kärnöl-Logo Independent Carinthian Art & Cult
Fri Apr 19 2024 22:30:24 CET
ÜBERBLICK
Aktuell
Glossen
+Alle Beiträge
Autoren
Veranstaltungen
Links
Kontakt
LESERFORUM
Leserbriefe
Reaktionen

Globale Bildung im Bündnis für Eine Welt

r Globale Bildung
im Bündnis für Eine Welt

Krise - Themenschwerpunkt 2009

r Unser aktueller Themenschwerpunkt

www.karawankengrenze.at

r Unser Projekt gemeinsam mit dem Verein Erinnern

Nationalsozialismus in Villach

r Hans Haider:
"Nationalsozialismus
in Villach"
(pdf downloaden)

Jüdinnen und Juden in Kärnten

r Hans Haider:
"Jüdinnen und Juden
in Kärnten"
(pdf downloaden)

Pizzakarton Sgt kärnöl´s Lonely Hearts Club Band

r Nähere Informationen zum schönsten Pizzakarton der Welt

WASSER? - Jetzt gehts um die LEITUNGSKOMPETENZ!

r WASSER?
Jetzt gehts um die LEITUNGSKOMPETENZ!

Bildung - Themenschwerpunkt 2007

r Unser Themenschwerpunkt 2007

(c) Arbeit

r Alle Informationen zum Themenschwerpunkt Arbeit

(c) Eigentum

r Unser Themenschwerpunkt Eigentum
r Überblick über alle Themenschwerpunkte

Peter Gstettner

Reaktionen auf den Beitrag

Print Version

2006-11-27

Offener Brief an Marjan Sturm

Siehe auch:
Offener Brief von Wilfried Graf an Peter Gstettner
Novice-Interview von Peter Gstettner
Rede von Peter Gstettner anlässlich der Verleihung des Einspielerpreises 2006

Lieber Marjan Sturm,

Wilfried Graf ließ mir über seinen Gastkommentar in der NOVICE vom 10.11.2006 ausrichten, dass ich für einen "konstruktiven Dialog dringend gebraucht" würde - ich nehme an, er sprach vom Zentralverband. Das höre ich gerne, zumal ich mich nie einem sinnvollen Gespräch verweigert habe.

Es gab ja auch einmal andere Zeiten. Wie vielleicht erinnerlich, wurde ich zum "Dialog" mit dem KHD-Obmann Feldner in der Schulfrage "ins Feuer" geschickt. Und dann durfte ich - nicht nur einmal - zwischen den beiden slowenischen Organisationen den Dialog vermitteln, um die Einigung unter den slowenischen Organisationen in der Schulfrage zu retten. Dies gelang bis zum Sommer 1988, als der damalige Grün-Abgeordnete Karel Smolle dem Kärntner Modell der Schultrennung zustimmte und den Vierparteienpakt besiegelte - übrigens und nicht zu vergessen: damals auch unter dem Motto des "neuen Dialogs"!

Ob meine damaligen Mitwirkung an den Verhandlungen in der Wiener Minderheitenschulkommission und bei den zahllosen Podiumsdiskussionen in Klagenfurt und in den Gemeinden "konstruktiv" war, sollen andere beurteilen, "extrem" war meine Position jedoch nie; sie war immer gemäßigt und interkulturell - europäisch orientiert.

Nun aber zur gegenwärtigen Situation. Wie Wilfried Graf richtig bemerkt, ist der "Dialog" in zwei Richtungen gestört bzw. unterbrochen; einmal zwischen den Repräsentanten der slowenischen Organisationen; und dann zwischen dem Zentralverband und der deutschsprachigen Mehrheitsbevölkerung (sofern diese nicht im KHD organisiert ist oder sich dort vertreten fühlt). Diese Situation wurde dadurch herauf beschworen, dass sich der Zentralverband in den letzten Jahren eben für andere Dialogpartner entschieden hat. Ohne Not und in freier Entscheidung bevorzugte der Zentralverbandsobmann in den letzten Jahren das Gespräch mit den Repräsentanten von "Heimatdienst", "Abwehrkämpferbund", Landsmannschaft und anderen Organisationen, die eindeutig dem äußerst rechten politischen Lager zuzuordnen sind und die als Gesinnungsfreunde von FPÖ/BZÖ nur allzu bekannt sind (nachzulesen im DÖW - "Handbuch des Rechtsextremismus").

Abgesehen davon, dass ich an solchen Organisationen bzw. ihren Repräsentaten nicht einmal "anstreifen" möchte, möchte ich für meine Beteiligung an einem "konstruktiven Dialog" - mit wem auch immer - einige Voraussetzungen nennen: - Es muß ein Gespräch (Dialog) unter Fachleuten sein; die Obmannsfunktion in einem privaten Verein (KHD, KAB, Landsmannschaft, Sängerbund usw.) ist für mich dafür noch keine ausreichende Qualifikation.

