengebiete mitunter nicht unbeträchtlichen Risiken ausgesetzt. Er hat seine subjektiven Wahrnehmungen und politischen Interpretationen 1:1 in seine Bücher übertragen und sich über die Beschreibung seiner oft haarsträubenden Erlebnisse in Gefahrenherden den Ruf eines „Abenteurers“ erworben. Dies war dem Absatz seiner Bücher sicherlich nicht abträglich. Sitte ist jedoch kläglich daran gescheitert eine profunde Analyse der den Konflikten in der Dritten Welt zugrunde liegenden Hintergründe und Zusammenhänge abzugeben. Darüber hinaus hat er sich jegliche entwicklungspolitische Kritik verbeten. Dem stand sein fest gefügtes auf Europa zentriertes Weltbild entgegen, das die Schuld am Elend der Dritten Welt zuallererst den korrupten und unfähigen Eliten, der Überbevölkerung, der mangelhaften Leistungs-fähigkeit und den ungenügenden Kulturleistungen der Menschen im Süden zuweist. Die nachfolgenden makabren Zitate aus Elaboraten von Fritz Sitte sind zweifellos entlarvend:

  • „…es geht nicht an, dass eine Hälfte der Welt arbeitet und produziert und damit die andere Hälfte der Menschheit durchfüttert“ (Dilemma der Dritten Welt, Kl. Ztg. Vom 19.10.1986).
  • „…….unbestrittene Tatsache, noch nie hat ein Afrikaner vor allen Kolonialepochen je Afrika verlassen um andere Länder zu entdecken, und kein einziger Afrikaner ist bekannt, der je eine halbwegs wesentliche Erfindung oder Entdeckung vollbracht hat“. (Leserbrief von F.Sitte, Kl. Ztg.1.11.1986)
  • „ warum ist es weder den Schwarzafrikanern noch den Rothäuten niemals eingefallen, zu merken, die Erde sei rund und könne „entdeckt“ und besiedelt werden. Nein, das taten ausschließlich die Europäer." (aus „Schicksalsfrage Namibia“ Styria Verlag)
  • „…alles verkommt schon nach kürzester Zeit, sobald die Weißen abgezogen sind und die Schwarzen die Alleinverantwortung übernommen haben“ (ebenda)

ÖIE, Bündnis für eine Welt und viele befreundete Institutionen wie auch zahlreiche Einzelpersonen haben sich in der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit immer vehement gegen solche Aussagen und die oft unerträglichen und beleidigenden Vereinfachungen gewehrt. Nicht weil wir glauben alle Antworten und Lösungen zu Unterentwicklung, Hunger und Krieg zu kennen, sondern weil wir meinen, dass Sitte’s zynische Weltbilder und Wertungen dank Styria Verlag und Kleine Zeitung gerade in Kärnten weit verbreitete Vorurteile und Grundhaltungen bedienen und damit latente rassistische, eurozentristische, unsoziale und undemokratische Tendenzen bestärken. Wie sich dies mit den Grundsätzen von Unabhängigkeit und Demokratie auf dem Boden christlicher Weltanschauung auf die sich Kleine Zeitung und Styria Verlag so gerne berufen verträgt, sei dahingestellt.

Fritz Sitte hat seine letzte Reise angetreten, seine Bücher dürften heute kaum mehr groß nachgefragt werden. Doch der Schaden ist längst angerichtet und wirkt weiter fort. Mit der neoliberalen Globalisierung und dem Triumph eines immer schrankenloseren Kapitalismus haben Unterdrückung, Ausbeutung, Verelendung und Entsolidarisierung sich vervielfacht und den Terror der „Verdammten dieser Erde“ (Franz Fanon) provoziert. Eine gerechte Welt ist entfernter denn je. Fritz Sitte hat seinen Beitrag dazu geleistet.

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Reaktionen Auf den Beitrag reagieren

Heribert Enderle, 2007-02-01, Nr. 3103

Ich bin ehrlichgesagt schockiert über ihren bösen Nachruf gegen Fritz Sitte. Er mag provokante Thesen beschrieben haben, aber seine journalistische Arbeit hat er vorallem für die Unterdrückten dieser Erde gemact.

Erinnern sie sich nur an "Ich war bei den Kurden" oder an seine Angola-Bücher. Er war es der diesen gekenchteten und ignorierten Frieheitskämpfern ein Stimme gab!

Ich war vor einem Jahr mit ihm in Brief-Kontakt und habe mich offen als "linker Menschenrechtsaktivist" ihm vorgestellt. Ich sagte ihm, dass auch ich den Unterdrückten dieser Erde eine Stimme geben möchte! Er hat mich darin bestärkt und motiviert! Dafür danke ich ihm!

Er war ein großer Mann, der mehr verdient, als von EUCH Kärnöl-GRÜNEN beschipft zu werden!

Ihr habt UNSERE gemeinsamen Ideale längst verraten! Joschka Fischer, Castor..

