kärnöl-Logo Independent Carinthian Art & Cult
Fri Apr 19 2024 16:06:30 CET
ÜBERBLICK
Aktuell
Glossen
+Alle Beiträge
Autoren
Veranstaltungen
Links
Kontakt
LESERFORUM
Leserbriefe
Reaktionen

Globale Bildung im Bündnis für Eine Welt

r Globale Bildung
im Bündnis für Eine Welt

Krise - Themenschwerpunkt 2009

r Unser aktueller Themenschwerpunkt

www.karawankengrenze.at

r Unser Projekt gemeinsam mit dem Verein Erinnern

Nationalsozialismus in Villach

r Hans Haider:
"Nationalsozialismus
in Villach"
(pdf downloaden)

Jüdinnen und Juden in Kärnten

r Hans Haider:
"Jüdinnen und Juden
in Kärnten"
(pdf downloaden)

Pizzakarton Sgt kärnöl´s Lonely Hearts Club Band

r Nähere Informationen zum schönsten Pizzakarton der Welt

WASSER? - Jetzt gehts um die LEITUNGSKOMPETENZ!

r WASSER?
Jetzt gehts um die LEITUNGSKOMPETENZ!

Bildung - Themenschwerpunkt 2007

r Unser Themenschwerpunkt 2007

(c) Arbeit

r Alle Informationen zum Themenschwerpunkt Arbeit

(c) Eigentum

r Unser Themenschwerpunkt Eigentum
r Überblick über alle Themenschwerpunkte

Walther Schütz

Glokale Werkstatt

... wird vom Bündnis für Eine Welt/ÖIE betreut. Es geht hier weniger um perfekt ausformulierte Artikel, sondern es sollen neue Entwicklungen, Ideen, ... angeregt, hinterfragt und angedacht werden können. Beiträge zur globalen Sackgasse und emanzipatorischen Auswegen daraus bitte an: buendnis.oeie@aon.at

Zuletzt erschienen:

2007-01-30: Crash
2007-01-23: Der Staat - das unbekannte Wesen
2007-01-16: Bedürfnisse und die Welt der Waren
2006-12-26: Die WTO als Verkörperung von Liberalisierung
2006-12-16: Was ist überhaupt Globalisierung - Teil 1

Sämtliche Beiträge

2006-12-13

Zur Arbeit

Sieht man sich den Film „Darwins nightmare" ein erstes mal an, so bleibt man wohl vor allem einmal verwirrt und fertig zurück. Bei öfterem Betrachten kann man indes erkennen, dass das Hauptthema etwas uns sebstverständliches ist: Die ARBEIT. Die Menschen wollen ARBEIT haben - nicht etwa ARBEIT ERLEDIGT haben - mehr dazu unter r Darwins Nightmare - Radikale Gesellschaftskritik vom Feinsten.

Aus: Asterix-Band Nr. 23: "Obelix GmbH & Co.KG"

Es ist kein Zufall, dass andere Kulturen den abstrakten Begriff „Arbeit” nicht kennen bzw. wenn ähnliche Begriffe vorhanden sind, diese negativ belegt sind und es keinem Mitglied der Oberschicht / der herrschenden Klasse einfallen würde, sich mit „Arbeit” zu schmücken:

Arbeit als spezifische Form des Tätigseins hat ja bei uns erst diesen positiven Stellenwert bekommen, als die kapitalistische Geldwirtschaft mit ihrem Tausch von Arbeitseinheiten zentral wurde. Für jemanden, der etwas für den Markt produziert, wird der Inhalt sekundär. Es ist egal, was ich produziere, wichtig ist nur die Menge an „Arbeit”, die ich aufwenden muss. Hauptsache, ich kann ES verkaufen, damit ich überleben kann. Egal, ob das Zeug schädlich ist, egal, ob es sinnvoll ist, egal, ob es mir gut tut, wenn ich es herstelle. Ich muss arbeiten, und zwar nicht, weil irgendein Sklaventreiber hinter mir steht, sondern weil ich weiß, dass ich sonst kein Geld habe: „Ohne Geld ka Musi!”

