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Peter Assmann

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2004-09-17

Männerbilder

Männerbilder, das Männliche einer Person, das Männliche seiner Erscheinung - Schlagworte einer sozialen Geschlechterdiskussion, die in den letzten Jahren in der Kunst besonders intensiv geführt wurde. Bernadette Huber schließt in ihren jüngsten Arbeiten weder an diese Diskussionsstränge an, noch konterkariert sie diese; mit großer Ironie sucht sie vielmehr den Weg der Annäherung an dieses Thema. Sie stellt Frische und Originalität anstelle ausgreifend aufgebauter Kunstkonzepte; sie verbindet vielschichtige Ironie mit präziser Beiläufigkeit.

Obwohl die Ausstellung in der Galerie im Traklhaus sehr genau durchgeplant ist, vermittelt die Werkstückreihe der Künstlerin doch vor allem Spontaneität und große Direktheit im gestalterischen Zugriff.
Bernadette Huber operiert bewußt mit absolut gebräuchlichen Alltagsobjekten, Alltagsbildern, um diese zum einen durch die Kombination mit einem anderen Alltagselement - wobei hier etwa auch Textstellen als ein solches Kompositionselement zu gelten haben - bzw. durch teilweise minimale Gestaltungsmanipulationen in einen völlig neuen Sinnzusammenhang zu bringen. Ihre Kompositionen funktionieren auf der Ebene alltäglicher Wirklichkeit, aus der sie entnommen sind, wie Verkleidungen, wie karnevaleske Formen, die in ihrem „als ob“ um so drastischer die Hohlheit des jeweils angestrebten Vollbildes aufzeigen: Die große Geste mutiert zum potemkinschen Dorf; der Anspruch auf dominante Fülle erweist sich als pure Kosmetik.

Es ist allerdings nicht so sehr die Lust an der Demaskierung - im weitesten Sinn die Lust an einer Dekonstruktion -, sondern vielmehr die Pointierung auf das Selbstverständliche, auf das zwar nicht unbedingt für voll genommene, aber doch in seiner Erxistenz nicht grundlegend Hinterfragte, auf das die Künstlerin ihr und des Betrachters Augenmerk legt. Es sind in diesem Sinne „merkwürdige“ Formgestalten, die Bernadette Huber schafft. Eine Welt, in der flache Schatten versuchen, die gesamte Fülle von Wirklichkeit zu manifestieren.

Dies betrifft im besonderen die Welt der Erotik, deren verschiedentliche Accessoires eine Art Grundvokabular für die aktuellen Werkkompositionen der Künstlerin bieten, wobei sie hier sehr genau herausarbeitet, daß eine spezifische Absurdität nur über die Sichtbarmachung verschiedener allgemeiner Ebenen des Absurden erfolgen kann.
Auch wenn es gleichsam naheliegend wäre, setzt die Künstlerin hier kein pauschales Aburteilen oder ausschließliches Den-Finger-in-die-Wunde-Legen. Sie bemüht sich hier vielmehr, die jeweils verwendeten Accessoires in ihrem jeweiligen Eigensinn zu erfassen - als seltsam vertraute Absonderlichkeit, die gesellschaftliche Geschlechtsstereotype gleichsam rund um sich selbst drehen läßt und die jeweilige Beziehung zum Betrachter als eine Frage neu formuliert.

Diese (durchaus „Gretchen“) Frage richtet sich vor allem an die Identität des einzelnen mit quasi „gesellschaftlich üblichen“ Inhalten, sie stellt psychische Haltungen vor - durchaus im Hinblick auf deren Korrekturmöglichkeit, wie (wenig) weitreichend eine solche auch im Einzelfall sein kann.

„Mit anderen Worten: Die Haltung „Von Mann zu Mann“ und „Das verstehst Du nicht, meine Liebe“ bedürfen bei uns keiner besonderen psychischen Disposition des einzelnen. Es bedarf einer besonderen psychischen Disposition und Erziehung, diese Haltung nicht zu haben.“ (Aus: Klaus Theweleit: Männerphantasien, 2. Bd., Frankfurt 1986, S. 385)

Katalogtext von Peter Assmann, Galerie im Traklhaus, 1997

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