Fritz Sitte bliebe sich selbst treu! Fritz Sitte hat in der Sprache seiner damaligen Zeit geschrieben. Die Sprache hat sich verändert und somit auch seine Ausdrucksweise. Dies mag einem "übersensiblen" Möchtegern-links-Grünen auf den Magen schlagen; Aber sehen sie genau hin: Er hat 25 Bücher geschrieben und Sie zitieren ein paar Zitate...

Ihr ALLE könnt euch von Fritz Sitte eine Scheine abschneiden! Vor allem SIE Herr Payr!

Ich bin auch kein BZÖler oder FPÖler - verabscheue diese Parteien geradezu! Aber Kärnter Innenpolitik jetzt auf dem Rücken eines Toten auszutragen finde ich makaber und pervers! BUUUU! Das gehört sich nicht!

Mimenda, 2007-02-01, Nr. 3132

kenne den sitte nicht und habe kein buch von ihm gelesen, aber wenn die zitate nicht gefälscht sind, wovon ich ausgehe, so reicht das für mich voll und ganz hin, um jede beschäftigung mit seinen schriften für zeitverschwendung zu halten.

Heribert Enderle, 2007-02-03, Nr. 3147

Haben sie schon jemals ein Buch gelesen??? dann müssten sie wissen, dass ein solches Viereck aus Pappe besteht, wo viiieeeeeeele einzelne Papierseiten drinnen sind, wo... stellen sie sich vor...vor den geannten Zitaten auch noch ansere Sätze stehen, die im Kontext gelesen durch aus einen anderen Sinn ergeben!

In wirklichkeit bezeiht sich Fritz Sitte auf diefalsche Entwicklungspolitik, die er an den Pranger stellt! Es ist eine Anklage an die westliche Welt und die blauäugigen Hippy-verkifften Möchtegern Entwicklungshelfer, die mit ihrer Hilfe für "die armen Negerlein" in wiklichkeit nicht zur Selbstständigkeit des Kontinentes Afriuka beitragen, sondern in ihrer Naivität das gegenteil erreichen. Sicherlich mit guten absichten. Aber viel Herz hilft nix, wenn wenig Hirn dahinter ist...

Es bleibt mir der Vorwurf nicht erspart sie als DUMM zu bezeichnen, wenn sie nicht dazu bereit sind ein Buch zu lesen und sich nur auf eine Einzelmeinung verlassen und 4 aus dem Kontext gerissenen Zitate kennen!

Sie sand bestimmt a Grüne, hmm?

Mimenda, 2007-02-03, Nr. 3149

lieber herr enderle,

den vorwurf, dumm zu sein, nehme ich gern entgegen. ob ich ein grüner bin, weiß ich nicht, ich habe die grünen wiederholt gewählt (in D), aber ich fühle mich ihnen nicht zugehörig.

folgende zitate sind aus büchern des herrn sitte, oder nicht? wenn das stimmt, dann nehmen sie, wenn sie mögen, meine kommentare zu diesen zur kenntnis. es ist mir wurscht, ob das aus dem zusammenhang gerissen ist, denn es reicht oft nur ein einziger satz aus eines menschen mund, der mir die lust vergehen lässt, mich weiter mit ihm zu beschäftigen, nichts anderes habe ich gesagt.

* „…es geht nicht an, dass eine Hälfte der Welt arbeitet und produziert und damit die andere Hälfte der Menschheit durchfüttert“ (Dilemma der Dritten Welt, Kl. Ztg. Vom 19.10.1986).
ach ja, wir füttern die andere hälfte der menschheit durch, ja? das ist bodenloser schwachsinn. wir leben wie ein parasit von der anderen hälfte, der wir durch kolonisierung den lebensnerv geraubt haben.

* „…….unbestrittene Tatsache, noch nie hat ein Afrikaner vor allen Kolonialepochen je Afrika verlassen um andere Länder zu entdecken, und kein einziger Afrikaner ist bekannt, der je eine halbwegs wesentliche Erfindung oder Entdeckung vollbracht hat“. (Leserbrief von F.Sitte, Kl. Ztg.1.11.1986)
selbst wenn es so wäre (was ich bezweifle), was soll es denn heißen? dass der afrikaner dumm ist, nicht wahr? oder kann man dergleichen noch durch irgendeinen trick rechtfertigen? afrikaner haben nichts erfunden, sie sind doof, sie brauchen die anleitung des herrenmenschens aus europa.

* „ warum ist es weder den Schwarzafrikanern noch den Rothäuten niemals eingefallen, zu merken, die Erde sei rund und könne „entdeckt“ und besiedelt werden. Nein, das taten ausschließlich die Europäer." (aus „Schicksalsfrage Namibia“ Styria Verlag)
rothäute und schwarzafrikaner, die untermenschen, gegen den übermenschen des europäers. mit verlaub, das ist solch ein schwachsinn, als ob die kolonisierung der welt eine kulturleistung gewesen wäre, an die man keine fragen zu richten hätte.