Es gilt nicht: Ich muss halt tätig sein, damit ich leben kann, sondern: Ich brauche Arbeit, damit ich leben kann. Das bewirkt, dass Produktivitätssteigerungen, die in jeder anderen Gesellschaft begrüßt werden würden, bei uns zur Bedrohung werden.

Ein anderer Punkt ist, dass „Arbeit” gegeneinander verrichtet wird: Wenn ich billiger oder besser produziere, wenn ich mich im Beruf weiterbilde, dann ist es nicht etwa gut für alle, sondern vor allem einmal schadet es meinem Konkurrenten / meiner Konkurrentin. Und das ist für mich wichtig!

Und: Weil ich Arbeit haben muss, soll der, dem ich was mache, möglichst lange auf meine Arbeit angewiesen sein. Ich habe kein Interesse an einer wirklichen Befriedigung der Bedürfnisse: Der Kunde soll belieferungsbedürftiges Mängelwesen werden / bleiben! Mehr zu diesem Aspekt unter r Radikales Denken lernen.

Es sind diese spezifischen Charakteristika, die das Tätigsein im Kapitalismus zu etwas ganz Besonderem, eben zu abstrakter „Arbeit” werden lassen. Das ist viel mehr als nur eine gedankliche Abstraktion, mit der ich verschiedene Tätigkeiten unter einem einheitlichen Begriff zusammenfasse. Es ist das praktische Leben in dieser Gesellschaft selbst, das verschiedenste Tätigkeiten gleich setzt, „Arbeit” ist eine reale Abstraktion (und eben nicht nur eine gedankliche). Ausführlicher dargelegt sind mögliche Sichtweisen unter r Arbeit - ein vertrackter Begriff .

Uns ist das Denken in der Kategorie Arbeit so zur zweiten Natur geworden, dass man sich förmlich in die Rolle eines Außerirdischen begeben muss, um die Absonderlichkeiten zu erkennen. Dazu - ausgehend von der Kurzmeldung

Infineon hat Absatzproblem
... dem Standort Villach, der zu 80 Prozent Chips für die Automobil-Industrie produziert, fällt der derzeit schwächelnde Automarkt auf den Kopf. ... Die Produktion wurde gedrosselt. Aber noch ein zweites starkes Auslastungs-Problem hat das in München beheimatete Unternehmen und damit das Werk Villach: Aufgrund der kraftlosen Konjunktur bringen etliche Handyhersteller ihre `nächste Generation´ verspätet auf den Markt - wieder Wartezeit für die Chips. ...
(Kleine Zeitung, 25. Jänner 2005, S. 25)

eine Kurzgeschichte:

Man stelle sich einmal vor ... ...

... da wäre ein Marsbewohner (nehmen wir an, ein Ökologe), der mit einem Teleskop vom All aus die Erde beobachtet. Sicher wäre dieser Forscher vom Mars froh, wenn die Erdbevölkerung das Tempo der Automobilproduktion und ihrer Bestandteile zurückfahren würde. „ Angesichts des Zustandes des Planeten Erde zwar ein längst überfälliger Schritt - aber diese Erdlinge sind doch eine intelligente Gattung.” Der Forscher vom Mars würde sogar in seinen Forschungsbericht schreiben, dass nun die Lebenserwartung der Mitarbeiter/-innen der Firma Infineon steigen würde, weil sie ja nun weniger Stress hätten, langsamer arbeiten könnten.

Aber was ist das? Der Forscher traut seinen Augen nicht, seine Beobachtungsobjekte verfallen nun in großes Wehklagen . Das kann er nicht verstehen, denn die materiellen Entwicklungen (und nur die sieht der Beobachter aus dem Weltall) weisen ja auf eine gute Entwicklung hin ... Aber dann würde der Forscher vom Mars beobachten, dass allmählich auch andere Bereiche seiner Beobachtungsobjekte auf der Erde ihre Aktivitäten zurückfahren - etwa in der gegenseitigen Pflege, in der Betreuung der Alten, im Unterricht des Nachwuchses. Dabei hätten doch nun die einen, die endlich weniger von dem selbstzerstörerischen Geräten erzeugen, Zeit , den anderen bei der Pflege zu helfen.