- Wenn es sich um politisch relevante Verhandlungen über die Umsetzung von Rechtsansprüchen handelt, die aus dem Artikel 7 resultieren, sind neben den Fachleuten und den Repräsentanten von jenen politischen Parteien, die den österr. Rechtsstaat sowie seine Rechtssprechung als Grundlage akzeptieren, keine Repräsentanten "heimattreuer Vereinen" einzuladen.

Um es klar zu sagen: Ich bin für einen Dialog, für Verhandlungen oder "Koalitionsgespräche" mit den deutschnationalen und rechtsextremen Gruppierungen nicht zu haben. Und ich bin gegen die ständige Vermischung der beiden Ebenen "Dialog" (unverbindliches Gespräch, Diskussion) und politische Verhandlung.

Nicht beteiligen werde ich mich auch an einem "Versöhnungsdialog" mit den "heimattreuen" Vereinen. Erstens liegt mir die Rolle des "Volksgruppentherapeuten" nicht, und zweitens weiß ich nicht, was es da zu "versöhnen" gibt. Ich habe den "Heimattreuen" nichts getan. Haben denn die Kärntner Slowenen den "Heimattreuen" etwas getan? Wenn beim Zentralverband bzw. beim Obmann Marjan Sturm diesbezügliche Bedürfnisse bestehen, können diese sicher durch die bisherige Praxis des Austausches des freundschaftlichen DU-Wortes, des Paktierens und Taktierens um ein gemeinsames Auftreten am 10. Oktober erfüllt werden.

Für viel wichtiger halte ich jedoch, dass der Obmann des Zentralverbandes Slowenischer Organisationen mit einem Ausstiegsszenarium an die Öffentlichkeit geht. Ich gehöre nämlich zu den zahlreichen Unterstützern der Anliegen der Kärntner Slowenen, die darauf warten, dass sich Marjan Sturm deutlich erkennbar aus der Umarmung von Karner, Feldner, Prucker, Stritzl, Mölzer u.Co. löst.

Ich bin überzeugt, dass dann auch ein "konstruktiver Dialog" wieder möglich wird, sowohl unter den slowenischen Organisationen als auch mit den deutschsprachigen Symathisantinnen und Sympathisanten. Oder kann es wirklich wahr sein, dass das, was die Spatzen von allen Dächern pfeifen, noch nicht bis zum Obmann Marjan Sturm gedrungen ist, und was der gewiß nicht in Linksverdacht stehende Jounalist Michael Maier vor ein paar Tagen im STANDARD so beschrieben hat:

"Die Schüssel-Festspiele sind vorbei - und das ist gut so. Der Versuch, dem Teufel Tischmanieren beizubringen, ist erbärmlich gescheitert: Heute hat Österreich zwei rechtsextreme Parteien statt einer."

Reaktionen Auf den Beitrag reagieren

Keine Reaktionen vorhanden

Reaktionen auf andere Beiträge

.

ZUM NACHLESEN

Freitag, 15. März 2024
r OLTA - Das Hufeisenmodell
Arbeiter:innenheim der KPÖ Villach, Ludwig-Walter-Straße 29

Freitag, 23. Feber 2024
r DEMO GEGEN RECHTS - DEMO PROTI DESNO
Klagenfurt Stadttheater

Donnerstag, 8. Feber 2024
r Zivilcouragetraining und queerfemeinistisches Argumentationszirkeltraining
mit anschließendem Vernetzungstreffen/ navrh možnost zu povezovanje
organisiert von/origanizirano od: Verein GemSe, KD Barba, schau.Räume
schau.Räume Villach, Draupromenade 6

Donnerstag, 18. Jänner 2024
r Filmvorführung "Kärnten is' lei ans"
Arbeiter:innenheim der KPÖ Villach, Ludwig-Walter-Straße 29

Samstag, 21. Oktober 2023
r Das ist uNser Haus!
Kleine Geschichte der Hausbesetzungen in Kärnten/Koroška Veranstaltet von: Squats statt Kärnten
schau.Räume, Draupromenade 6, 9500 Villach/Beljak

Mittwoch, 6. September 2023
r DIE GEMOCHTEN
Lesung und Buchpräsentation von Lydia Mischkulnig
tio pepe, Kaiser-Josef-Platz 3, 9500 Villach

Mittwoch, 23. August 2023
r SPÄTLESE
Lesung und Buchpräsentation von Engelbert Obernosterer
tio pepe, Kaiser-Josef-Platz 3, 9500 Villach

Freitag, 26. Mai 2023
r Geld
Myzel, Lederergasse, 9500 Villach

Freitag, 2. Dezember 2022
r Partnerlook
Lesung und Buchpräsentation von und mit Ludwig Roman Fleischer.
tio pepe, Kaiser-Josef-Platz 3, 9500 Villach

Donnerstag, 23. Juni 2022
r Weana Gschicht und Weana Geschichtln - Fom End fon da Manachie bis häht
Die Geschichte Wiens auf Wienerisch. Lesung und Buchpräsentation von und mit Ludwig Roman Fleischer
tio pepe, Kaiser-Josef-Platz 3, 9500 Villach

r Weitere Dokumentationen