* „…alles verkommt schon nach kürzester Zeit, sobald die Weißen abgezogen sind und die Schwarzen die Alleinverantwortung übernommen haben“ (ebenda)
nun, und wenn es so wäre, woran liegt das? der herr sitte hat offenbar etwas ganz entscheidendes zu lebzeiten nicht begriffen, dass nämlich selbst der fatalismus und die lethargie, die korruption etc. durch die eroberer geschürt und hervorgebracht wurde. und das ist leicht nachweisbar.

aber wenn man natürlich der auffassung ist, die kolonisierung habe den kolonisierten ein vernünftiges leben erst ermöglicht, dann ist es leicht, solchen zitate kein gewicht zu geben. für mich sind sie zeichen eines vollkommen verblendeten. mag ja sein, dass er auch sinnvolleres zeugs geschrieben hat, aber das ist mir wurscht. hitler hat bestimmt auch ein paar sinnvolle sätze in seinem leben von sich gegeben oder rosenberg. und dennoch sind die "bösen" zitate, die man ihren "werken" entnehmen kann, leuchtendes beispiel ihres allgemeinen denkens.

ich habe dabei nicht gesagt, was sie mir zu unterstellen scheinen, dass ich alles, was der sitte geschrieben habe, wegen dieser zitate verurteile, sondern lediglich, dass ich die lektüre irgendeines buchs des verblichenen für zeitverschwendung halte. und dabei bleibe ich.

mfg

mimenda

erika, 2007-02-05, Nr. 3170

3147 - sg. herr heriberti enderle

da auch ich wegen des erwähnten zitates, welches mir schon seit vielen jahren bekannt ist, einen grossen widerstand verspüre eines der 25 bücher von fritz sitte zu lesen, bitte ich sie um zitate aus büchern von fritz sitte , die solche aussagen widerlegen können.

können sie das?

mit freundlichen grüßen
erika stangl
eine violette

Heribert Enderle, 2007-02-05, Nr. 3178

Hitler mit Sitte zu vergleichen ist ein Fechheit! Ich möchte eigentlich nicht mehr weiter diskutieren angesichts solcher blöden Bemerkungen!

Genau so wie Sie den wenigen Zitaten Gehör schenken und sich WEIGERN gernauer hinzusehen; mit genau so wenigen, aber schlagkräftigen Zitaten konnte G.W. Bush seinen Krieg im Irak rechtfertigen! Keine hinterfragte, ob es denn wirklich Massenvernichtungswaffen gibt.... Man hat es blind geglaubt! Und ist ihm in die Schlacht gefolgt!
Und geanu das tun sie auch... Lassen sich von "aus dem Kontext gerissenen Zitaten" aufstacheln und bespucken einen Toten, den sie nicht kennen und dessen Bücher sie nicht einmal gelesen haben.

Ihre Worte haben verraten, dass sie jung sind.. Vielleicht 20 Jahre jung... Sie haben grundsätzlich die richtige Einstellung und ein Gespühr für Recht und Unrecht. Das rechne ich ihnen hoch an und deshalb vergebe ich ihnen auch ihren Hitler-Vergleich. Aber lesens... auch Autoren, die sie NIE lesen würden...
Hitler konnten Historiker auch nur verstehen, nachdem sie ihn und seine Schriften studiert haben. Lesens nicht nur einseitiges!
Ich habe so wie sie angefangen... blindwütig mit Antisemitismus-Vorwürfen und Anschuldigungen um mich geworfen. Erst die Zeit lehrte mich genauer hinzusehen und vieles hat sich dabei gelichtet...

ÜBRIGENS: ICH war einmal ein Grünes Parteimitglied, aber habe nach dem Castor und nach dem Kosovo-Krieg, wo die Grünen federführend waren, die Partei verlassen und bin jetzt ... jahre danach deren größter Kritiker! Man merkt das auch im Nah-Ost-Konflikt! Die Grünen sind eine in den 80ern entstandenen "linke" Gegenbewegung zu Moskau... das war politische Kalkül.. Links waren sie nie und werden es auch nie sein... Und das merkt man auch immer wieder... vorallem in ihren Ansichten zur drittenm Welt und Entwicklungshilfe.

Kärnöl ist eine GRÜNE Plattform; dass weiß jeder. Dashalb verscuhe ich immer wieder aufzuklären und reagiere auch komplett misslungene Berichte. - wie eben diesen von Herrn Payr. Warum steigt der nicht mit in die Diskussion ein? find ich "chickenhearted".

