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Walther Schütz

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... wird vom Bündnis für Eine Welt/ÖIE betreut. Es geht hier weniger um perfekt ausformulierte Artikel, sondern es sollen neue Entwicklungen, Ideen, ... angeregt, hinterfragt und angedacht werden können. Beiträge zur globalen Sackgasse und emanzipatorischen Auswegen daraus bitte an: buendnis.oeie@aon.at

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2006-08-17

Für eine Zuspitzung des Arbeitsbegriffes

Weiterführung der Diskussion im Gefolge von Scharfs Artikel und Stephan Janks Anmerkungen zu Nowa Huta

Nachdem heuer leider die marxistische "Kärnöl-Sommerakademie" nicht zustande gekommen ist, will ich mit vorliegenden Fragen / Gedanken die Diskussion über "Arbeit" auf diesem Wege am Laufen halten. Das hat ja schließlich auch Vorteile: Es können sich mehr Menschen beteiligen, schriftlich läst sich vieles präziser formulieren ...

Zum Thema: Zunächst einmal herzlichen Dank an Clemens Scharf für seine scharfe (und geistvolle) Analyse des "Arbeitstiers" in seinem Beitrag r Arbeit macht high . Großartig hat er die ideologischen Komponenten der Arbeitsgesellschaft auf ihrer individuellen Erscheinungsebene herausmodelliert. An diesem Punkt aber stellt sich für mich folgende Frage: Wenn in anderen - vergangenen - Gesellschaftsformationen das, was wir heute als Arbeit bezeichnen, derartig mit negativen Konnotationen belegt war (Mühsal, Fron, Joch ...), dann stellt sich die Frage, was geschehen ist, dass im Kapitalismus eine derartige Umwertung geschehen ist?

Dazu ein Bild, das die Absurdität auf den Punkt bringt:

Aus: Asterix-Band Nr. 23: "Obelix GmbH & Co.KG"[1]

Es ist kein Zufall, dass andere Kulturen den abstrakten Begriff „Arbeit” nicht kennen bzw. wenn ähnliche Begriffe vorhanden sind, diese negativ belegt sind und es keinem Mitglied der Oberschicht / der herrschenden Klasse einfallen würde, sich mit „Arbeit” zu schmücken:

Der von mir in Reaktion auf Clemens Scharf bereits zitierte Busfahrer meinte: "Das Wichtigste im Leben ist, dass man Arbeit hat [und nicht etwa: dass man zu essen hat ...] und gesund ist".

Arbeit als spezifische Form des Tätigseins hat ja bei uns erst diesen positiven Stellenwert bekommen, als die kapitalistische Geldwirtschaft mit ihrem Tausch von Arbeitseinheiten zentral wurde. Für jemanden, der etwas für den Markt produziert, wird der Inhalt sekundär. Es ist egal, was ich produziere, wichtig ist nur die Menge an „Arbeit”, die ich aufwenden muss. Hauptsache, ich kann ES verkaufen, damit ich überleben kann. Egal, ob das Zeug schädlich ist, egal, ob es sinnvoll ist, egal, ob es mir gut tut, wenn ich es herstelle. Ich muss arbeiten, und zwar nicht, weil irgendein Sklaventreiber hinter mir steht, sondern weil ich weiß, dass ich sonst kein Geld habe: „Ohne Geld ka Musi!”

Es gilt nicht: Ich muss halt tätig sein, damit ich leben kann, sondern: Ich brauche Arbeit, damit ich leben kann. Das bewirkt, dass Produktivitätssteigerungen, die in jeder anderen Gesellschaft begrüßt werden würden, bei uns zur Bedrohung werden.

Ein anderer Punkt ist, dass „Arbeit” gegeneinander verrichtet wird: Wenn ich billiger oder besser produziere, wenn ich mich im Beruf weiterbilde, dann ist es nicht etwa gut für alle, sondern vor allem einmal schadet es meinem Konkurrenten / meiner Konkurrentin. Und das ist für mich wichtig!

Und: Weil ich Arbeit haben muss, soll der, dem ich was mache, möglichst lange auf meine Arbeit angewiesen sein. Ich habe kein Interesse an einer wirklichen Befriedigung der Bedürfnisse: Der Kunde soll belieferungsbedürftiges Mängelwesen werden / bleiben!

Es sind diese spezifischen Charakteristika, die das Tätigsein im Kapitalismus zu etwas ganz Besonderem, eben zu abstrakter „Arbeit” werden lassen. Das ist viel mehr als nur eine gedankliche Abstraktion, mit der ich verschiedene Tätigkeiten unter einem einheitlichen Begriff zusammenfasse. Es ist das praktische Leben in dieser Gesellschaft selbst, das verschiedenste Tätigkeiten gleich setzt, „Arbeit” ist eine reale Abstraktion (und eben nicht nur eine gedankliche).

