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2006-02-19: So sprach also der Wolf...
2005-12-07: Eine lange Reise für die Engelbert.
2005-11-01: Ein Zimmer leer...
2005-10-30: Ein Zimmer (bis zur Hälfte) voll...

Sämtliche Beiträge

2005-10-30

Ein Zimmer (bis zur Hälfte) voll...

Ein Zimmer voll Grün, Gelb und Rot und ein bisschen Erde, dessen Nachbarn die Schatten der Bäume sind, dies ist jetzt kahl und leer geräumt, nur der alte eichenfärbige Parket scheint noch den Charakter des Zimmers zu tragen. Die ausländischen Kinder, die immer lärmend im Hofe spielten, die, die als Rotkehlchen wahrgenommen, von mir und Engelbert, die spielen jetzt nicht mehr, denn es ist jetzt Nacht geworden, dunkle Schatten tränken das Zimmer und Engelbert, die jetzt auch eine Freundin namens Frida hat und auch ich, wir sehen betrübt, dem ganzem Spiele zu.

Noch vor ein paar Tagen sind Flieger und Hubschrauber des
Heeres über dieses Haus, über diese Wohnung, über dieses Zimmer- über unseren Köpfen (Engelbert, Frida, Schnüffeltier und Lämmchen Lebauski) geflogen, sodass die Gläser klirrend vom Tische fielen und der Hund den Schwanz einzog.

Ein Text von S. Jank, welcher mit dem Bild, eines im Takt marschierendem Heeres verziert, dessen Anblick - Angst und Panik in mir rührt - dessen Bild ich nicht sehen wollte und nicht auf dem Heldenplatz stand, weil ich bin – mein eigener Held.

Indes spazierte ich die Prater Hauptallee auf und ab und schaute dem Spiel, der fallenden Blätter zu und hielt mir die Melodie von OSUD in Ohren.
Beobachtete die flinken, braunen Tiere, die die Bäume auf und ab, suchend nach Nahrung hetzten.
Hetzten, wie ich gehetzt von den Worten - in meinem Kopfe und gejagt von Tiraden, die Wortgebilde formen, architektonisch und kunstvoll erbauen, in meinem Inneren.

Ganz im Sinne von C. Gasser und S. Jank sitze ich nun in der KIX – Bar und bestelle eine „blutige Marie“ und kaue auf dem mitgelieferten Sellerie, als wäre es die letzte Nahrung, die in mich dringt und zeichne Striche auf einen schäbig kopierten Ausschnitt von Nordindien.
Und die schöne Engelbert - mit ihrem Frida, die beiden schauen aus der letzten Ecke, in der Nähe des Abgangs zu den Toiletten zu.

Ich bestelle mir einen „weißen Russen“ und ärgere mich, ob der Kalorie, die der Ober, ob des Obers mit sich bringt, was soll’s - es ist „glückliche Stunde“ in der KIX.

Ich schreibe Zahlen neben die Namen Jaipur, Ajmer, Pushkar und Varanasi, wer hat je behauptet, dass Zahlen neben Namen geschrieben gehören und ein Aufenthalt befristet sei?

Wenn der Tag gekommen, so werde ich sterben wo ich will, auch wenn Engelbert dann Schulpflichtig und Frida in Rente, irgendwo da draußen - da wird gestorben, einer nach dem anderen.
Und auch die Frauen.

Frida’s Blick hebt sich und sieht besorgt auf den Bildschirm meines Notebooks und dann ist dann noch die Feder, die eines schönen Tages noch ein Vermögen gekostet.

Das Wasser schmeckt süßlich, der Wein fruchtig aber nicht so süß wie die farblose Flüssigkeit im Cocktailglas.

Wo hin werden wir gehen, wo hin werden sich die Drähte der Telekom richten, wenn ich deren oder dessen Nummer wähle?
Werden die Schienen der ÖBB vor Wiener Neuerstadt ewig so schlecht bleiben, dass ein schreiben per Hand nicht möglich erscheint, wird Engelberts Blasenentzündung, indes psychosomatisch, je vorbeigehen oder werden wir alle nur dem dunklen Etwas entgegenstreben, das Ihr den Tod nennt?