Zur Frau Erika.. Gerne werde ich die besagten Zitate in meinen 12 Büchern die ich von ihm habe heraussuchen und ihnen den Kontext abschreiben - dann lichtet sich alles... werdens sehen!

rVk, 2007-02-05, Nr. 3179

i bin a blau-weisser

Mimenda, 2007-02-05, Nr. 3180

lieber herr enderle,

schönen dank, dass sie mich für so jung halten, aber sie haben sich reichlich verschätzt :-)

ich weiß gar nicht, was alle leut immer gegen vergleiche haben. wenn sie den alten unterschied unserer gemeinsamen sprache noch kennen, nachdem das gleiche nicht dasselbe ist, würden sie doch wissen, dass hitler und sitte zu vergleichen (was ich im übrigen nicht einmal getan habe, sondern vielmehr sie selbst) nicht heißt, sie in eins zu setzen, etwas auf das ich gerne immer wieder hinweise. vergleichen heißt, etwas anderes herzunehmen, um dem, was man gerade im eigentlichen fokus hat, besser gerecht werden, es wahrheitsgemäßer einordnen zu können. sie schießen in ihrer betroffenheit insofern über ein gewisses maß hinaus, das sie aber wohl zu brauchen scheinen, um spaß an der diskussion zu affizieren, was zu kritisieren ich nicht anstehe :-)

wissen sie, die diskussion erinnert mich sehr an eine szene, da war ich 32 und stipendiat einer deutschen politischen stiftung (keine grünen, keine linken :-), da trat ein herr auf, ein jungspund in meinen augen, da 4 oder 5 jahr jünger, der behauptete, carl schmitt sei der größte staatsrechtler des letzten jahrhunderts gewesen. nun, was ich von dem herrn kannte und was der referent der runde vorlegte, veranlasste einen freund und mich, dagegen zu rebellieren, indem wir sagten, das sei uns scheißegal, wir wollten uns mit dem gedanken dieses menschen nicht auseinandersetzen und schon gar nicht seien wir bereit, irgendwas für unsere heutige "demokratie" anzunehmen, was dieser herr gedacht hatte und der referent für bedenkenswert hielt und uns dezidiert aufs auge und in die seele drücken wollte. ich sagte damals, sofern ich mich recht erinnere, der herr schmitt, wenn er ein guter zahnarzt wäre (er war zu des referenten leidwesen zu diesem zeitpunkt bereits seit 7 jahren tot), würde ich mich eventuell in seine behandlung begeben, aber sein denken wollte ich nicht lernen.

ich bespucke ihren toten nicht, aber ich will mich nicht mit ihm auseinandersetzen post mortem, weil ich einfach andere prioritäten setze. ich will mich nicht mit irgendwas oder irgendwem wirklich in der sache auseinandersetzen, von dem ich ob der zitate mit sicherheit wissen kann, dass er mir nichts wirkliches beisteuert zu den fragen, die ich an die welt habe. und diese zitate, die meines erachtens an ignoranz kaum zu überbieten sind, sagen mir just das. da trifft sein weltbild auf meines, und ich merke, dass es mit meinem nicht viel zu tun hat. da lese ich lieber - und auch mit genuss - in den frühschriften von josef ratzinger. so einfach ist das. es geht mir nicht um ihren herrn sitte. ich will nur sagen: wer sowas schreibt - und ich fragte sie ja, sind die zitate echt? - dem kann ich mit meiner überzeugung keine aufmerksamkeit schenken, weil er sie nicht verdient.

wenn ich wüsste, ich würde 500 jahre alt und hätte nichts zu tun als zu lesen, wär das eine ganz andere story. dann würde ich mir jetzt gleich die bücher von herrn sitte kommen lassen und mich an ihnen reiben und mit ihnen auseinandersetzen. aber wie gesagt, das bornierte zeug, selbst wenn er sonst viel vernünftiges geschrieben haben mag, das widert mich einfach an.

bringens ihre zitate an, damit wir den sitte in frieden ruhen lassen können.

das einzige, was ich für mich selbst sagen will ist: ich wähle aus, was ich lese, und ich mache das schon von wenigem abhängig. ruckzuck hats jemand wie der sitte bei mir verschissen. aber das ist auch eine erfahrungssache, lieber herr enderle, denn ich habe nie etwas anderes in meinem leben erlebt, als dass die wahrheitsgemäßen zitate eines menschen vom grunde seines wesens künden. der ganze blick von sitte ist der des weißen europäers, welcher der welt mores lehrt. die einzige entschuldigung wäre, dass er sich hat hinreißen lassen zu diesen äußerungen im vorgerückten alter, aber selbst da: glauben sie nicht, dass das alter, mit dem sie doch erfahrung haben, gerade das hervorbringt, was die jugend noch aus taktgefühl und schlauheit für sich behält?

ihre replik erwartend verbleibe ich amüsiert und aufgekratzt

ihr mimenda

Heribert Enderle, 2007-02-06, Nr. 3194

Ebenfalls amüsiert und aufgekratzt setze ich unsre kleine Fede fort.

naja... Mit dem Alter hab ich mich verschätzt, aber ihr Schreibstil war irgendwie so... rebellian teeny - artig. hehehe... Sorry.