Dies bedeutet: Wenn wir den Arbeitswahn überwinden wollen, müssen wir den Kapitalismus los werden.

An dieser Stelle stellen sich für mich aber weitere Fragen: In der - für mich sehr schlüssigen - sogenannten wertkritischen Interpretation des Marxschen Gedankengebäudes ist die oben beschriebene Verwendung des Arbeitsbegriffes zentral. Und da ist für mich ein logischer Bruch in der von Vertreter/innen desselben wertkritischen Zuganges bei der Gleichsetzung von Kapitalismus und sogenanntem „real existierendem Sozialismus” (in seiner Form als Kommandowirtschaft) in Hinblick auf die „Arbeit”. [2]

Nun mag es schon sein, dass sich da oberflächlich ein paar Parallelen anbieten, etwa die die Arbeit verherrlichende Ideologie. Oder die Tatsache, dass für den einzelnen Hackler im „real existierendem Sozialismus” das Tätigsein ganz schön entfremdet und alles andere als ein Paradies war. Aber vielleicht war das Tätigsein sogar vielfach entfremdeter als im Kapitalismus, wo ja die „Arbeit” zur zweiten Natur des Menschen geworden ist, aber deswegen hat nicht jede entfremdete Tätigkeit schon die Eigendynamik von „Arbeit” im Kapitalismus (wo die Menschen nach „Arbeit” gieren). Eine Kommandowirtschaft (ob unter Stalin oder den Pharaonen) beruht sicher auf Entfremdung, aber sie funktioniert trotzdem mit einer komplett anderen Dynamik als der Kapitalismus, in dem die Gesetze der Verwertung des Wertes ein „automatisches Subjekt” bilden. Das war ja auch der Punkt, warum der „real existierendem Sozialismus” nicht mit dem Kapitalismus mithalten konnte und sich zur Motivation der Hackler alle möglichen Kniffe (Ordensflut / Stachanov, Gewalt ...) einfallen lassen musste. Oder man ging dann eben von der Kommandowirtschaft ab und führte tatsächlich so was wie einen Staats-Kapitalismus ein (z.B. Neue Ökonomische Politik in den 20er Jahren, jugoslawisches Modell ...).

Soweit einmal ein paar weiterführende Gedanken - freue mich schon auf einen regen Gedankenaustausch, euer Walther

Anmerkungen

[1] Den Hinweis auf dieses Bild verdanke ich Peter Samol, Wertkritik im Comic. In: Streifzüge 35/2005 bzw. im Netz unter r www.streifzuege.org.
Darin werden 2 Comic-Hefte besprochen, nämlich "Der Finanzschlumpf" (Carlsen Comics, Hamburg 1999) sowie Asterix-Band Nr. 23 "Obelix GmbH & Co.KG" aus dem Jahr 1991. In beiden Bänden wird der Irrsinn einer Produktionsweise beschrieben, die nicht auf menschliche Bedürfnisse, sondern die Erfordernisse eines gänzlich anonymen Marktes abgestimmt ist.

Peter Samol beschreibt die Geschichte so: Im vorliegenden Band versuchen die Römer, das kleine gallische Dorf von Asterix und Obelix ihrem Imperium einzuverleiben nach dem Motto: "Der Reiz des Goldes wird sie schwach machen und sie beschäftigen!". Der mit viel Gold ausgestattete römische Gesandte Technokratus begegnet Obelix, der zufällig gerade einen Hinkelstein bei sich trägt. Flugs erklärt sich Technokratus zum "Hinkelsteinaufkäufer" und kauft Obelix den besagten Hinkelstein ab. Darüber hinaus verlangt er, dass immer mehr Exemplare dieser völlig nutzlosen Ware produziert werden und garantiert, sie alle abzunehmen. Bald darauf ist Obelix ein reicher Mann, was die anderen Einwohner seines Dorfes dazu animiert, ihr Glück ebenfalls in der Hinkelsteinproduktion zu suchen. Auf diese Weise wird ein Produkt, das ursprünglich Ausfluss von Obelix' Privatmarotte war, ein Exportschlager. Bald wird das Dorf mit römischem Gold überschwemmt, was wiederum zu dramatischen Änderungen führt. ... Bald ist die eine Hälfte der Männer des Dorfes mit der Hinkelsteinproduktion beschäftigt, während die andere mit der Beschaffung von Nahrungsmitteln (natürlich Wildschwein) betraut wird. Die Frauen des Dorfes werden eingespannt, indem sie lächerlich protzige Vorläufer der Businesskleidung herstellen.