Womit werden wir gehen?
Werden wir unsere Seele im Packback mit uns tragen oder werden wir lassen, womit wir geprahlt?

Werden unsere Güter verrotten oder werden sie nur geerbt und weitergeschenkt, dass sie dann, wenn wir schon längst die Reinkarnation erlebt und das Gewesene nicht mehr wichtig, außer in unserem Überich, nicht einmal aktiv wahrgenommen wird- bla bla bla?

Werden wir dann statt einer höher bildenden Schule vielleicht das Gymnasium besuchen, weil wir das Tote so lieben und unbedingt der lateinischen Sprache mächtig sein werden-wollen-müssen?



Was aber, wenn ich im Februar das Latinum nachhole, werde ich auch dann das Gymnasium besuchen (wenn das Fleisch wieder erkoren, wieder geboren), was Polizisten schwer zu buchstabieren vermögen.

Gib mir den Schein des Führers und zeige deine Bestimmung!

Ich wählte eines Tages grün und konnte ab dem Tage keine Bäume mehr sehen, Gott sei Dank, dass es Herbst geworden ist, das Gelb, das Rot und das Braune an der Erde.
Eine Frechheit, so spricht Engelbert, dass Braun die Farbe der rechten Fraktion ist.
So der Brauch, doch die ursprünglichste Farbe, so braun, doch so geerdet erscheint.
Ein tiefes Rot.

Ach Engelbert, wie Recht du hast - du stehst etwas zu weit links - komm weiter rüber - sonst bist du nicht im Bild!

Raphael hat gesagt, er könne Vögel fliegen und Fische schwimmen machen.
Glaubst du an Raphael?

Raphael ist tot, genau wie Gabriel und Daniel, dessen Freund knapp an Zarathustra vorbei schleicht.

Die Winterdecke hängt schwer über die Bettkante, zwei Meter bis zum Boden.

Wenn du schreien willst, dann schrei, willst du singen, dann singe und wenn du frei sein willst - ich weiß jetzt keine Antwort, ohne das du deinen Job verlieren würdest!

Das Schnüffeltier schnarcht mit offenen Augen, links außen in der Ecke und macht sich keine Gedanken über Politik und Menschenrechte, fern ab von Adorno, so schnarcht es dahin, weiß nicht mal, dass es dies auch gibt, sieht es wahrscheinlich als generisch an, dass das Leben gut ist.

Wie gut muss sich das anfühlen?
Hej, Schnüffeltier!
Fühlt sich das gut an?

Im Zwielicht meiner Gedanken spaltet sich nun das Zimmer in einen Puff und dann wieder in eine philosophische Spielwiese, ein Feld der Gedanken, ein Acker der Gefühle, ein Fußballfeld des Intellekts und ein Berg voll ungelebter Träume - birgt sich unter ihm.

Die Schuhe.
In Reih und Glied stehen sie da, hoffentlich wenigstens Waldviertler, wie die alten Leute, die behaupten, nichts, rein gar nichts, NICHTS von dem ganzem Schauer mitbekommen zu haben.

Ich friere.
Mich friert.
Ich friere ein.
Bin erfroren.

Sehe mir das Bild von S. Jank’s Text an.

Warum ist es so kalt hier drinnen, es ist doch noch nicht November?

Nein du Narr, es ist noch Oktober, du weißt ja, der Monat….
Ich verliere kein Wort darüber – keine Angst - ich habe mein Wort gegeben, quasi verschenkt.

So, jetzt wachen wir mal auf.

Guten Morgen!
Wie geht es uns heute?

Better together….. tra-la-la tra-la-la


Nun gut, der Tisch vollgeräumt von unnützen Notizen über ein Land, so fern von hier, ein Land, das du so lange schon begehrst, dich verzehrst, doch noch nicht einmal gesehen, nicht annähernd kennst, aber davon schwärmst.

Schwimm du holder Fisch, schwimm im Strom, da brauchst du keinen Teil dazu beitragen, deine Kraft zu messen, deine Werte zu verteidigen, deine Attribute zu untersteichen, schwimm, sei stumm und nicke nur!


So ging ich in eine Zoohandlung und kaufte mir einen Skalar, dass es auch was ausmacht.
You know Prestige.

