2005-07-15
Bahnhofsoffensive
"Im Rahmen der Qualitätsoffensive für die Bahnkunden wird das Programm "Bahnhofsoffensive" umgesetzt, das die Modernisierung der frequenz- und ertragsstärksten Personenbahnhöfe umfasst. Bis zum Jahr 2011 werden alle Bahnhöfe mit einer täglichen Reisendenfrequenz von über 5.000 auf einen zeitgemäßen Standard gebracht. Dabei handelt es sich um insgesamt 28 Bahnhöfe. Bis zum Start der Bahnhofsoffensive im Jahr 1997 wurden sieben Verkehrsstationen realisiert, ein Bahnhof war in Bau.
Zunächst galt es, die gesamte Mobilitätskette vom Bahnhofsvorplatz über die Bahnhofshalle bis hin zum Bahnsteig auch für in ihrer Mobilität eingeschränkte Personen zu verbessern. Das Kunststück beim Bahnhofsbau ist es, hervorragende Architektur zu schaffen, die sämtlichen technischen und organisatorischen Anforderungen gerecht wird. Gleichzeitig legen wir auf Funktionalität und Wirtschaftlichkeit großen Wert.
Bahnhöfe bekommen außen und innen ein neues Erscheinungsbild. Dazu gehören auch übersichtliche Leitsysteme, klare helle Hallen und leicht pflegbare Materialien für Wände und Böden. Für die Bahnreisenden, Anrainer und Besucher bieten wir eine neue gut sortierte Auswahl an Gastronomie-, Handels- und Dienstleistungsbetrieben an."
Soweit ein Werbewirksamer Text von der ÖBB-Homepage. Man kommt sich allerdings einigermaßen verarscht vor, wenn man nach 18.00 Uhr am "modernisierten" Villacher Hauptbahnhof versucht, einem unaufschiebbaren menschlichen Bedürfniss nachzugehen. Vor der verschlossenen WC-Türe muss man nachfolgenden Text lesen:
Sehr geehrter Bahnkunde, die WC-Anlagen sind in der Zeit von 06.00 bis 18.00 geöffnet. Wir danken für Ihr Verständnis. Ihre ÖBB. (Management Verkehrsstationen, Gebietsleitung Kärnten)
Man stelle sich einmal vor, ein Gastronom würde sich so seinen Kunden gegenüber verhalten und seine WCs nur während der Hälfte seiner Geschäftszeiten öffentlich zugänglich machen. Das mediale Echo und der Ruin wäre ihm sicher...