Die Rechnung der Römer geht auf - alle Gallier sind mit Gelderwerb beschäftigt und ihnen bleibt keine Zeit, sich mit den Römern zu schlagen. Aber die Gallier sind dermaßen fleißig, dass den Römern das Geld für den Aufkauf der Hinkelsteine auszugehen droht. Technokratus weiß auch diesmal Rat. Er lässt die Unmengen von Hinkelsteinen nach Rom transportieren und macht sie dort mit einer gezielten Marketingkampagne zum Verkaufsschlager. ... Doch dann kommt es, wie es kommen muss. Andere Produzenten erscheinen mit Nachahmerprodukten auf dem Markt: "Inländischer Hinkelstein. Billiger als Importhinkelstein! - Kauft römische Erzeugnisse!" Der Versuch der römischen Regierung, die heimische Hinkelsteinproduktion zu unterdrücken, scheitert an Sklavenaufständen. Deren Motto lautet: "Das einzige Recht des Sklaven ist das Recht auf Arbeit. Es darf ihm nicht genommen werden." .... zurück

[2] So hast du - lieber Stephan Jank - in deiner Rede zu Nowa Huta Parallelen zwischen dem unter den italienischen Faschisten errichteten Torviscosa und dem polnischen Nowa Huta (errichtet Ende der 40er Jahre in Polen unter der damaligen KP) gezogen (und dabei heftigen Widerspruch von Gottfried Berger geerntet). ... zurück

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wilhelm, 2006-08-18, Nr. 2831

Hallo Walther,
Dein Artikel, und der "auslösende" von Clemens, zeigen wirklich gut wie sehr der Begriff Arbeit und die sich daraus real ergebenden sozialen Implikationen zur Absurdität geworden sind. Da sind einerseits die von Clemens beschriebenen "Macher" und vermeintlichen Gewinner des Systems, die jenigen die sich verzweifelt an die von Dir beschriebenen Mechanismen und Strukturen des Kapitalismus festklammern, die womöglich wirklich glauben, dass Konkurrenz - jeder gegen jeden - und ein völlig freier, deregulierter Markt, zwangsläufig zu einer besseren Welt für alle beitragen wird. Dass dem absolut nicht so ist, muss heutzutage wohl wirklich jedem klar sein, oder ist es wirklich so "geil" um 0 bis 1 cent zu telefonieren, und jede Woche bei Tschibo & Co in einer "neuen (Waren)Welt" zu wühlen. - .. ich verzettle mich
Andererseits sind da die "Busfahrer", die da diesen ganzen Angstkomplex verinnerlicht haben - teilweise natürlich zu recht, denn die Bedrohungsszenarien sind ja leider real. Aber die eben - so wie wir alle - nicht erkennen, oder nicht den Mut und das Vertrauen haben, dass auch ein Leben - und nicht nur ein Überleben - ohne klassische Erwerbsarbeit im engen Sinn möglich sein kann. Wir haben es zum grossen Teil mit einer durch und durch den wahren Menschheitszielen entfremdeten Wirtschaft zu tun, einer Wirtschaft, der es nicht mehr zum Ziel ist, auf arbeitsteiliger Basis, das Überleben, und einen ökologisch und sozial vertretbaren Wohlstand, für die Gesellschaft zu sichern, sondern als einziges Prinzip, dem der Profitmaximierung huldigt. Das absurde ist ja, dass es - so wie ich es sehe - noch kaum zu einer Zeit jemals soviel "Arbeit" oder besser gesagt "so viel zu tun" gegeben hat, wie heute in unserer globalisierten Welt, wo es derart grosse Aufgaben gäbe, und wir zum Teil auch dank Aufklärung und Wissenschaft, die nötigen Erkenntnisse und Fähigkeiten hätten, diese Aufgaben anzugehen.
Ich bin diesbezüglich aber auch - muss ich zugeben - ziemlich hin undhergerissen, zwischen einem zaghaften Optimusmus, und der Vorstellung, dass das Ganze eh nicht aufzuhalten ist, und das System sich selbst "ad absurdum" - um es euphemistisch auszudrücken - führen wird.
Ich weiss selber nicht ganz genau, wie die andere Welt ausschauen könnte, und ob es einen Weg dorthin gibt, aber an einer grundlegende Umwertung des Arbeitsbegriffes wird er nicht vorbei führen, denke ich
liebe Grüsse auch noch
wb

Ein Buchtipp, 2006-08-18, Nr. 2832

Wolfgang Schneider
"Die Enzyklopädie der Faulheit"

Zitat:
Der 2003 tödlich verunglückte Autor beleuchtet dabei insbesondere die - in Vergessenheit geratene - Haltung, der es zum Faulsein bedarf, denn mit der Verbreitung des protestantischen Arbeitsethos wurde die Faulheit vom Privileg zur Sünde, und seitdem rotieren die Menschen im Hamsterrad von Gelderwerb und Freizeitstress.
In einer Gesellschaft, die die Arbeit zum Heiligtum erhoben hat, wünscht Schneider, dass jeder Einzelne sich ganz existenziell auf sein eigenes Leben besinnt, um angesichts zunehmender Hektik auch dem süßen Nichtstun zu frönen.