Mein Vater hatte ja drei Diskusfische, die er, als sie miteinander stritten, mit einer der Sticknadeln meiner Mutter stach um sie zu bändigen.

Der Tierschutzverein muss her, doch wer schützt die Polizei?

Tja, als Rentner heute geschützt, höre ich Auszüge eines Rebell der Ungarischen Revolution und die Passagen, die meine Mutter zu erzählen pflegt (wenn es Weihnachten wird), als er zur Mutter Gottes betend, mit dem Auto fast ins Haus fuhr, nur um keinen Schritt weiter machen zu müssen und betrunken, unter dem gestohlenen Weihnachtsbaum „oh du selige“ sang.


Jetzt besinne ich mich ob Weihnachten 2003, als ich nach zwei Falschen blauen Portugieser in der Kirsche stand und mich langsam in Gedanken auszog....
Ich dachte mir, wie schlecht es der Menschheit wohl gehen müsse, das sie alle über „GOTT und die WELT“ schimpfen und dann die Nähe zu all dem, über das sie schimpfen, suchen.

Wenn ich Engelbert (und neuerdings Frida) zu Bett bringe, dann sprechen wir täglich ein ad hoc erfundenes Abendgebet und schämen uns keine Minute lang dafür.

In der heutigen Zeit ist Beten einfach so nebenbei möglich: in der U-Bahn, im O-Waagen, in der S-Bahn, in der Z-Welt und in der I-Verbindung jener Datenbanken, die die finanzielle Lage der X und Y widerspiegelt.

Du Unhold, du alter Haudegen, du fechte nicht so viel herum mit deinen Worten, getränkt in roter Substanz und weißen Stangen, die getrockneten, parfümierte Tabak enthält.

Du, rauch nicht so viel, deine Vermieterin wird sich noch beschweren, ob des Geruchs.
Sie ist doch Nichtraucherin, nimm doch etwas Rücksicht!

Wird die weiße Flagge im Winde wehen?
Weißt du das?
Heute schon?

Pütäää – so spricht die selbst gemachte Lautschrift.

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CRITICON, 2005-11-25, Nr. 2163

weiße fahne
aufgeben
sich ergeben
übergeben
flaggen wehen
für ein volk
und zugleich
für jede
die ihm zugehört
banner
ziehen grenzen
sie bannen
was in die acht soll
obacht!
sich ergeben
ist bedingungslos
nur
solang die kraft
nicht neu errungen ist
gemietet bloß:
hingeben
nicht ergeben -
puta es quien
no se entrega
ni se atreve...
november
außen schnee
und innen glüht
die "kohle" <=

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Sämtliche Beiträge:

2007-11-13: Gezogene
2006-02-19: So sprach also der Wolf...
2005-12-07: Eine lange Reise für die Engelbert.
2005-11-01: Ein Zimmer leer...
2005-10-30: Ein Zimmer (bis zur Hälfte) voll...
2005-10-19: Ein Zimmer voll....
2005-09-21: ungut
2005-09-15: comme tu es belle
2005-09-07: hergerichtet
2005-09-05: vielleicht wollte ich dir jetzt etwas schreiben?
2005-08-30: Ich kann dich nicht lassen
2005-08-30: Der Duft
2005-08-30: Tischgespräch
2005-08-30: Bald
2005-08-30: Der Zug
2005-08-30: 12 fragesätze
2005-07-27: Nach wie vor und zurück
2005-07-27: Augenblicke
2005-07-27: Wegen dem Riechen
2005-07-27: Die Flamme
2005-07-27: Wir uns
2005-07-27: Geliebte trifft auf Mary Jane
2005-07-27: OT 4
2005-07-27: Mein linker Platz ist frei
2005-07-27: Blumentrieb
2005-07-27: Rational
2005-07-25: Wasserfall
2005-07-25: Ohne Titel 1
2005-07-25: Ohne Titel 2
2005-07-25: Ohne Titel 3
2005-07-25: Was passieren sollte...
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2005-05-12: bereits
2005-05-12: womöglich
2005-05-12: jetzt wünsche ich mir, blind, taub und stumm zu sein
2005-05-12: Klein bist du
2005-05-12: dein lieblingsmontag Teil 1 und 2
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