Ihr letztes Mail hat schon anders ausgeschaut. Wie auch immer. Lassen wir BEIDE (natürlich auch ich) diese kleinen kindischen Stechelein und setzten wir die Diskussion sachlich fort. Auch ich hab's übertrieben mit meinen Stichelein gegen die Grünen.

Ich werde einige Tage brauchen um die Textstellen zu widerlegen, da ich bei der Arbeit viel zu tun habe - Übrigens bin ich Entwicklungshelfer (aber derezit in Österreich) - Aber danach kann ich ihnen sicherlich Geschmack auf Sitte machen...

Werdens sehen... im Montext ist alles anders. Er hat sogar viel für Afrika getan. Denken sie nur an Angola - Er hat DrDr. Sawimbis Aufstand gegen die Sowjetisch-kubanische Besatzung erst in die Medien gebracht und dadurch einem geknechtetem Volk eine Stimme in der Welt verliehen!

Wie auch immer: be patient!

mgf, HE

Mimenda, 2007-02-06, Nr. 3196

I'll be waiting...:-)

Mag. Rüdiger Riegler - weltleben.at, 2007-02-08, Nr. 3234

Sehr geehrter Herr Payr,

ich empfinde Ihren sozusagen "ergänzenden" Nachruf auf Fritz Sitte als gemein. Ich selbst war mit Gisela ein Jahr mit einem Ford Transit in Afrika im Jahr 2005 unterwegs - auch in Angola: www.weltleben.at . Wir haben deshalb im Juni 2006 Prof. Fritz und seine Gattin Zwergi getroffen. Er hat uns viel von Angola erzählt und dabei hat er uns auch über unsere Reise ausgefragt. Prof. Fritz fanden wir für sein Alter eigentlich erstaunlich weltoffen und nicht annähernd so, wie Sie ihn gerne sehen würden. Vielleicht sollten Sie einmal einige Zeit in der sogenannten 3. Welt umherreisen - dann würde Ihnen ein solcher Nachruf wohl kaum mehr einfallen. In manchen Kulturen hätte Sie mit diesem Nachruf einiges an sozialer Ausgrenzung vor sich...
Die Zitate sind großteils aus 1986! Es ist doch unglaublich solch alte Dinge hervorzukramen und in einem Nachruf zu verbraten! Der Mensch ist schließlich lernfähig - wohl niemand hat 20 Jahre später haargenau die gleiche Meinung oder er sollte nachprüfen ob er noch lebt. Bitte lassen Sie einen Toten in Frieden Ruhen und beschmutzen Sie nicht weiter sein Andenken.
Mit freundlichen Grüßen,
Mag. Rüdiger Riegler

Clemens Scharf, 2007-02-08, Nr. 3361

Herr Magister,

ist es ihnen möglich zur Kenntnis zu nehmen, dass das Umherreisen in der sogenannten 3. Welt unterschiedliche Eindrücke bei jeder Person hinterlässt. Ich kenne eine Menge Leute, die reden von Ländern, die ich ziemlich gut kenne so, als ob sie (oder ich) nie dagewesen wären.

Was wollen Sie überdies damit sagen, dass dieser Nachruf in manchen Kulturen Ausgrenzung nach sich oder vor sich gezogen hat...? Sollte das denn ein Motiv sein, nicht seine Meinung kundzutun, wie es der Herr Payr getan hat. Darf der seine Meinung nicht äußern oder nur so, wie es die sonstige Öffentlichkeit tut.

Ich habe bei einer kurzen Internetrecherche nicht viel zu Herrn Sitte finden können, aber u.a. das, dass er nämlich sich zur Politik von Sharon insofern geäußert hat, dass diese ihn zum Antisemit gemacht hat. Nun, ich denke einmal, dass er den Ministerpräsidenten Sharon meinte, nicht den Verteidigungsminister usw. Also war Sitte dann ungefähr ab 2000 ein selbsterklärter Antisemit. Ja, da hat er freilich viel dazugelernt.

Warum sollte es zudem eigentlich unglaublich sein, Zitate von 1986 hervorzukramen? Ich kann daran nichts Verwerfliches finden. Ein Mensch ist doch nicht nur der, der er ist, am Ende oder zu einem willkürlich gewählten Zeitpunkt, womöglich noch dem, der am besten in den Kram passt.

Und noch schöner finde ich, dass Sie meinen, man dürfte eines Toten Andenken nicht beschmutzen. Ja, also entschuldigen Sie mal, wenn wir so mit dem Andenken von öffentlichen Personen umgingen, hätten wir wahrscheinlich niemals eine andere Meinung zu Lenin, Mao, Trotzki, Stalin, Chrustschow usw. haben dürfen oder können.