II)
"Bonjour Paresse"
III
http://oe1.orf.at/highlights/29566.html



"Aus dem Leben eines Taugenichts"
IV
"Oblomow"

Tipp II, 2006-08-18, Nr. 2833

http://oe1.orf.at/highlights/29566.html

Scheitern, 2006-08-19, Nr. 2834

Zum Thema: Scheitern - von den Niederlagen des Alltags.

http://oe1.orf.at/programm/20060819170500.html

Clemens, 2006-08-22, Nr. 2841

lieber walter,

dein beitrag hat mich zu einigem nachdenken bewegt. ich will hier aber nur auf das eingehen, was ich glaube nicht implizit schon in einem beitrag getan zu haben, der unterwegs ist.
der kapitalismus muss weg, schreibst du. für mich scheint es auch klar, dass etwas von oben und etwas von unten geschehen muss, damit wir eine neue qualität gewinnen können. aber wie und was muss geschehen? wenn du schreibst, arbeit sei abstrakt, dann bedeutet das für mich, dass sie mich als tätigkeit nicht befriedigt. der werkscharakter, das ist so ein persönliches credo von mir, er fehlt. ich halte ihn für überaus wichtig, und ich glaube auch daran, dass er mitten im kapitalismus noch möglich ist, ja diesen sogar befruchten könnte, wenn so etwas wie besinnung einträte. dass der mensch befriedigt ist, wenn er etwas hergestellt hat, das ist doch zunächst einmal das wesentliche am werken.

du hast sehr schön geschrieben, dass wir gegeneinander arbeiten. in bezug auf das werk heißt das, wir stellen es der bewertung der anderen anheim, müssen also, selbst da, wo wir überhaupt noch eigene werksbefriedigung erfahren, unser werk gleich der kritik aussetzen. sind es nicht kränkungen des natürlichen narzissmus, die der kapitalismus dem arbeitenden menschen immerfort zumutet, und nimmt daher die form des unnatürlichen, vom werk und vom selbst abgerückten narzissmus in unserer gesellschaft so übergroßen raum ein?

kommandowirtschaft steht sicher dem entgegen, was marx meines wissens in seinen frühschriften die assoziation freier produzenten nannte. in einer kommandowirtschaft verkaufst du deine leistung (nicht die volle, versteht sich) und bekommst dafür ein gesichertes auskommen (keinen luxus). der rest braucht dich nicht zu interessieren.

in der ddr, die ich zu beginn der 80er recht gut kennenlernen konnte, hatten die menschen unter dieser wirtschaftsform den vorteil, dass alles seinen gang ging, man halt - auch während der arbeitszeit - viel schlange stehen musste, aber dass die freizeit eigentlich eine komplette nische, also abschottung vor der ideologischen welt ermöglichte. das scheint mir im kapitalismus ganz anders.

nischen sind in meinen augen freiräume, die gilt es zu schaffen, zunächst in der bildung, die an sich genommen nicht zweckgebunden sein darf, in der arbeit, in der es mehr querdenker nötig hätte (zum denken, besonders zum queren, braucht es zeit), in der freizeit, in der wir wirklich einmal dazu vedonnert sein müssten, freie zeit zu haben, uns produktiv oder unproduktiv zu langweilen usw. aber das sind alles nur sätze, hilflos, das weiß ich selbst.

energie, das vielleicht ein materielles stichwort. wenn das hin- und herschiffen und -fliegen aufgrund der politischen zustände so teuer werden würde, wie es der ratio entsprechend sein müsste, gäbe es vielleicht die chance, den weltmarkt, der keiner ist, in lokale funktionierende märkte aufzugliedern. solange ich im april erdbeeren aus spanien kaufen kann, die ich mit der post auf dem landweg nicht einmal zum dreifachen preis zurückschicken könnte, solange ist etwas ganz ganz faul.

können wir aber eine verbesserung der zustände aus der entwicklung der ökonomie selbst erwarten? bisher glaube ich nicht daran, es sei denn, man macht etwas wesentlich anderes mit dem geld, etwa im sinne gesells (pdf schicke ich dir). dergleichen kann aber wohl nur politisch angestoßen werden!?

Mundus vult decipi, ergo decipiatur, 2006-08-22, Nr. 2847

Mundus vult decipi, ergo decipiatur.

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