2005-03-18
Vom Schweinigeln und vom Höhlenforschen
Allein der Gedanke, dass sich ein Schwein mit einem Igel kreuzt, ist abstrus. Denn wie soll das funktionieren? Vater Schwein, Mutter Igel? Oder Mutter Schwein, Vater Igel? in jedem Fall kommt da eine Chimäre heraus. Analog zur Kreuzung Pferd/Esel und vice versa. Muli oder Maultier. Aber wie heißt die Kreuzung von Schwein und Igel? Igelschwein oder Schweinigel? Das alles hat jedenfalls mit Schweinigeln nichts zu tun. Schweinigeln wird das Gespräch über die Sexualität genannt, besonders wenn Nihilisten ein solches führen. Womit aber der unmittelbare Zusammenhang vom Schweinigeln und der Höhlenforschung bereits hergestellt wäre. Denn die Vorgabe von Herr St. J. lautete: "Schreib' was über's Eggerloch!". Und so soll es sein:
Die Höhle (korrekt: Das Eggerloch) erreicht man, indem man am legendären Maibachl vorbeigeht und zwar in Richtung Napoleonswiese, wo man dann nach ca. 500 Metern scharf nach rechts abbiegt und einem deutlich erkennbaren Pfad Richtung der Felswand im Süden des Tscheltschnigkogels folgt. Befestigte Stufen erleichtern das Aufsteigen und plötzlich befindet man sich vor einem Riesenportal. Denn das Eggerloch ist die längste bekannte Höhle im Dobratschmassiv. Mit über 700 Metern Länge stellt sie tatsächlich ein gewaltiges Loch dar. Die Höhle war schon lange bekannt, zumal es in den Stein gekratzte Ritzzeichnungen gibt mit der Jahreszahl 1555. Daneben auch etliche Namen. Aber an dieser Stelle endete das Eggerloch für alle Liebenden.
Erst Höhlenforscher aus der Zwischenkriegszeit haben den Weitergang möglich gemacht. Von dem angeblich vorhandenen, geheimnisvollen See habe ich - trotz jahrelanger Beobachtung der Höhle - zwar nichts entdecken können. Dafür aber von der Existenz unzählbarer Fledermäuse. Diese kann man - wenn man sich entsprechend vorsichtig bewegt - am First der Höhle beobachten. Wenn man dann aber weitergeht und sich den Kopf nicht blutig schlägt, befindet man sich plötzlich in einer riesigen Halle.
Tropfsteine sieht man nur wenige. Denn nach dem 2. Weltkrieg haben die Besatzer (=Befreier [Anm. des Redakteurs]) sich den Spaß erlaubt, genau diese Tropfsteine als Ziele für ihre Schießübungen zu benutzen. Sei's wie's sei! Denn hier verzweigt sich die Höhle. Wenn man nämlich nach oben steigt, kommt man mit erheblicher Kletterei in den so genannten "Heinz Gruber Dom". Heinz Gruber, ein Postler von Beruf, hatte sich dereinst der Hobbyhöhlenforschung verschrieben. Leider ist er bei einer Kletterpartie in der Koschuttta tödlich abgestürzt.
Wenn man aber von der Riesenhalle, geradeaus geht, kommt man in die sogenannte Echokapelle, die ihrerseits nur durch bergmännische Stemmerei frei gelegt werden konnte. Von dort geht es steil bergab in das so genannte "Verließ der Ahnenfrau". Hier war jahrelang das Ende. Nur durch systematische Grabungen kommt man - sehr nass - in die sogenannte "Christian Richter Strecke". Christian Richter - ein Student aus Villach - konnte es nicht erwarten, genügend Erfahrungen zu sammeln. Und so machte er einen letzten Tauchversuch im sogenannten "Brunnen" in Oberösterreich, bei dem er äußerst tragisch ums Leben kam. Ihm zu Ehren wurde die neuentdeckte Fortsetzung benannt.
Der Weiterstieg ist äußerst problematisch (weil lehmig) und deshalb endet das Eggerloch hier vorläufig. Mit entsprechendem Aufwand wäre sicher noch das eine oder andere zu entdecken. Da aber das Eggerloch zu den besonders geschützten Höhlen zählt, kann man dagegen nichts machen. Ein übergroßer Aufwand an Technik wäre nämlich notwendig, um auch nur wenige Meter Neuland zu entdecken. Für diese Aufgabe wären übrigens viele begeisterte "Höhlenforscher" erforderlich
Bleibt noch das Schweinigeln übrig. Ohne einschlägige Wörter aus der Vulgärsprache geht das gar nicht. Meist handelt es sich um weibliche oder männliche Genitalien. Oder um die Eigenschaften der selbigen, oder um die Verbindungen beider. Jedenfalls wird das Schweinigeln vorzugsweise von der männlichen Bevölkerung mit Inbrunst betrieben. Die weibliche Bevölkerung hält sich da vornehm zurück. Mit der Bemerkung "So etwas tut man nicht!“
Herwig, 2005-03-18, Nr. 1866
Lieber Andi (oder Andy, oder einfach Andreas)
Nicht nur getroffen, sondern auch "treffend" beschrieben, würde ich sagen.
Vor welcher Höhle auch immer man auch steht, zu erforschen gibt's sicherlich genug.
Andreas Consolati, 2005-03-18, Nr. 1867
Verbesserung Verbesserung Verbesserung Verbesserung Verbesserung
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christian Richter ist nicht im sogenannetn Brunnen ertrunken sondern im "Kessel"
einer schachthöhle in der das tachen verboten ist.
erika, 2005-03-19, Nr. 1868
ich hab`gehört, dass das schwein dem menschen am ähnlichsten sein soll. es grunzt manchmal sogar wenn man es nur anschaut. nicht zu vergessen, wie nuützlich sie zum aufspüren der trüffel sind. unlängst sah ich in einer zeitung schweine sogar im wettkampf über hürden springen. außerdem fressen sie nahezu alles, wenn sie hungrig sind. ich glaube, schweine sind sehr egoistische tiere. schade, daß sie außer mit grunzen, sich kaum verständigen können. auch wenn sie intelligent und
dressierbar sind, so fehlt ihnen doch etwas entscheidendes, nämlich: der glaube an gott.
andreas, 2005-03-20, Nr. 1871
hi, erika
also, ich bin ein schwein aber ich grunze nur, wenn ich zuviel bier getrunken habe, trüffel finde ich auch keine, höchstens eierschwammerln. fressen tu´ich schon fast alles, wenn man von spinat und paradeisersuppe absieht.
das springen über hürden und das dazu noch im wettkampf, lehne ich entschieden ab. egoistisch? darüber läßt sich streiten, außer wenn ich hungrig bin.
dressierbar? das versucht meine mir angetraute schon seit dem jahre 1967 erfolglos. so gesehen bin ich doch kein schwein auch weil ich an ein höheres wesen, das wir gott nennen, glaube.
andreas