Independent Carinthian Art & Cult | ||
Thu Apr 18 2024 21:22:31 CET |
|
2006-01-09 Schnauze, Kukovec! kärnöl - EINE ANTISEMITISCHE KUSCHELECKE? Beim Studium der kärnöl Webseite stößt man mitunter auf seltsame Artikel, die man diesem engagierten Medium gar nicht zugetraut hätte. Bedenkenlos und unwidersprochen wurden vor allem auch im „Geh’ Danken Jahr 2005“ antisemitische Ausfälle auf www.kaernoel.at veröffentlicht. Verantwortlich für diesen wilden Antisemitismus ist ein gewisser Herr Demzufolge analysiert Herr Kukovec in einem seiner Beiträge auch messerscharf das „Israel quasi Amerika ist“. Herr Kukovec liebäugelt offensichtlich mit der gesellschaftlichen Akzeptanz seiner linken Verschwörungsthesen, wenn er z. B. in weltgewandter Manier die amerikanischen und israelischen Geheimdienste hinter der Ermordung eines libanesischen Ministerpräsidenten vermutet. Seine internationalen „Analysen“ kulminieren in der Verdammung des Davidsternes, der seiner Meinung nach ein Sinnbild für Diskriminierung und Rassismus gegenüber den Muslimen und Christen sei (Kukuvec, Die amerikanische Verschwörung). Welche Funktion das uralte religiöse, aber keineswegs politische Symbol des Davidsterns unter den Nationalsozialisten innehatte, kümmert Herrn Kukovec dabei wenig. Er fühlt sich offensichtlich der linken Tradition verpflichtet, wonach Israel ohnehin nur ein Vorposten des US-Imperialismus sei. Die Anti-Israel Tiraden eines Herrn Kukovec sind konsequenterweise mit einem aggressiven Antisemitismus unterlegt. Daher lässt der selbsternannte Nahostexperte, der „waghalsige“ Reisen auf sich nahm und im September 2004 eine israelische Grenzstelle passierte, in den Köpfen der kärnöl-Leser auch das stereotype Bild eines harten, rücksichtslosen und skrupellosen Juden entstehen: „Beim Ausstieg aus dem Bus war das Erste was ich sah ein Soldat, mit einer schussbereiten Waffe, mit dem Lauf in Richtung Bus gerichtet. Arrogant mit einer Sonnenbrille im stocksteifen und ausdruckslosen Gesicht, mit einer einschüchternden Uniform hatten sie alte und stolze palästinensische Herren in traditioneller Tracht wie Vieh in einen Abfertigungshanger getrieben.“ ( Schließlich zieht Herr Kukovec ungeniert Parallelen zwischen den Grenzkontrollen an der israelischen Grenze und dem Abtransport der Juden in die NS-Konzentrationslager. „Ich hatte dabei ein Deja Vue, erinnert an die Berichte aus dem Geschichte - Unterricht, wo uns Bilder und Filme von den SA-Soldaten gezeigt wurden, die Juden in ihre Ghettos einwiesen - respektlos und schwer bewacht“ (Kukovec: Rausschmiß aus Gaza). Beim Lesen dieser geschmacklosen Zeilen glaubt sich der Leser auf einer frivolen Burschenschaftswebseite zu befinden. Die berechtigten Ängste der Israeli vor faschistischen Terroranschlägen will Herr Kukovec nicht gelten lassen. Im Gegenteil, der Judenhass eines Herrn Kukovec bestätigt erneut, dass der neue, auf Israelfeindschaft gründende Antisemitismus bei den europäischen Linken hoch im Kurs steht. Weiters unterstreicht der Antisemit Kukovec in einem ebenfalls auf kärnöl veröffentlichten Apropos Globalisierungsgegner: Bei den Antiglobalisierungskirchtagen in Durban, Davos und Porto Allegre kam es zu abscheulichen antisemitischen Auftritten. In Davos trug einer der Demonstranten eine Rumsfeld-Maske auf seinem linken Köpfchen und einen gelben, sechszackigen Stern mit der Aufschrift „Sherif“ auf der Brust, während sein Kollege, mit einer Ariel Sharon Maske ausgestattet, einen Knüppel schwang. Die Botschaft war eindeutig: jüdische Amerikaner, oder amerikanische Juden beten Geld und Gold an und schützen es auch noch mit aller Gewalt. Nach 9/11 initiierte Herr Kukovec die „No-war Aktionsgruppe“ für Frieden, die sich vorrangig für faschistische, sexistische und rassistische Gruppen in Afghanistan stark machte. Wahrscheinlich hängt Herr Kukovec in diesem Zusammenhang einer weiteren in Umlauf gebrachten Verschwörungstheorie nach, die behauptet, dass der israelische Geheimdienst Mossad hinter dem islamfaschistischen Anschlag auf das World Trade Center stand. Doch weiter in Herrn Kukovec’ Lebenslauf. Aufgrund seiner linksradikalen Ansichten hatte er sich 2003 von Greenpeace Österreich abgespalten und bei der Gründung „resistance for peace“ mitgewirkt (vom gesellschaftlichen Durchblick dieser Gruppe kann man sich auf deren Webseite Herr Kukovec ist ein letztendlich typischer Repräsentant der „neuen Unbefangeheit“, die besagt, das die „Schonzeit“ für die Juden nach dem Holocaust vorüber ist. Aufgrund der allgemeinen Akzeptanz und Legitimität, wie dies auch die unkommentierten kärnöl Beiträge beweisen, sind linke „Israelkritik“ und linker Antisemitismus in besorgniserregender Weise salonfähig geworden. Deshalb die wider allen demokratischen Spielregeln nachdrückliche Aufforderung: „Schnauze, Kukovec!“
Georg R. Treipl, 2006-01-10, Nr. 2227 Herr Kukowec hat leider weitreichend recht. das mögen die die auf ihn spucken nicht gerne hören. Wenn Opfer zu Tätern werden gilt derselbe Grundsatz wie für die Wiederbetätigung: Wehret den Anfängen. Dank sei Kukowec! Stephan Jank, 2006-01-10, Nr. 2229 SgH Treipl,
sylvia petschnig, 2006-01-13, Nr. 2239 hätt ich mir auch nicht gedacht, dass ich mich hier mal zur verteidigerin eines "jungen autoren" aufzuschwingen werde, wo ich doch mit meinem bisher einzigen beitrag zu einem oeuvre von frau zebedin eine horde von rettern und rächern heraufbeschworen habe, was ich damals ziemlich unnötig fand.
Franz Parteder, 2006-02-08, Nr. 2292 Ich kenne Herrn Kukovec erst seit einigen Monaten. Bei der gemeinsamen Arbeit in der steirischen Friedensplattform habe ich ihn schätzen gelernt. Er mag "linksradikal" sein. Die kritisierte Aktion vor dem Liebenauer-Stadion hat aber (zeitverzögert) mit dazu beigetragen, dass es nicht mehr nach Schwarzenegger benannt ist.
|
|