Auf all dies könnte sich der Beobachter im All keinen Reim machen. Schon wollte er in leicht resignativ-ratloser Stimmung seinen Forschungsbericht mit einem großen Fragezeichen an die marsianische Heimatbasis beamen, als er eine Beobachtung macht:

Ein grauhaariger älterer Erdbewohner namens Frank Str. [Frank Stronnach] betritt das Areal, all die Bewohner/-innen des Territoriums eilen zu ihm hin (die Leithammel allen voran, laut den Begriff SPEED grölend), fallen auf die Knie, klatschen mit ihren Vordergliedmaßen. Und als der Ältere "Grias enk, Karntna" spricht, liegt für den Beobachter vom Mars klar auf der Hand: Der alte Mann ist ein Hohepriester. Und in ihm würde die Erkenntnis reifen, dass seine Ausgangsthese falsch gewesen war: Autos herzustellen ist kein zweckrationales Verhalten, sondern für die Erdbewohner ein fetischistischer Akt.

Es musste sich um eine Kultur handeln, die er bereits von anderen Planeten kannte: Arbeiten, Wachstum, Konsumieren als Selbstzweck, ... Jetzt wurde der Forscher vom Mars traurig - bereits in vielen Fällen waren solche Kulturen untergegangen. Würden die Erdlinge die Wende schaffen?

.

Übersicht: ÖIE-Kärnten Unser Ansatz: Emanz. Entwicklungspol. Bildung Grundbegriffe, Hintergründe
Reaktionen Auf den Beitrag reagieren

Keine Reaktionen vorhanden

Reaktionen auf andere Beiträge

Sämtliche Beiträge:

2007-01-30: Crash
2007-01-23: Der Staat - das unbekannte Wesen
2007-01-16: Bedürfnisse und die Welt der Waren
2006-12-26: Die WTO als Verkörperung von Liberalisierung
2006-12-16: Was ist überhaupt Globalisierung - Teil 1
2006-12-13: Zur Arbeit
2006-12-01: Zum Vorwurf des Determinismus
2006-11-13: Kriterien für eine zukunftsfähige Entwicklung
2006-11-09: Das erkenntnisleitende Interesse
2006-11-03: Ein erster Blick auf die Welt
2006-10-31: Lehrveranstaltung Entwicklungspolitik in Zeiten der Globalisierung
2006-09-29: Neue Fairness braucht das Land????
2006-08-17: Für eine Zuspitzung des Arbeitsbegriffes
2006-03-30: Wiener Erklärung für ein gentechnikfreies Europa
2006-03-01: Ethno-Konflikte
2005-11-07: Der Global Marshall Plan
2005-10-31: Die Millennium Development Goals
2005-10-21: Aktion gegen EU-Dienstleistungsrichtlinie
2005-10-20: Hilfe für Pakistan
2005-10-04: Achtung, Bolkesteinhammer!
2005-09-24: Klimaschutz: Kyoto für Kojoten
2005-09-19: Europäischer Widerstand formiert sich
2005-09-17: Konzentration in der Saatgut-Industrie 2005
2005-09-12: Nur freie Lizenzen garantieren freie Informations-Infrastruktur
2005-04-27: Volksabstimmung über EU-Verfassung auch in Österreich!
2005-04-01: Darwins Nightmare
2005-03-01: Gen - (ie) - streiche
2005-02-27: Würden Sie sich patentieren lassen?
2005-02-25: Chancengleichheit & Gerechtigkeit als Falle für rosa und grünliche Politiker/-innen!
2005-02-24: Gentechnik für Klimaschutz???
2005-02-24: Der Griff nach dem Leben
2005-02-21: Microsoft: Umverteilung durch Privateigentum an Wissen
2005-01-14: Wenn geistiges Eigentum mordet
2005-01-11: Offener Brief: Stille Nacht – Heilige Nacht: Privateigentum?
2004-11-11: Soll an Europas Wesen die Welt genesen?
2004-10-22: Der Wettlauf von Hase und Igel
2004-10-14: Was tun? - Den Kampfhund bändigen
2004-10-11: Sieger sehen anders aus – Konsequenzen der Globalisierung Teil 4
2004-09-20: Globalisierung und ihre materiellen Voraussetzungen – Teil 3
2004-09-17: Wie wird Globalisierung durchgesetzt? - Teil 2
2004-09-14: Was ist überhaupt Globalisierung - Teil 1
2004-09-13: Global Days of Action gegen die WTO und für Ernährungssouveränität
2004-06-21: Gentech 4: Wirtschaft im Dienst des Lebens???
2004-06-14: Gentech 3: Über die Verbreitung gentechnisch veränderter Organismen in der Landwirtschaft
2004-06-08: Gentech 2: Zu Risiken und Nebenwirkungen ...
2004-06-01: Gentechnik durchgeboxt - 1. Teil von 4
2004-05-19: EU-Verfassung: Alles paletti ????
2004-05-10: Bildung als Ware?
2004-05-03: EU-Osterweiterung: Entwicklungschance, neokoloniales Projekt oder was?
2004-04-27: Manifest der glücklichen Arbeitslosen
2004-04-16: Geänderte Sendezeit: Diktatur des Eigentums - Radiosendungen
2004-04-05: Ergänzung zur ANTI-TRANSIT-AKTION am Montag
2004-03-30: GLOBALISIERUNGS-NEWS
2004-03-26: PENSIONEN UND DIE BÖRSEN
2004-03-26: Delegitimieren statt mitmachen!
2004-03-22: Zentrum - Peripherie