Sie müssen nicht mögen, was Herr Payr geschrieben hat, aber was Sie zur Verteidigung Ihres Toten anführen, ist nicht nur dürftig, sondern es ist schlicht nichts als die Forderung, Sitte müsse geehrt werden, weil er Sitte war. Damit kann ein denkender Mensch wenig anfangen und somit auch kein

Dr. Clemens Scharf

welcher freundlich grüßt!

erika, 2007-02-09, Nr. 3369

ein zitat von: Antonio Lobo Antunes zu diesem Thema:


SCHREIBEN IST WIE LEBEN OHNE KORREKTUR

erika

p.s.: von einem der angola selbst als krieger erlebt hat

erika, 2007-02-09, Nr. 3370

oje, es hat mich erwischt, das leben!

KORREKTUR:

"leben ist wie schreiben ohne korrektur",

das sind die worte des autors.

eine korrekte
erika
grüßt herrn mag. enderle besonders und wartet auf die versprochenen zitate!

Mag. Rüdiger Riegler - www.weltleben.at, 2007-02-20, Nr. 3383

Ja, ja so einige haben beim Reisen durch die sogenannte 3. Welt wohl die Scheuklappen auf - besonders viele Vertreter diverser NGOs die selten über den Tellerand ihrer Organisation hinausblicken dürften. Das beste Projekt waren Papiermacheziegel für die San (Bushmen) in Namibia zu produzieren oder sie mit Solaröfen zu beglücken trotz enormen Totholzüberschuss.

Wie ich das mit der Ausgrenzung meine? Ganz einfach. Ein Freund von uns, Uszbain ist leider vor einigen Monaten in Bamako (Mail) gestorben. Wenn es jemand gewagt hätte innerhalb der ersten Wochen nach seinem Tod so einen Nachruf wie bei Prof. Fritz Sitte zu verfassen wäre er in Bamako geschnitten worden, da so etwas als absoluter Fehltritt gewertet werden würde. Fanta seine trauernde Witwe durfte sogar wochenlang nicht aus dem Haus - eben alles Tradition in Mali.

Also zu den Äußerungen die vor über 20 Jahren stattgefunden haben, bei denen übrigens auch der Zusammenhang fehlt. Nenning formulierte es einmal bei einer Diskussion sinngemäß wie folgt, als man ihm alte Zitate an den Kopf warf: "Ich werde ja wohl noch gescheiter werden dürfen!" - und ihr "neues" Zitat stammt auch von vor sieben langen Jahren.

Ich habe von prof. Fritz, als ich Ihn letzten Juni mit Gisi getroffen habe keine einzige auch nur in irgendeiner Form rassistische Bemerkung vernommen. Auch nicht in den Emails, die er mir gesendet hat! ich lernte ihn im Gegenteil als besonders aufgeschlossenen, geistig erstaunlich vitalen Menschen kennen.

Prof. Fritz mit Lenin, Mao, Trotzki, Stalin und Chrustschow in einen Topf zu werfen - zwischen Zeilen natürlich ist mir persönlich unverständlich.

Noch etwas: Ich habe mit keinem einzigen Wort angeführt, dass Prof. Fritz jetzt geehrt werden müsse. Woher sie diese Behauptung haben ist mir schleierhaft. Ich schrieb: "Bitte lassen Sie einen Toten in Frieden Ruhen und beschmutzen Sie nicht weiter sein Andenken."

In diesem Sinne,

Mag. Rüdiger Rielger

Clemens Scharf, 2007-02-20, Nr. 3384

scheuklappen hat ja wohl jeder auf, denn wer anders würde schon ganz ohne scheu in der dritten welt herumreisen als ein vollidiot? vorurteile sind bedingungen von urteilen, wenn man nicht gleich erwachsen zur welt kommt.

ich bedauere, dass ihr freund gestorben ist, aber was hat das damit zu tun, dass man sich mit herrn sitte nicht auseinandersetzen darf?

dass sie keine rassistische äußerung von sitte gehört haben, als sie ihn trafen, soll jetzt also für seine reine gesinnung herhalten, die er offenbar vor 7 jahren noch nicht hatte oder doch!?

ich habe nie behauptet, dass er ein rassist sei, sondern nur, dass mich ob der zitate, die ich lese, keine lust überkommt, bücher von herrn sitte zu lesen.

herr sitte war wie trotzki, stalin etc. eine öffentliche person, die sich kritik auch posthum gefallen lassen muss. nichts anderes habe ich gesagt. dass sie mir unterstellen, ich hätte ihn deshalb mit besagten personen in einen topf geworfen, empfinde ich als der diskussion wenig zuträglich.

lesen sie, was ich schreibe. ich gestehe ihnen immerhin zu, dass ich hätte natürlich genauso gut karajan und kreisky als öffentliche personen anführen können, aber die erschienen mir nicht links bzw. dilettantisch genug :-)

Mag. Rüdiger Riegler - www.weltleben.at, 2007-02-22, Nr. 3399

lieber herr doktor!