.

ZUM NACHLESEN

Freitag, 15. März 2024
r OLTA - Das Hufeisenmodell
Arbeiter:innenheim der KPÖ Villach, Ludwig-Walter-Straße 29

Freitag, 23. Feber 2024
r DEMO GEGEN RECHTS - DEMO PROTI DESNO
Klagenfurt Stadttheater

Donnerstag, 8. Feber 2024
r Zivilcouragetraining und queerfemeinistisches Argumentationszirkeltraining
mit anschließendem Vernetzungstreffen/ navrh možnost zu povezovanje
organisiert von/origanizirano od: Verein GemSe, KD Barba, schau.Räume
schau.Räume Villach, Draupromenade 6

Donnerstag, 18. Jänner 2024
r Filmvorführung "Kärnten is' lei ans"
Arbeiter:innenheim der KPÖ Villach, Ludwig-Walter-Straße 29

Samstag, 21. Oktober 2023
r Das ist uNser Haus!
Kleine Geschichte der Hausbesetzungen in Kärnten/Koroška Veranstaltet von: Squats statt Kärnten
schau.Räume, Draupromenade 6, 9500 Villach/Beljak

Mittwoch, 6. September 2023
r DIE GEMOCHTEN
Lesung und Buchpräsentation von Lydia Mischkulnig
tio pepe, Kaiser-Josef-Platz 3, 9500 Villach

Mittwoch, 23. August 2023
r SPÄTLESE
Lesung und Buchpräsentation von Engelbert Obernosterer
tio pepe, Kaiser-Josef-Platz 3, 9500 Villach

Freitag, 26. Mai 2023
r Geld
Myzel, Lederergasse, 9500 Villach

Freitag, 2. Dezember 2022
r Partnerlook
Lesung und Buchpräsentation von und mit Ludwig Roman Fleischer.
tio pepe, Kaiser-Josef-Platz 3, 9500 Villach

Donnerstag, 23. Juni 2022
r Weana Gschicht und Weana Geschichtln - Fom End fon da Manachie bis häht
Die Geschichte Wiens auf Wienerisch. Lesung und Buchpräsentation von und mit Ludwig Roman Fleischer
tio pepe, Kaiser-Josef-Platz 3, 9500 Villach

r Weitere Dokumentationen