wie es aussieht hat jeder von uns die sicht der welt durch zuvor erlebtes und gelerntes. vorurteile sind meiner meinung nach jedoch keine bedingung von urteilen - aber bitte ist eben ihre sicht.
um die welt kennen zu lernen wie sie ist (was eigentlich ein ding der unmöglichkeit ist) müssten wir uns aller vorurteile entledigen, was jedoch in der praxis zugegeben sehr schwierig ist. zu dingen eben kein urteil haben, quasi vorurteilslos sich das unbekannte ansehen und erst danach die eigene sichtweise überstülpen.
tatsache ist, dass vorurteile meistens verwendet werden um andere menschen abzuwerten oder gruppen und menschen zu denen man sich zugehörig fühlt aufzuwerten. meistens zielen vorurteile auf eine soziale minderheit innerhalb einer gesellschaft oder auf gesellschaften die wir nicht kennen.

was ich ihnen im subtext mitzuteilen versuchte - die ganze zeit - ist eigentlich folgendes: kritische auseinandersetzung von mir aus, doch erst nachdem man den menschen die jemanden verloren haben eine gewisse trauerzeit zugesteht - also eine art schonfrist. jemandem im nachruf gleich so kritisch zu behandeln empfinde ich eben als extrem verfrüht - ein paar monate warten wäre doch auch in unserem kulturkreis das übliche oder habe ich schon zu viele werte aus afrika übernommen?

und ihr subtext ist nun einmal ein anderer, wenn sie prof. fritz mit mao, stalin und konsorten nennen, als wenn sie kreisky oder karajan verwendet hätten.

also lesen sie doch bitte was ich schreibe und/oder versuchen sie vielleicht einmal die dinge nicht nur von ihrem standpunkt aus zu betrachten. seien sie doch auch einem "erbfeind" gegenüber ein wenig menschlich oder hat ihnen prof. fritz persönlich etwas getan?

gruss

Stephan Jank, 2007-02-23, Nr. 3412

Sehr geehrter Herr Riegler,

erlauben Sie mir ein paar Anmerkungen zu der von Ihnen in der Reaktion 3399 aufgeworfenen Frage, wie die Welt kennen zu lernen wäre.

Es entspricht der bürgerlichen Subjektkonstitution der aufgeklärten Moderne, sich die Welt objektiv herzurichten. Alles, was der aufgeklärte (männliche, westliche, weisse) Bürger ist, ist er im Gegensatz zu dieser Welt. Diese Welt, von der Sie schreiben, also die Welt WIE SIE IST, kann daher das Auge gar nicht umfassen, das sie betrachtet. Denn der Auszug aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit war zuerst einmal ein Auszug aus der Welt WIE SIE WAR. Die so gewonnene "Freiheit" des bürgerlichen Subjekts, sich diese nun fremde Welt neu anzumaßen (noch dazu mit dem kleinsten aller nur denkbaren Maßstäbe, dem kapitalistischen Wert- bzw. Arbeitsmaß), ist um nichts weniger erkauft als um den Preis der völligen Weltfremdheit. Die von der Aufklärung objektiv gesetzte und sich vom bürgerlichen Subjekt angemaßte Welt - DAS ist die Welt WIE SIE IST, das Unbekannte. Das Verständnis dieser Welt muss daher, wie sie meines Erachtens richtig schreiben, dem anmaßenden bürgerlichen Subjekt versagt bleiben. Dieser Welt WIE SIE IST kann man daher jede beliebige Sichtweise überstülpen. Insbesondere die eigene. Die ganze bürgerliche Wissenschaft ist nichts anderes als eine einzige Überstülpung der Welt WIE SIE IST mit irgendwelchen Sichtweisen.

So ganz nebenbei scheint mir das auch der Grund zu sein, warum meist Presse- und Meinungsfreiheit immer ganz oben auf der Agenda stehen, wenn die Kreuzritter von Freedom and Democracy wieder einmal gen's Morgenland ziehen. Da kann nämlich nix passieren, wenn der Welt WIE SIE IST eine Sichtweise übergestülpt wird. Sobald aber auch nur das Fünkchen einer radikalen Kritik an der männlichen, westlichen und weissen Subjektkonstitution aufkommt, dann ist es die Welt WIE SIE IST, die übergestülpt wird, mit Bomben und Granaten.

Günther Ecker, 2007-09-25, Nr. 3934

Ich habe etliche Bücher von Fritz Sitte "verschlungen" und - so wie junge Leser heutzutage auf den neuesten Harry Potter Band - auf das jeweils nächste Buch gewartet.

Ich habe aus seinen Büchern Interesse für unterdrückte Minderheiten herausgelesen und sein Engagement, darüber - trotz widrigster Umstände - zu berichten. Die Lektüre hat mich nicht abgehalten, links-grün politisch aktiv zu werden.

Natürlich boten seine Bücher mehr Spannung als die anderer "Auslandsjournalisten" (Scholl-Latour, Portisch,...), er besetzte eben eine Lücke im Journalismus und man muß zugestehen, daß diese Lücke nach ihm niemand anderer so füllte. Ich würde ihm sogar in einer Linie mit Günther Wallraff sehen, als investigativer Journalismus mit Themen, die ER zu Welt-Themen machte. ER schrieb über Nicaragua, als es im Contra-Kampf und vergessen war, ER schrieb über Rebellen im hintersten Dschungel (etwa über die Karen in Myanmar, die gerade jetzt wieder die Tagespolitik füllen).

Ihren "Nachruf" finde ich penetrant geschmacklos.
Aber ich habe Verständnis für Sie, vor etwa 20 Jahren habe ich selbst so geschrieben und mir nichts dabei gedacht.

Was sind Zeitungs-Leserbrief-Zitate wert? Ein Leserbrief kann schnell unter falschem Namen geschrieben werden. Wurde da jeder Leserbrief verifiziert? Ich glaube, Sie sollten doch seine Bücher lesen. "Man muß schon eine Birne gegessen haben, um über eine Birne schreiben zu können."

Günther Ecker, Wels

Mimenda, 2007-09-25, Nr. 3935

„…alles verkommt schon nach kürzester Zeit, sobald die Weißen abgezogen sind und die Schwarzen die Alleinverantwortung übernommen haben“

wenn das die birne ist, mag und werde ich sie nicht essen.

es gibt aussagen von menschen, die ihr gesamtes denken diskreditieren. diese ist eine von ihnen. sie besagt: die schwarzen sind minderwertig.

wenn er halbwegs so klarsehend gewesen wäre wie er von seinen apologeten dargestellt wird, hätte er zumindest den europäischen kolonialismus für das, was er da anprangert, mit in die verantwortung genommen, hätte also eine solche aussage NIE treffen dürfen. denn diese ist abgrundtief dumm und zeugt nur von der kompletten ahnungslosigkeit des menschen, der sie äußert.

an diesem zitat allein wird für mich klar, dass - vorausgesetzt es ist richtig zitiert - der sitte ein rassist war.

RASSIST! JAWOHL! UND DAS IST DURCH NICHTS GUTZUMACHEN, es sei denn eine abkehr... aber er lebt ja nun nicht mehr.

R.I.P.

Thomas Pauer, 2012-07-10, Nr. 5657

Ich habe bereits ein paar Bücher von Fritz Sitte gelesen und noch einige ungelesen im Regal stehen und bin durch Zufall auf Ihre Kritik gestossen. Natürlich steht es jedermann frei jeden und alles kritisieren zu dürfen, wie auch ich mich mir jetzt die Freiheit nehme Sie zu kritisieren. Die angeblich entlarvenden Sätze von Fitz Sitte beinhalten vor allem eines: Tatsachen. Die von Ihnen geäußerten Bedenken gehören zu den Grundeigenschaften unserer Gutmenschengesellschaft, bei der nur eines zählt: Die Augen vor den Tatsachen verschließen, die Wahrheit leugnen, und die, die nicht Ihre Meinung teilen, diffamieren. Auf Grund Ihrer scheinbar sehr antikapitalistischen Haltung möchte ich noch bemerken, das Kommunismus, Sozialismus, Gulag, Terror, und was sonst noch alles dazu gehört, ebenfalls nicht der Weisheit letzter Schluss sind und letzlich uns allen wesentlich größere Freiheitsbeschränkungen auferlegen, und kein bisschen Wohlstand verschaffen würde.

mimenda, 2012-07-15, Nr. 5663

"Die angeblich entlarvenden Sätze von Fitz Sitte beinhalten vor allem eines: Tatsachen. Die von Ihnen geäußerten Bedenken gehören zu den Grundeigenschaften unserer Gutmenschengesellschaft, bei der nur eines zählt: Die Augen vor den Tatsachen verschließen, die Wahrheit leugnen, und die, die nicht Ihre Meinung teilen, diffamieren."

Was bitte haben Tatsachen (Fakten) mit Wahrheit zu tun? Ich will es Ihnen sagen: NICHTS! Dasselbe gilt übrigens für Meinungen.

Da Sie nichts mit sogenannten Gutmenschen zu tun haben wollen, gehören Sie folglich wohl zu den Schlechtmenschen? Wenn ja, würde mich brennend interessieren, wie Sie deren Restriktionen beschreiben!?

Sehr klar hat hingegen Walther Schütz formuliert, was das Dilemma der Schlechtmenschen ist:

"Alleine das Reden über das, was ist, ist extrem schwierig. Ständig wird quasi als naturhaft gedacht, was doch nur das Ergebnis einer spezifischen historischen gesellschaftlichen Praxis ist.

Daher gilt es, das Gegebene radikal, also von den Wurzeln her, zu hinterfragen – eine Reise ins Innerste unserer Existenz beginnt."

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